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Die Trennungsangst und der „Kuschelfreund“

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Dem besten Freund vertraut man!
Dem besten Freund vertraut man!

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 17.09.2019Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Trennungsängste lernt jedes Kind früher oder später kennen und in der Regel bedeuten diese eine unglaublich anstrengende Zeit nicht nur für die Eltern, sondern auch für das Kind. Mit dem Kuschelfreund kann man hier Abhilfe schaffen. Wie das gehen, das kannst du hier erfahren.

Was du hier lesen kannst:

  1. Was ist Trennungsangst?
  2. Wieso kann ein Kuscheltier hier helfen?
  3. Die Wahl des neuen Freundes
  4. Gewöhnung an den neuen Freund
  5. Nützliche Tipps und Tricks

1. Was ist Trennungsangst?

Die Trennungsangst ist für die meisten Kinder ein ganz großes Problem. Sie tritt in der Regel in der Zeit zwischen dem achten und 18. Lebensmonat auf und nimmt danach dann stetig ab. In diesem Zeitraum machen die Kinder einen großen Entwicklungsschritt und lernt sich im Zuge dessen, als eigenständige Wesen zu sehen. Das heißt, sie begreifen, dass sie gar kein Teil der Mutter sind, sondern dass sie losgelöst von ihrer Mutter existieren und damit erkennen sie auch, dass du als Elternteil einfach weggehen könntest. Die Trennungsangst zeigt sich in der Regel dadurch, dass das Kind unruhig und weinerlich wird, sobald du Anstalten machst, es allein zu lassen. Auch fremden Menschen gegenüber reagiert das Kind in dieser Phase in der Regel deutlich distanzierter und nicht selten kommen mit der Trennung Angst und Schlafprobleme, da die Kinder Angst haben, dass sie allein sind, wenn sie wieder aufwachen. So unangenehm diese Zeit für uns Eltern auch ist, für das Kind ist sie unglaublich wichtig. Denn nur durch die Trennungsangst lernen die Kinder ihre eigenständige Persönlichkeit kennen und können zu dir eine sichere Beziehung aufbauen, und lernen, dass sie sich immer auf dich verlassen können.

2. Wieso kann ein Kuscheltier hier helfen?

Die Angst davor alleingelassen zu werden oder allein zu sein, ist auch der Grund, wieso ein Kuscheltier hier eine extrem große Hilfe für das Kind sein kann. Das Kuscheltier dient hierbei einfach als Ersatz zur Mutter. Es sorgt dafür, dass das Kind sich sicherer fühlt, weil es eben nicht mehr allein ist. Es gibt dem Kind, aber auch dir eine sanfte Möglichkeit, mit Trennungsängsten um zu gehen, und kann dem Kind auch auf viele Arten und Weisen darüber hinaus noch von Nutzen sein. Stofftiere oder Kuscheltiere sind häufig Freunde, Begleiter und Spielgefährten von denen sich die Kinder nur sehr ungern trennen.

3. Die Wahl des neuen Freundes

Grundsätzlich wäre das Vorgehen einen neuen Freund für das Kind zu wählen einfach, das Kind selbst wählen zu lassen, wen es gut findet und was es gerne bei sich haben möchte. Gelingt dies nicht, solltest einfach du die Wahl für dein Kind treffen und dabei irgendetwas versuchen zu wählen, von dem du denkst, dass es dein Kind gerne mag. Wichtig bei der Wahl eines guten Kuschefreundes ist es, darauf zu achten, dass dieser pflegeleicht ist, denn dieses Kuscheltier wird womöglich einige Jahre regelmäßig überall dabei sein und mindestens genauso häufig auch gewaschen werden müssen. Strapazierfähigkeit ist also eine der Hauptkriterien eines Kuschelfreundes. Er sollte leicht zu handhaben sein und auch einfach zu verstauen. Das bedeutet, dass der Kuschelfreund nicht allzu groß sein darf und Möglichkeiten besitzen muss, mit denen ihn das Kind auch problemlos transportieren kann. Es ist übrigens nicht unbedingt notwendig, dass der Kuschelfreund ein Stofftier ist. Genauso gut wäre es auch möglich ein kleines Kuscheltuch zu haben.

4. Gewöhnung an den neuen Freund

Die einfachste Möglichkeit, das Kind an einen Kuschelfreund zu gewöhnen wäre es, diesen einfach die ganze Zeit in der Nähe zu haben. Wir sollten uns angewöhnen, den Kuschelfreund ab sofort überall dort mit hinzunehmen, wo auch das Baby hingeht. Das Baby und der Kuschelfreund werden also immer zusammen bewegt und das Baby sollte immer in der Nähe des Kuschelfreundes sein oder ihn zumindest sehen können. Haben wir das kontinuierlich über einige Tage hinweg gemacht, können wir mit einem ganz einfachen Test herausfinden, ob das Kind sich schon entsprechend an den Kuschefreund gewöhnt hat. Als Erstes sagen wir dem Kind, dass wir nun gleich das Zimmer verlassen werden und weisen es auf die unangenehme Situation hin. Dann geben wir ihm eben sein Kuschelfreund in die Hand und erklären ihm noch einmal kurz, dass wir jetzt rausgehen, aber gleich wieder kommen und dass sein Kuschefreund jetzt auf ihn aufpassen wird. Dann kann man versuchen, zu gehen. Hat sich das Kind bereits an den Kuschefreund gewöhnt, so kannst du beobachten, dass das Kind deutlich entspannter auf dein Weggehen reagieren wird. Ist das Kind womöglich sogar schon älter und versteht mehr, ist es durchaus auch möglich, das Kind zu bitten, jetzt auf den Kuschelfreund aufzupassen, solange man nicht im Zimmer ist. Schon bald sollte das Kind mit Hilfe des Kuschelfreundes dann auch in der Lage sein, die Trennung von seiner Mutter oder seinem Vater für einen gewissen Zeitraum zu überstehen und sich einfach mithilfe seines Kuschelfreundes selbst zu beruhigen.

5. Nützliche Tipps und Tricks

Wir haben schon im Vorhinein bei der Wahl des richtigen Kuschelfreundes darauf hingewiesen, dass hier unbedingt ein Stofftier gewählt werden sollte, dass recht pflegeleicht ist, und das strapazierfähig genug ist, um jahrelanges mitschleppen zu überstehen. Du musst davon ausgehen, dass das Tier Tag und Nacht bei deinem Kind ist und das bedeutet, dass es auch schon mal im Matsch landet, gefüttert wird oder auf sonst irgendeiner Art und Weise dreckig wird. Auch reist das Kind womöglich an der einen oder anderen Stelle schon einmal daran herum, es wird irgendwo eingeklemmt oder es fällt herunter. Da kaum ein Stofftier solch eine Behandlung über einen wirklich langen Zeitraum aushält, lohnt es sich durchaus, mehrere Exemplare desselben Stofftiers zu haben. Es bietet sich an, solche Exemplare auch bei Verwandten oder Freunden zu deponieren, wo auch immer das Kind womöglich irgendwann einmal bleiben darf. So hat es selbst dann sein Lieblingsstofftier zur Hand, wenn es spontan zur Oma fährt oder sonst irgendwie unterwegs ist.

Grundsätzlich solltest auch du zu Hause mehrere Stofftiere der gleichen Gattung haben, damit du sie regelmäßig austauschen kannst. Wenn man mehrere Kuscheltiere gleichzeitig im Umlauf hat und diese immer wieder ausgewechselt werden, ist die Abnutzung bei ihnen ähnlich und das Kind sollte nicht allzu sehr auf eines der Tiere fixiert sein. Gerade dann, wenn du Ersatz hast, bleiben dir auch die größeren Katastrophen erspart, die auf dich zukommen, wenn der Kuschelfreund plötzlich kaputtgeht oder das Kind ihn irgendwo verliert.

Auch wichtig ist, dass diese Stofftiere regelmäßig gereinigt werden, da sich Kinder auch an den Geruch und die womöglich vorhandenen Flecken auf dem Teddy gewöhnen und ihn womöglich später nicht mehr ohne diese kleinen Macken akzeptieren wollen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass der Kuschefreund auch regelmäßig gewaschen und gesäubert wird, idealerweise wird er dann auch gleich einen anderen Kuschelfreund derselben Art ausgetauscht.

 

[KaKra]

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