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Der Beckenboden - was ist das?

beckenboden
fotolia.de - @Konstantin Kulikov
Der menschliche Beckenboden
Bild: fotolia.de - @Konstantin Kulikov

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 13.08.2012Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Das Wort Beckenboden ist derzeit in aller Munde. Die Wichtigkeit dieses Körperabschnitts scheint unbestreitbar zu sein.

Aber was ist das eigentlich und wofür ist er gut? Der Beckenboden befindet sich, wie der Name schon sagt, am unteren Teil des Beckens und besteht aus einem komplexen Geflecht aus Bindegewebe und Muskulatur, das mit dem Beckenknochen verbunden ist. Er ist aufgebaut wie eine Schale und wird begrenzt vom Schambein vorne, dem Steißbein hinten und den Sitzbeinhöckern an den Seiten.


Die Funktionen des Beckenbodens

Der Beckenboden verschließt sozusagen den Ausgang des Beckenknochens nach unten und besteht aus drei fingerdicken Muskelschichten (innere, mittlere, äußere). Die Muskelstränge sind dabei gitterartig kreuz und quer sowie übereinander zwischen dem Becken gespannt. Er muss dabei stark genug sein, um entstehenden Druck im Bauchraum standzuhalten und die Organe wie Gebärmutter und Blase im Bauch- und Beckenbereich halten zu können. Der Damm beispielsweise ist Teil des Beckenbodens.

Der Beckenboden hat drei maßgebliche Funktionen

  • anspannen,
  • entspannen
  • und reflektorisch Gegenhalten
Anspannen bedeutet den Verschluss von Anus und Harnröhre, sichert also die Kontinenz. Entspannen hingegen wird beim Wasserlassen, beim Stuhlgang, bei der Geburt und beim Geschlechtsverkehr benötigt. Beim Orgasmus pulsiert der Beckenboden, wo An- und Entspannung im Wechsel erfolgt. Wenn wir Niesen, Husten, Springen, Lachen oder etwas schweres Tragen, spricht man vom reflektorischen Gegenhalten. Sonst würde es zum Verlust von Urin kommen.

Der Beckenboden wurde lange Zeit unterschätzt

Lange Zeit wurde die Bedeutung des Beckenbodens unterschätzt oder einfach nicht beachtet. Und das, obwohl er zu einer der wichtigsten Muskelgruppen im Körper gehört. Heutzutage hat sich der Beckenboden endlich den wohlverdienten Platz unter den trainierenswerten Muskeln wie Bauch, Beine, Po und Co. gesichert. Hebammen, Medizinern und Physiotherapeuten sei Dank!

Was bewirkt das Training des Beckenbodens?

Wenn der Beckenboden gut trainiert und täglich aktiv ist, kann man vielen unangenehmen Vorfällen wie einer Blasen- oder Gebärmuttersenkung und Inkontinenz vorbeugen. Auch beim Sex (lies dazu unseren Beitrag: Beckenboden und Sex) soll man bei intaktem Beckenboden mehr Lust verspüren. Zudem können diffuse Rückenschmerzen im Kreuzbereich in mehr als 90 Prozent der Fälle durch gezieltes Training der Muskelgruppe verschwinden. Sogar Verspannungen in Hals und Nacken und Kopfschmerzen kann man dadurch lindern.

Die Beckenbodenschwäche

Eine Beckenbodenschwäche hingegen kann unangenehme Folgen haben. Sie entsteht zum Beispiel nach Schwangerschaften, wenn etwa bei der Geburt ein Dammschnitt gemacht werden musste, bei Übergewicht, chronischem Husten und Fehlhaltungen. Frauen jeden Alters können davon betroffen sein. Das Training des Beckenbodens ist daher sinnvoll, sowohl zur Prophylaxe als auch zur Heilung.

[LL]

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