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Hirnhautentzündung bei Kindern

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Hirnhautentzündung (Meningitis)
Hirnhautentzündung (Meningitis)

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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 29.10.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Eine Meningitis, also eine Hirnhautentzündung kann sich gerade bei kleinsten Kindern unter einem Jahr zu einer lebensgefährlichen Krankheit ausweiten. Bei ca. 10 Prozent der Erkrankungen endet der Verlauf tödlich, bei 20 Prozent der gemeldeten Erkrankungen ist mit schweren Folgeschäden zu rechnen.

Beim Spielen mit dem Hund kann sich ein Baby schon anstecken, da die Erreger der Meningitis durch Tröpfcheninfektion übertragen werden. Eltern sollten sich über die Symptome informieren, da eine Hirnhautentzündung gerade bei Kleinkindern und Babys durch einen Laien sehr schwer zu diagnostizieren ist. Nur dann ist schnelle Hilfe möglich.

Was ist eine Hirnhautentzündung?

Bei einer Hirnhautentzündung werden die Häute des Rückenmarks und des Gehirns angegriffen, welche die Umhüllungen des zentralen Nervensystems darstellen. Dabei muss zwischen
  • einer bakteriellen Meningitis,
  • einer viralen Meningitis und
  • einer Kryptokokken-Meningitis unterschieden werden.
Eine Meningitis kann durch eine vorangegangene Mittelohr- oder Nasennebenhöhlenentzündung ausgelöst werden. Die Entstehung einer Hirnhautentzündung geschieht oftmals als schleichender Vorgang, kann aber auch sehr schnell vonstattengehen.

Symptome einer Entzündung

Die Anfangssymptome sind bei fast allen Patienten die Gleichen. Sie klagen über sehr starke Kopfschmerzen und was sehr wichtig ist, über einen steifen Nacken. Dazu kommt meistens eine Licht- und Berührungsempfindlichkeit. Ein Kleinkind wird zu schreien beginnen, wenn es auf den Arm genommen wird, da sich dabei die Gehirnhäute noch mehr dehnen und stärkere Schmerzen verursachen. Oftmals wird eine Meningitis von hohem Fieber, Benommenheit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und manchmal kommt noch ein Ausschlag hinzu.

Das typischste Symptom der Meningitis ist die Nackensteife. Bei älteren Kindern kann das recht einfach getestet werden. Wenn sie es mit dem Rücken auf dem Boden liegend vor Schmerzen nicht schaffen, das Kinn Richtung Brust zu bewegen oder ein Knie zu küssen, sind das sichere Zeichen für eine Meningitis.

Besondere Achtung bei Babys

Da Babys am meisten gefährdet sind, gilt es hier auf andere Symptome zu achten. Bei einer solchen Entzündung mit sehr starken Schmerzen schreien Babys meist sehr hoch und schrill. Dazu kommen Erbrechen und Nahrungsverweigerung oder das Baby ist auffallend schreckhaft oder apathisch.

Falls die Fontanelle des Babys noch nicht geschlossen ist, kann die Hirnhautentzündung mit bloßem Auge festgestellt werden. Die Fontanelle bildet bei einer Meningitis oftmals eine Vorwölbung.

Grundsatz jeder Eltern sollte es sein, mit einem Säugling in einem schlechten Allgemeinzustand und hohem Fieber einen Arzt zu konsultieren. Sollte die Arztpraxis an diesem Tag schon geschlossen sein, sollte bei dem Verdacht auf Hirnhautentzündung sofort die Notfallambulanz eines Krankenhauses aufgesucht werden. Auf gar keinen Fall den nächsten Morgen abwarten, um den gewohnten Kinderarzt aufzusuchen. Eine Hirnhautentzündung kann dramatische Folgen haben.

Spätfolgen einer Meningitis

Eine Hirnhautentzündung kann mannigfache Nebenerscheinungen und Spätfolgen verursachen. Die schlimmste Folge wäre der Tod. Doch bei einer rechtzeitigen Behandlung muss es nicht so weit kommen. Auftretende Begleiterscheinungen einer Meningitis können aber sein,
  • eine Herzmuskelentzündung
  • Gelenk- und Knochenentzündungen
  • ein Versagen der Nebennieren
  • die Entzündung der Augen
Bleibende Schäden als Folgeerscheinung einer Hirnhautentzündung sind oftmals körperliche und geistige Behinderungen. Es kann ein Verlust der Sehkraft auftreten oder motorische Störungen im Bewegungsapparat. Auch intellektuelle Störungen sowie epileptische Anfälle und Konzentrationsstörungen wurden schon als Folgeerscheinung der Hirnhautentzündung festgestellt.

Diagnose der Krankheit

Geht ein Arzt nach der ersten Diagnose davon aus, dass der Patient an Meningitis erkrankt ist, wird er zur genaueren Untersuchung einen Bluttest und eine Lumbalpunktion vornehmen. Bei einer Lumbalpunktion wird dem Kind mit einer Nadel etwas Nervenwasser aus dem Rückenmark entnommen. Das ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Deshalb wird bei größeren Kindern eine Lokalanästhesie vorgenommen. Bei Babys ist das Gewebe noch so weich, sodass die Schmerzen nicht so groß sind und eine Betäubung nicht vonnöten ist.

Wird eine bakterielle Meningitis diagnostiziert, muss das Kind für eine Zeit im Krankenhaus verweilen und wird mit Antibiotika behandelt. Bei einer viralen Meningitis sind Antibiotika allerdings wirkungslos.

Kinder können eine virale Hirnhautentzündung allerdings besser verkraften. Der normale Verlauf ist, dass das Kind einige Zeit zur Beobachtung im Krankenhaus verbleibt.

Schutz vor Erregern

Es ist unmöglich, ein Kind komplett vor einer Hirnhautentzündung zu schützen. Der am gefährlichsten eingestuften bakteriellen Meningitis kann mit Impfungen vorgebeugt werden. Kleinkinder sollten innerhalb der ersten zwei Lebensjahre die HiB-Impfung, die Pneumokokkenimpfung und die Meningokokkenimpfung erhalten. Allerdings schützt die Meningokokkenimpfung nur gegen die Erreger des Typs C. Am Häufigsten wird eine Meningokokken-Erkrankung aber durch den Typ B hervorgerufen, gegen den es noch keinen Impfstoff gibt.

Bei einer bakteriellen Meningitis durch Meningokokken besteht eine verstärkte Ansteckungsgefahr. Der zu behandelnde Patient kommt für 24 Stunden nach dem Einsetzen der antibiotischen Behandlung in Isolation. Kontaktpersonen sollten während der Inkubationszeit, also ca. 10 Tage, sich selbst und ihre weiteren Familienangehörigen gut überwachen.




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