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Wenn Mutter müde ist

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Mama ist müde
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 13.08.2012Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Wohl jede Mutter kennt das Gefühl, manchmal Phasen zu haben, in denen sie sich erschöpft, ausgelaugt und müde fühlt.

Aufgaben erledigt man eher schleppend, muss sich zu vielen, auch einfachen Dingen, selbst überreden und immer tiefer, fällt man in ein Loch aus Zweifeln an sich selbst.

Oft lässt Scham die Frauen schweigen, sie haben Angst von anderen vielleicht schief angesehen zu werden und so flüchten sie sich in ihr Inneres, wo Selbstzweifel den optimalen Nährboden erhalten, da niemand sagt "Natürlich ist deine Kraft begrenzt! Und Du hast das Recht deine Energie einmal aufzutanken!"

Wir sind keine Maschinen

Aus einem solchen Tief kommt man am ehesten aus eigener Kraft.

Doch stellt sich die Frage: Wie?

Zuerst sollte sich jede Mutter darüber im Klaren sein, dass sie keine Maschine ist, die wartungsfrei und unbegrenzt läuft. Sowohl die physischen als auch psychischen Belastungen fordern Mama täglich. Sie muss organisieren, zupacken, Grundlagen schaffen und dabei stets im Denken und Planen einen Schritt voraus sein.

Den anderen geht es nicht viel besser

Häufig ist es nicht einmal die Familie an sich, die von der Mutter zu viel erwartet und zu wenig anerkennt. Mütter vergleichen sich mit anderen Müttern. Sie sehen wie reibungslos bei anderen der Alltag abzulaufen scheint und versetzen sich einen weiteren Stich, indem sie sich selbst für unfähig halten. Nach außen spielen sie nicht selten die Unbekümmerte, der alles leicht von der Hand geht und die ein unerschütterlicher Fels in der Brandung ist.

Nur vergessen viele Frauen dabei, dass eben dieses Verhalten typisch ist für eine Frau, dass es vielen der perfekten Mütter genauso geht und man sich mit einer Art gegenseitiger Blendung jeweils zu Höchstleistungen antreibt, denen man nicht immer gewachsen ist. Stellt sich die Frage, was man dagegen tun kann?

Kommunikation ist wichtig

Wichtig ist vor allem darüber zu reden, wenn man sich müde und vielen Dingen gerade nicht gewachsen fühlt. Der verständnisvolle Partner wird zuhören und nach Möglichkeiten versuchen die Frau aus dem Tief zu holen. Aber auch die gute Freundin, die oft selbst genau diese Momente kennt, kann eine gute Ratgeberin und Hilfe sein.

Auch Mütter brauchen ab und zu eine Auszeit

Zuvor jedoch sei der Mutter auch eine gewisse Auszeit gegönnt. Jede Frau ist in erster Linie ein Mensch, hat Gefühle, Bedürfnisse, Hoffnungen und Träume. Dies ändert sich nicht wenn sie Mutter wird.

Ihr Alltag dreht sich weniger um sie selbst, jedoch ist da immer noch ein eigenes Ich und nur wenn das zufrieden ist, kann eine Mutter auch Kraft an ihre Familie weitergeben. Organisatorisch ist es vielleicht nicht immer möglich sich größere Auszeiten zu nehmen. Aber auch öfter einmal kleinere Moment, in denen man nicht "Mama in Rufbereitschaft" ist, sollten sich erfüllbar machen lassen.

Tipps zum "Runterkommen"

Bewähren kann sich da bereits die Tasse Tee oder Kaffee, die man sich zwischendurch und ganz in Ruhe gönnt. Dies sollte ein Augenblick der Entspannung sein, also nicht unterbrochen werden von sich prügelnden Kindern oder überkochenden Töpfen. Am besten legt man sich die Kaffeepause in einen Zeitraum, wo das Baby schläft oder die älteren Kinder in Kindergarten oder Schule sind.

Eine halbe oder auch ganze Stunde von all den Pflichten abzuschalten, tut unheimlich gut und verursacht eine kleine Pause ganz sicher nicht gleich Chaos. Die Wäsche interessiert es nicht, ob sie eine Stunde später gewaschen wird, Staub brennt sich nicht in einer halben Stunde in Möbelstücke ein und Kindern schmeckt das Essen sicher auch besser, wenn sie es ein paar Minuten später, mit einer fröhlichen Mama einnehmen können, anstatt von der Schule zu kommen und von Mutter erschöpft und gestresst mit dem Teller in der Hand an der Tür erwartet zu werden.

Jede Frau sollte sich bewusst machen, dass sie um ihrer selbst Willen geliebt wird und Liebe nicht als Bezahlsystem für erbrachte Leistungen erhält. Verinnerlicht man dies erst einmal, fällt einem vieles sehr viel leichter. Man geht mit mehr Freude an die Aufgaben heran, betrachtet sie weniger als notwendiges Übel, sondern eher als eine Freude, die man den Lieben machen kann.

Vor allem aber sollte keine Mutter vergessen:

Jede Mutter kennt das Gefühl, Momente zu brauchen, in denen sie abschalten kann. Das macht uns zu lebendigen Wesen, Menschen, die fühlen und geben können. Darüber zu sprechen, sich und anderen einzugestehen, dass man nicht perfekt und maschinell funktionieren muss, um perfekter zu werden, ist der erste Schritt, sich selbst am Schopf zu packen und aus dem Loch, in das man gerade fällt, wieder herauszuziehen.

[SyKo]

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