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Tetanus bei Kindern

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Tetanus bei Kindern
Tetanus bei Kindern

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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 26.10.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Der Wundstarrkrampf, besser bekannt als Tetanus, ist eine Infektionskrankheit, welche die muskelsteuernden Nervenzellen angreift. In Deutschland gehen die Infektionen immer weiter zurück, sodass aktuell rund 15 Fälle im Jahr registriert werden. Es handelt sich um eine meldepflichtige Krankheit.

Ansteckungsgefahr

Es gibt keine spezifische Ansteckungsmöglichkeit, da das Bakterium sich überall verbergen kann. Infiziert wird sich durch die Sporen des Tetanus, welche durch Wunden in den Körper eindringen und dann Giftstoffe absetzen, die Muskelkrämpfe und Herzschäden auslösen. Gerade Kindern spielen viel und verletzen sich dabei sehr oft. Leider verläuft die Krankheit häufig tödlich, weswegen unbedingt vorgesorgt werden sollte.

Bei der Erkrankung wird zwischen drei Formen unterschieden.

Form 1 und 2
Hierbei werden die ersten Symptome nach drei Tagen bis drei Wochen erkennbar. Die Wunde spannt und oftmals wird die Ansteckung durch Schwitzen begleitet. Unruhe und Kopfschmerzen können ebenfalls auftreten. Zeichen sind Krämpfe des Kiefers. Auch sind der Kehlkopf und die Brustmuskulatur betroffen. Im schlimmsten Fall kann das Kind ersticken. Die Symptome treten bei der zweiten Form zwar auf, allerdings in abgeschwächter Form. Meist ist das der Fall, wenn durch eine Impfung ein Restschutz im Körper vorhanden ist.

Form 3
Die dritte bildet eine ganz besondere Gruppe, weil sie vor allem bei Neugeborenen auftritt. Es kann passieren, dass nicht ausreichend auf die Hygiene geachtet wird. Somit gelangen die gefährlichen Bakterien durch den Nabel in den Kreislauf des Körpers. Wurde das Kind angesteckt, so wird dies ca. eine Woche später sichtbar. In diesem Fall krampft das Kind und leidet an einer Trinkschwäche. Das ist das schlimmste, was passieren kann, denn die meisten Kinder in dem Alter sterben daran.

Symptome von Tetanus

Bei Kindern und auch Erwachsenen ist Tetanus oftmals nicht direkt zu erkennen, da es sich zu Beginn wie eine Grippe äußert. So gehören
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Unruhe
  • Müdigkeit
  • Abgeschlagenheit
  • Muskelschmerzen
  • Schweißausbrüche
zu den ersten möglichen Symptomen.

Das nächste Stadium ist, dass die Mimik verkrampft, was wie ein starres Grinsen aussehen kann. Bekannt ist dieses Symptom unter dem "Teufelsgrinsen".

Weiter kommt es dann zu einer Muskelanspannung des Rückens, die bis zur Überstreckung gehen kann. Zuckende Muskelkrämpfe, die in den Armen, Beinen, um Zwerchfell und im Kehlkopf vorkommen können, sind recht sichere Indizien für eine Tetanus-Erkrankung. Das schlimme hierbei ist, dass zwar die Muskeln wie "gelähmt" sind, das Gefühl aber nicht. Unbehandelt führt Tetanus aufgrund von Krämpfen im Kehlkopf zu Wirbelsäulenbrüchen bzw. Tod durch Erstickung.

Eine Impfung kann das Leben retten

Glücklicherweise gibt es eine https://www.mamiweb.de/familie/die-tetanus-impfung/1. Sie sollte frühestens ab der Vollendung des zweiten Lebensmonats gegeben werden. Bei so kleinen Kindern wird meist eine Kombinationsimpfung vorgenommen, die zusätzlich gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis), Diphtherie, Hib (Haemophilus influenzae Typ b), Keuchhusten und Hepatitis B schützt. Im ersten Lebenshalbjahr bekommen Kinder dreimal eine Spritze, im zweiten Lebensjahr einmal. Die nächste Tetanusimpfung gibt es dann zwischen dem 5. Und 6. Lebensjahr und dann wieder zwischen dem 9. und 17. Jahr. Erwachsene sollten den Schutz dann alle 10 Jahre auffrischen lassen. Nebenwirkungen können sein, dass es Magen-Darm-Beschwerden oder Temperaturerhöhungen gibt oder die Injektionsstelle schmerzt.

Tetanus vorbeugen

Hat sich das Kind verletzt, sollte die Wunde gründlich gereinigt werden. Bei abgestorbenem Gewebe wird geraten, dieses durch einen Chirurgen entfernen zu lassen.

Ist das Kind mit Tetanus infiziert, gibt es nur wenige Möglichkeiten, zu helfen. Es gibt zwar Injektionen, die Antikörper enthalten, allerdings ist diese Methode sehr umstritten. Eine andere Möglichkeit ist, die Wunde komplett auszuschneiden oder das betreffende Körperteil abzunehmen. Der Kniff liegt darin, dass sich die Giftstoffe der Erkrankung über die Nervenscheiden verbreiten und so kaum erreichbar sind. Infizierte Kinder und auch Erwachsene werden angehalten, sich in dunklen Räumen aufzuhalten, sodass die Krämpfe nicht durch optische Reize ausgelöst werden können. Zudem werden bei diesen "milden" Fällen Beruhigungsmittel verabreicht, damit das Kind zur Ruhe kommt. Bei schwerer Erkrankung wird eine Muskelerschlaffung provoziert und maschinell beatmet. Es werden dann Antikörper verabreicht, die den Zustand nach 4 bis 8 Wochen stabilisiert haben sollten, damit die Beatmung gestoppt werden kann.


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