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Zwei Kinder, ein Zimmer

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Ein gemeinsames Zimmer muss nicht immer im Chaos enden
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 23.08.2019Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Egal ob aus einer Notwendigkeit heraus oder aus Prinzip, wenn zwei Kinder sich ein Zimmer teilen, gibt es einiges, was man beachten sollte, damit das Zusammenleben harmonisch klappen kann.
Was du hier lesen kannst:
  • Jeder braucht sein eigenes Reich
  • Wünsche berücksichtigen
  • Arbeitsplatz für jedes Kind
  • Entscheidungen erklären
  • Regeln aufstellen

Jeder braucht sein eigenes Reich


Damit sich zwei Kinder ein Zimmer teilen können, ist es unglaublich wichtig, dass jedes Kind in diesem Zimmer sein eigenes Reich hat. Ein eigenes Reich im geteilten Zimmer ist deshalb so wichtig, damit sich jedes Kind individuell entfalten kann und Bereiche hat, die einfach ihm gehören und wo es quasi das Sagen drüber hat. Zwar ist es eine wundervolle Idee, dass zwei Kinder in einem Zimmer leben, alles teilen und gemeinsam Entscheidungen treffen, doch ist diese Idee kaum mit der Wirklichkeit überein zu bringen. Somit ist es unglaublich wichtig, dass bei der Planung eines gemeinsamen Zimmers jedes Kind einen Bereich hat, in dem es selbst seine Sachen lagert und wo es für Dekoration und Ordnung verantwortlich ist.
Besonders schön ist es, wenn man das Zimmer tatsächlich in zwei einzelne Bereiche aufteilen kann, sodass es eine räumliche Trennung der beiden Bereiche gibt. Das einfachste hierfür ist einfach ein Vorhang, der das Zimmer in zwei Bereiche aufteilt. Dieser hat den Vorteil, dass er kostengünstig ist, quasi keinen Platz wegnimmt und er sehr effektiv als Sichtschutz dienen kann. Darüber hinaus ist ein Vorhang deshalb gerade wahnsinnig interessant, weil er sich problemlos beseitigen lässt, wenn die Kinder aus irgendeinem Grund gemeinsam spielen oder den vorhandenen Platz gemeinsam nutzen möchten. Genauso schnell wie der Vorhang zur Seite geschoben ist, lässt er sich in der Regel auch wieder als Teiler einsetzen, was im Endeffekt den Vorteil hat, dass die Kinder selbstständig für die Raumaufteilung verantwortlich sein können.

Wünsche berücksichtigen

Darüber hinaus ist es unglaublich wichtig, dass die Wünsche der Kinder berücksichtigt werden. Jedes Kind hat seinen ganz individuellen Geschmack und möchte diesen in gewissem Maße auch ausleben und es gibt vielleicht Dinge, die es überhaupt nicht ausstehen kann. Gerade bei der Wahl des Mobiliars sollte die kindliche Meinung eingeholt werden, denn schließlich sind es die Kinder, die in den Räumen leben müssen. Man sollte hierbei ein wenig darauf achten, dass die Stücke halbwegs zusammenpassen, damit ein harmonisches und ruhiges Bild im Kinderzimmer entstehen kann. Das Wichtigste aber überhaupt ist, dass die Kinder dadurch das Gefühl haben, dass ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse durchaus auch wahrgenommen und berücksichtigt werden. Dies kann zum Beispiel unter anderem dann interessant sein, wenn sich die Kinder bereits geeinigt haben, wer welchen Teil des Zimmers bekommen soll, dies aber nicht mit deinen Überlegungen übereinstimmt. Sollte es keine wirklich guten Gründe geben, den Kindern ihren Wunsch abzusprechen, solltest du dies auf keinen Fall tun.

Arbeitsplatz für jedes Kind

Grundsätzlich sollte man das Zimmer möglichst so planen, dass auf lange Sicht ein Arbeitsplatz für beide Kinder eingerichtet werden kann. Natürlich kann es sein, dass das eine Kind schon in die Schule geht und das andere noch nicht. Doch es kann trotzdem interessant sein, beiden einen eigenen Arbeitsplatz einzurichten. Das sorgt zum einen dafür, dass es keine Eifersüchteleien zwischen den Kindern gibt und zum anderen, dass beide Kinder sich auch mal in Ruhe hinsetzen und etwas tun können.
Zum Beispiel kann man ein Kind, das noch nicht in die Grundschule geht, durchaus dazu animieren, zu malen oder in Ruhe zu basteln, während das Geschwisterkind Hausaufgaben macht. Das sorgt zum einen dafür, dass innerhalb des Raumes etwas Ruhe eingekehrt, zum anderen dafür, dass sich das Schulkind besser auf seine Aufgaben konzentrieren kann, weil sein Geschwisterchen nicht im gleichen Zimmer mit Legosteinen zu klappert. Zwar würde es in der Theorie ausreichen, einen Schreibtisch oder einen Arbeitsplatz für eines der Kinder dann einzurichten, wenn es notwendig wird, doch spätestens in einigen Jahren muss man sowieso einen zweiten Platz einrichten und dann ist es immer das Beste, dies im Vorfeld schon zu planen und vielleicht auch durchzuführen.

Entscheidungen erklären

Ebenfalls wichtig ist es, dass die Kinder bei allen Entscheidungen, die du triffst zumindest eine Erklärung bekommen, warum du sie so getroffen hast. Dies dient vor allem dazu, dass die Kinder keine Eifersucht untereinander entwickeln. Wenn der eine den etwas größeren Bereich bekommen hat oder den Bereich mit dem Fenster oder was auch immer und der andere sich eben mit dem anderen begnügen musste, ist es wichtig, dass nicht geglaubt wird, dass das eine Kind von dir bevorzugt und das andere Kind vernachlässigt wird. Dies ist leider sehr häufig der Fall, wenn zwei Kinder in einem Raum zusammenziehen und man als Eltern natürlich versuchen muss, den Raum irgendwie sinnvoll aufzuteilen. Während es durchaus ideale Räume gibt, die sich hervorragend in zwei gleich große, gleich schöne Bereiche unterteilen lassen, ist dies aber in der Regel nicht immer der Fall und so ist es unglaublich wichtig, dass die Kinder eure Entscheidung verstehen.

Regeln aufstellen

Damit das Zusammenleben auf engem Raum mit zwei Kindern funktioniert, müssen Regeln her. Es ist also unglaublich wichtig, dass schon von vorneherein bestimmte Grundregeln mit den Kindern geklärt und aufgestellt werden. Diese können zum Beispiel sein, dass die privaten Spielzeuge des einzelnen Kindes in seinem Bereich liegen, während es für gemeinsame Spielzeuge eine Extrakommode gibt. Möchte ein Kind mit einem Spielzeug spielen, das dem anderen Kind gehört, so kann es durchaus ratsam sein, dass die Regel hier lautet, dass dies nur dann in Ordnung ist, wenn der Besitzer des Spielzeugs dem auch zustimmt. So kann man die Spielzeuge natürlich immer mal wieder tauschen, aber es gibt keine Probleme, weil die privaten Gegenstände kaputtgehen oder verschwinden. Dies sollte die wichtigste Regel im Kinderzimmer überhaupt sein, dass bestimmte Dinge einen speziellen Besitzer haben und man nicht an diese Dinge ohne die Zustimmung des Geschwisterkindes gehen darf. Gerade kleinere Kinder werden hierbei ein paar Probleme haben, denn sie verstehen nicht wirklich, warum es notwendig ist, dass sie zum Beispiel nicht an die Schulsachen des älteren Kindes gehen dürfen. Hier ist etwas Ausdauer und striktes Einhalten der Regeln oft der einzige Weg, um dafür zu sorgen, dass die Zimmerteilung langfristig klappt.
[KaKra]

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