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Überwindung der eigenen Ängste

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Ein Kind kann sich erst zum Erwachsenen entfalten, wenn man es loslässt
Ein Kind kann sich erst zum Erwachsenen entfalten, wenn man es loslässt

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 23.08.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Wenn Kinder flügge werden und das Haus verlassen, bedeutet das für sie ein großes Stück Freiheit. Für viele Mütter beginnt damit jedoch ein sehr schmerzhafter Prozess, war ihr kleiner Liebling doch bislang ein großer Teil ihres Lebensinhalts.

Gefühle von Angst und Verzweiflung

Durch die räumliche Trennung wird den Müttern bewusst, dass sie ihr Kind nicht mehr an sich binden können. Gefühle von Verzweiflung und Angst kommen hoch - sie erleben echten Trennungsschmerz. Gerade Mütter, die ihr Kind ein Leben lang umsorgt und verwöhnt haben, sind besonders davon betroffen. Ihnen fällt es schwer, das Kind loszulassen, denn sie wissen nun oft nicht mehr so recht etwas mit sich anzufangen.

Die starke Bindung zwischen Kind und Mutter

Die starke Bindung einer Mutter zu ihrem Kind beginnt meist in der Zeit, wo das Kind noch zu Hause ist. Viele Mütter merken nicht, dass der Grund für ihr Übermutter-Dasein der ist, dass sie das Kind fest an sich binden möchten. Sie möchten sich unabdingbar machen, auch wenn sie am Ende total ausgelaugt sind und merken oder oft auch beklagen, dass ihr Kind nicht so recht von alleine auf die Beine kommt. Ihr eigenes Verhalten begründen sie dann damit, dass sie ihr Kind ohne sie nicht zurechtkommt. Dabei haben sie oft einen großen Anteil an diesem Umstand. Schafft das Kind dann doch die Abnabelung vom Elternhaus, bricht für die Mütter erst einmal eine Welt zusammen.

Lesetipp: Zur Trennungsangst beim Kind lies unseren Beitrag: Trennungsangst beim Kind

Die eigene Trennungsangst wird kaschiert

Häufig findet die Mutter dann einen Grund, um regelmäßig bei ihrem Kind aufzutauchen oder es nach Hause zu locken. Sie begründet dies mit ihrer Sorge um das Kind, dahinter steckt jedoch meist die eigene Trennungsangst der Mutter. Auch wenn ein Ehepartner da ist, hat sich ein Großteil der Aktivitäten der Mutter meist auf das Kind beschränkt. Das Kind war so etwas wie der "Sinn" für ihr eigenes Leben. Mütter fürchten sich davor, wie sie die Zeit ohne das Kind füllen sollen und haben Angst vor einem Gefühl von innerer Leere und Einsamkeit.

Jugendliche sind darüber meist nicht erfreut

Auch wenn Jugendliche sich über ein bischen Unterstützung, wie z. B. ein gekochtes Essen, freuen, sind die meisten nicht erfreut darüber, wenn die Mutter ständig anruft oder in der eigenen Wohnung auftaucht. Sie wollen ihre Freiheit genießen und sich auf sich selbst besinnen, ihren „Platz in der Welt“ finden. Wenn das Kind sich nicht regelmäßig meldet, hagelt es jedoch von der Mutter oft Vorwürfe. Anhängliche Mütter verbringen viele schlaflose Nächte und bilden sich ein, ihrem Kind könnte jederzeit etwas geschehen. Oder sie haben das Gefühl wertlos zu sein, weil das Kind nicht jeden Tag anruft. Die Sorge kann so krankhaft werden, dass die Mutter ihre Lebenslust verliert, ständig unter kummervollen Gedanken leidet, keinen Appetit mehr hat oder ernsthaft erkrankt.

Wie kann ich als Mutter die Trennung von meinem Kind positiv nutzen

Natürlich ist es erst einmal traurig, wenn das Kind auf einmal nicht mehr da ist. Doch dies bedeutet noch lange nicht, dass es mit der räumlichen Trennung auch die Mutter aus dem Herzen verbannt. Mütter sollten sich bewusst machen, dass ihr Kind lernen muss, selbstständig zu werden. Wenn die Mutter ihr Leben ausschließlich auf das Kind ausrichtet, vergisst sie sich selbst völlig. Die räumliche Trennung des Kindes ist ihre Chance, sich endlich um sich selbst zu kümmern. Auch wenn Mütter erst einmal nichts mit ihrer Zeit anzufangen wissen, sollten sie die Veränderung als etwas Positives sehen. Denn die Kraft, die eine Mutter in ihr Kind gesteckt hat, steht ihr nun für eigene Aktivitäten zur Verfügung. Sie kann tun, was sie schon immer einmal tun wollte. Es gibt viele aktive Frauengruppen, die verschiedenen Hobbys nachgehen. Eine Mutter sollte sich außerdem bewusst machen, dass nicht ihre Bemutterung ihr Kind an sie bindet, sondern die Liebe des Kindes zu ihr. Diese entsteht nicht durch "Überfürsorge", sie ist eine natürliche Verbindung zwischen Mutter und Kind. Eine starke Umklammerung treibt Kinder eher von der Mutter weg. Gerade wenn die Mutter es schafft, das Kind los zu lassen, wird es eher die Nähe zu ihr suchen. Dafür muss es nicht ständig bei ihr sein. Mütter, die mit einer Trennung überhaupt nicht zurecht kommen, sollten sich die professionelle Hilfe eines Therapeuten suchen.

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1 Kommentar

1

DANKE genau so gehts mir momentan

von Dorisha am 07. 09. 2014

2

"Mudda, ich kriesch nich mea in dein Baach zrück"!

von gehtsnoch am 07. 11. 2022



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