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Die Rotaviren-Impfung für Säuglinge

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Rotaviren: Gefährlich für Babys
Rotaviren: Gefährlich für Babys

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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 19.08.2021Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Bei Rotaviren handelt es sich um eine hoch ansteckende Gruppe von Erregern, welche die häufigste Ursache für Magen-Darm-Erkrankungen mit Durchfall und Erbrechen im Kindesalter darstellt.

Etwa 70 Prozent der Kinder erkranken bis zum 3. Lebensjahr mindestens einmal durch eine Infektion mit Rotaviren. Bis zum 5. Lebensjahr war fast jedes Kind einmal davon betroffen.

Die Übertragung von Rotaviren

Rotaviren werden durch Schmierinfektion, in manchen Ländern auch über kontaminiertes Wasser oder Lebensmittel übertragen. Sie sind sehr resistent gegenüber Seife und Desinfektionsmitteln und bereits kleinste Virenpartikel genügen für eine Ansteckung. Aufgrund der oftmals schweren Krankheitsverläufe bei Babys und Kleinkindern gibt es für 6 bis 12 Wochen alte Säuglinge eine präventive Rotavirus-Schluckimpfung.
Es existieren verschiedene Serotypen des Rotavirus, von denen fünf für etwa 90 Prozent der in Europa auftretenden Durchfallerkrankungen verantwortlich sind. Die Verbreitung der Viren ändert sich jedoch von Jahr zu Jahr.

Auftreten des Rotavirus

Durch schlechte Hygienebedingungen und unzureichende medizinische Versorgung tragen Rotaviren in den sogenannten Entwicklungsländern in hohem Maße zur Säuglingssterblichkeit bei. In den westlichen Industrienationen führen Rotaviren heute nur noch selten zum Tod von Kindern. Allerdings können sie vor allem im ersten Lebensjahr sehr schwere Erkrankungen verursachen. Alleine in Deutschland müssen jährlich etwa 22.000 Kinder nach einer Infektion stationär behandelt werden. Symptome sind meist starker Durchfall und Erbrechen, häufig mit sehr starkem Flüssigkeitsverlust sowie Fieber und Bauchschmerzen. Der Durchfall hält meist zwei bis drei Tage länger an als bei anderen Durchfallerkrankungen. Da der Verlust von Flüssigkeit vor allem bei Säuglingen schnell zu einer lebensgefährlichen Austrocknung führen kann, muss die Flüssigkeitszufuhr gegebenenfalls intravenös durch Gabe von Kochsalzlösungen erfolgen.

Eine einmalige Infektion mit einem Rotavirus-Typ schützt nicht vor einer erneuten Ansteckung mit einem anderen Serotypen.

Empfehlung zur Impfung

Aufgrund der Vielzahl der schweren Erkrankungen gab Österreich im Januar 2006 als erstes Land Europas eine offizielle Empfehlung für eine Rotavirus-Impfung bei allen Kleinkindern heraus. In Deutschland empfiehlt die Sächsische Impfkommission seit dem 1. Januar 2008 die Rotavirus-Impfung als Standardimpfung für Säuglinge. Auch immer mehr gesetzliche Krankenkassen in anderen deutschen Bundesländern übernehmen die Kosten einer Immunisierung. Voraussetzung ist dabei meist, dass die erste Impfdosis vor der 12. Lebenswoche und die letzte vor Vollendung des 6. Lebensmonats verabreicht wird. Die erste Impfung gegen Rotaviren kann bereits in der 6. Lebenswoche erfolgen.

Der Rotavirus-Impfstoff

Der Rotavirus-Impfstoff ist ein Lebendimpfstoff, der aus abgeschwächten Viren besteht, die keine Erkrankung mehr auslösen können, aber eine Immunreaktion hervorrufen. Der Impfstoff wird als Schluckimpfung verabreicht und gilt als sehr gut verträglich. Für eine vollständige Immunisierung muss er dreimal hintereinander im Abstand von jeweils vier Wochen gegeben werden. Hierfür bieten sich beispielsweise die Vorsorgeuntersuchungen U3, U4 und U5 an. Eine Gabe des Impfstoffs ist auch zeitgleich mit anderen Impfungen, wie der in der 9. Lebenswoche üblichen Sechsfachimpfung möglich.

Hinweis: Da eine dreimalige Schluckimpfung gegen Rotaviren circa 100 bis 150 Euro kostet, sollte man sich gegebenenfalls vorher bei der Krankenkasse erkundigen, ob die Kosten erstattet werden. Bei chronisch kranken Kindern oder Frühgeborenen sollten Nutzen und Risiken einer Rotavirus-Impfung zuvor individuell mit dem Kinderarzt besprochen werden.


[BS]

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