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Die Meningokokken-Impfung

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Meningokokken-Impfung schützt Kleinkinder vor Hirnhautentzündung
Meningokokken-Impfung schützt Kleinkinder vor Hirnhautentzündung
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 13.01.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Bei Meningokokken handelt es sich um eine Bakteriengruppe, die durch Tröpfcheninfektion übertragen wird und vor allem bei Kindern und Teenagern eine gefährliche Form der Hirnhautentzündung (Meningitis) verursachen kann.

Seit dem Jahr 2006 wird die Impfung von Kleinkindern und Jugendlichen gegen den in Europa am häufigsten vorkommenden Serotyp C daher in vielen Ländern empfohlen.


Anzeichen einer Hirnhautentzündung

Bei etwa zehn Prozent der Bevölkerung können Meningokokken-Erreger im Nasenraum nachgewiesen werden, ohne dass sich Krankheitsanzeichen entwickeln. Tritt jedoch eine Schwäche des Immunsystems auf, können die Bakterien angreifen und Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen auslösen.

Anzeichen einer Hirnhautentzündung sind hohes Fieber, unerträgliche Kopfschmerzen sowie Nackensteife. Häufig treten zudem charakteristische rote Flecken im Gesicht auf, die auch unter Druckeinwirkung nicht verblassen. Bei Säuglingen kann sich die Erkrankung durch apathisches oder unruhiges Verhalten, Verweigerung von Nahrung oder Schreien bei Berührung äussern.

Meningokokken-Sepsis

In seltenen Fällen kann es zu einer Meningokokken-Sepsis kommen, einer besonders gefährlichen Krankheitsausprägung. Hierbei treten Bewusstseinstrübung und ein punktförmiger Hautausschlag auf der innerhalb weniger Stunden zum Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen im Zusammenhang mit Blutgerinnungsstörungen führen kann (Waterhouse-Friderichsen-Syndrom).

Behandlungsmöglichkeiten

Eine Behandlung mit Antibiotika ist zwar möglich, muss jedoch innerhalb weniger Stunden erfolgen. Kinder, deren Immunsystem noch schwächer ist, sind besonders gefährdet. Wird zu spät behandelt kann dies dauerhafte Spätfolgen wie Hörverlust, Lähmungen, Blindheit oder Epilepsie nach sich ziehen. Auch sind dauerhafte geistige Beeinträchtigungen möglich.

Infektionsweg und Inkubationszeit

Die Erreger sterben außerhalb des Körpers für gewöhnlich rasch ab. Für eine Infektion ist ein enger Kontakt zu einem erkrankten Keimträger, und dabei eine Übertragung durch oropharyngeale Sekrete erforderlich. zu einem erkrankten Keimträger erforderlich.

Die Inkubationszeit beträgt etwa 3 bis 4 Tage, sie kann allerdings auch zwischen 2 und 10 Tagen liegen.

700 Erkrankungen jährlich in Deutschland

Auch wenn Meningokokken in den Industrienationen relativ selten geworden sind, erkranken allein in Deutschland etwa 700 Menschen jährlich. Etwa 50 von ihnen sterben an der Krankheit, andere behalten Lähmungen oder geistige Behinderungen zurück. Etwa 50 Prozent der Betroffenen sind Kinder, weitere 20 Prozent der Erkrankungen treten bei Jugendlichen auf.

In Europa und Nordamerika Meningokokken-Erkrankungen überwiegend im Winter und im Frühjahr auf. Allein in den Monaten Januar bis März sind 30 bis 40% der Erkrankungen zu verzeichnen.

Das Hochrisikogebiet für Meningokokken ist die afrikanische Sahel-Zone, in diesem Zusammenhang auch als "Meningokokken-Gürtel" bezeichnet. Auch in einigen Gebieten Nord- und Ostafrikas, im Nahen Osten und Saudi-Arabien tritt die Erkrankung überdurchschnittlich oft auf.

Unterschiedliche Serotypen

Meningokokken treten in verschiedenen Serotypen auf, die je nach Region in unterschiedlicher Häufigkeit auftreten. Von medizinischer Bedeutung sind die Gruppen A, B, C sowie die bei weitem selteneren Gruppen W und Y. Während die Unterart A vor allem in tropischen Gebieten vorkommt, treten die Typen B und C auch in Europa auf.

Gegen den Serotyp B ist bisher keine Impfung verfügbar.

Impfung gegen C-Meningokokken

Gegen C-Meningokokken werden Kinder in Deutschland ab dem vollendeten 12. Lebensmonat geimpft. Diese Impfung wird seit 2006 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) offiziell empfohlen und seither auch von den Krankenkassen übernommen. Für Kinder unter zwei Jahren gibt es hierfür einen sogenannten Konjugatimpfstoff. Hierbei handelt es sich um einen Totimpfstoff, der aus abgetöteten Teilen der Bakterienhülle hergestellt wird und zusätzlich an ein Eiweiß gebunden ist, um eine bessere Immunantwort zu erzielen. Dieser kann die Krankheit nicht auslösen, löst im Körper jedoch eine Produktion von Antikörpern aus, welche die Erkrankung im Fall einer Infektion abfangen.

In Österreich wird die Impfung mit dem Konjugatimpfstoff seit dem Jahr 2010 sogar bereits ab dem vollendeten 2. Lebensmonat empfohlen. In diesem Fall ist jedoch eine dreimalige Wiederholung der Impfung mit jeweils vier Wochen Abstand nötig.

Auch in der Schweiz wird seit einiger Zeit die Impfung gegen C-Meningokokken einmal zu Beginn des 2. Lebensjahrs und einmal bei Jugendlichen empfohlen und aufgrund ihrer Wichtigkeit im Rahmen der Grundversicherung übernommen.

Impfungen - je nach geographischer Region

Für Kinder ab dem vollendeten 12. Lebensmonat ist eine einzige Impfung mit dem Konjugatimpfstoff ausreichend. Eine Auffrischung empfiehlt sich zwischen dem 11. und 15. Lebensjahr. Bei Kindern, die in Länder mit einem erhöhten Infektionsrisiko reisen, gibt es darüber hinaus die ACWY-Polysaccharidimpfung, die zugleich gegen die Meningokokken-Serotypen A, W135 und Y schützt und gegebenenfalls als Ergänzung verabreicht werden kann. Diese ist jedoch erst ab dem 2. Lebensjahr sicher wirksam. Ein zweiter verfügbarer Polysaccharidimpfstoff schützt nur gegen die Serotypen A und C, ist aber bereits ab dem 18. Lebensmonat wirksam.

Schutzwirkung der Impfung

Die Schutzwirkung der Impfstoffe setzt nach etwa zwei Wochen ein. Wurde die Impfung im 12. (beziehungsweise im 2.) Lebensmonat versäumt, kann sie bis zum 5. Lebensjahr nachgeholt werden. Bisher ungeimpfte Jugendliche sollten sich ebenfalls einmalig impfen lassen, vor allem wenn sie Sprachreisen ins Ausland planen.

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