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Weihnachtsbräuche in anderen Ländern

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Weihnachten - Überall ein wenig anders
Weihnachten - Überall ein wenig anders

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 31.01.2020Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Weihnachten wird nicht nur von Millionen Christen weltweit gefeiert, sondern selbst auch Nichtchristen haben Teile des Festes, zumeist ohne religiöse Hintergründe, in ihre Kultur übernommen. Wie das Weihnachtsfest in anderen Ländern aussehen seht, dem gehen wir in diesem Artikel einmal nach.

Inhalt des Beitrags:
  1. Teile von Weihnachten werden übernommen
  2. Weihnachten in anderen Ländern

Teile von Weihnachten werden übernommen

Obwohl Weihnachten, so wie es heute gefeiert wird, das Fest zu Christi Geburt und damit ein christliches Fest ist, wird es dennoch auch von vielen Nichtchristen gefeiert. So kann man zum Beispiel beobachten, dass zum Beispiel die Japaner einige US-amerikanische Weihnachtsbräuche übernommen haben, weil vor allem die Tradition des Schenkens dort sehr beliebt ist. Darüber hinaus kurbelt das Verschenken natürlich auch die Konsumwirtschaft weiter an. Doch wenn man glaubt, dass nur Weihnachtsfeste, die nur zum Teil übernommen wurden, anders sein können als das, was wir als Weihnachten kennen, irrt man sich gewaltig. Auch die Christen in aller Welt unterscheiden sich stark in ihren Traditionen, wie sie das Weihnachtsfest begehen. Im folgenden haben wir uns einmal angesehen, wie Christen in verschiedensten Ländern Weihnachten feiern und welche Bräuche bei ihnen beliebt sind, die wir so vielleicht gar nicht kennen.

Weihnachten in anderen Ländern

Dänemark

Die Dänen machen an vielen Stellen ihr ganz eigenes Ding und so ist das auch bei Weihnachten. Ihr Weihnachtsfest beginnt nämlich schon am 23. Dezember mit einem kleinen Heiligen Abend, den sie als Lillejuleaften bezeichnen. Am 24. Dezember werden traditionell die Weihnachtsbäume aufgestellt, die meistens in den dänischen Landesfarben rot und weiß geschmückt werden. Den Weihnachtsmann gibt es in Dänemark gar nicht, denn in Dänemark werden die Geschenke vom Julemand verteilt. Dieser wird in der Regel von kleinen Wichteln begleitet, die rote Mützen tragen und Nissen heißen. Damit diese auch im nächsten Jahr den Weg ins eigene Haus wiederfinden, ist es Tradition, dass man ihnen eine Schüssel mit Brei hinstellt. Auch der Risasalmande ist eine dänische Tradition, auf die die meisten Dänen nicht verzichten möchten. Hierbei handelt es sich um einen Reispudding, in dem eine einzelne Mandel versteckt wird. Der Reispudding wird aufgeteilt und gegessen. Derjenige, der die Mandel im Reispudding entdeckt, bekommt in der Regel ein Extrageschenk und kann sich auf ein besonders glückliches und erfolgreiches Jahr freuen.

 

Die Niederlande

In den Niederlanden kommt am letzten Samstag im November Sinterklaas auf einem Schiff angereist. Sinterklaas ist hierbei niemand anderes als der heilige Nikolaus, der mit seinem Begleiter, dem Knecht Ruprecht, im Falle der Dänen heißt der Knecht Ruprecht ’zwarte Piet’, kommt, um keine Geschenke da zu lassen. Mit seinem weißen Pferd reitet er an Land und wird dort begrüßt von den jubelnden Menschen, Glockengeläut und sogar der Königsfamilie selbst. Die Kinder stellen Schuhe auf, in denen sich ein Wunschzettel und eine kleine Leckerei für das Pferd meist in Form eines Apfels oder einer Möhre befindet. Erst in der Nacht vor seiner Abfahrt am 6. Dezember bringt Sinterklaas die Geschenke. In den Niederlanden beginnt man erst dann, mit dem Schmücken der Weihnachtsbäume, wenn er wieder abgereist ist. Das Weihnachtsfest selbst wird mit der Familie und einem Festmahl gefeiert und unterscheidet sich demnach kaum von dem, was wir selbst kennen.

 

Schweden

In Schweden beginnt das Weihnachtsfest schon am 13. Dezember mit dem Fest der Heiligen Lucia. Die heilige Lucia ist die Lichtkönigin, zu deren Ehren man Festumzüge mit Gesang und Lichterkronen durch die ganzen Städte hält. Geschenke gibt es an diesem Tag nicht, denn auch diese werden erst vom Jultomte am 24. auf den 25. Dezember in die Häuser gebracht. Der Jultomte sieht unserem Weihnachtsmann recht ähnlich. Es handelt sich bei ihm jedoch um einen Kobold. Um diesen nicht zu verärgern und zu riskieren, dass einem ein Streich gespielt wird, wird eine Schüssel mit Brei in die Fensterbank gestellt. Allerdings ist er relativ modern, denn Überlieferungen zu Folge hat bis ins 19. Jahrhundert hinein der Julbock die Weihnachtsgeschenke in die Häuser gebracht. Hier geht man davon aus, dass der Julbock ein Fragment des vorchristlichen Glaubens der Schweden ist, dessen Tradition sich lange gehalten hat. Es ist anzunehmen, dass der Julbock auf den Gott Thor verweist, dessen Wagen von einem Ziegenbock gezogen wurde.

 

Italien

Grundsätzlich feiert man in Italien Weihnachten eher traditionell, so wie wir es auch tun. Es gibt eine Messe, ein Festmahl und eine Bescherung. Doch es gibt auch in Italien eine Besonderheit, die in anderen Ländern nicht so bekannt ist. In der Nacht zum 6. Januar reitet die Hexe Befana auf ihrem Besen durch die Luft, kommt durch den Schornstein in die Häuser und bringt den artigen Kindern kleine Gaben. Unartige Kinder bekommen dagegen ein Stück Kohle.

 

Griechenland

In Griechenland müssen die Kinder ganz besonders lang auf ihre Geschenke warten. Am 24. Dezember ziehen sie singend und musizierend von Haus zu Haus und in der darauffolgenden Nacht beginnt ein Zeitraum von zwölf Tagen, an denen jede Nacht ein Feuer brennen soll, dass die ganze Nacht nicht ausgehen darf. Der Zeitraum, der zwölf Tage erinnert hier stark an die Raunächte, die in vielen Kulturen noch als alte Tradition im Gedächtnis der Alten verankert sind. Die Geschenke bringt schlussendlich der heilige Vassilius. In der Nacht zum 1. Januar, wurden die Gaben vor den Betten der Kinder ablegt.

 

Russland

Auch in Russland müssen die Kinder sehr lange auf ihre Geschenke warten, denn die orthodoxe Kirche richtet sich noch nach dem julianischen Kalender, wodurch das eigentliche Weihnachtsfest erst am 7. Januar gefeiert wird. In der Nacht auf unser kalendarisches Neujahr kommt Väterchen Frost in einem Pferdeschlitten vom Nordpol und bringt den Kindern die Geschenke. Begleitet wird er von einer Schneeflocke mit dem Namen Snegorochka und einem Jungen namens Neujahr. Aus diesem Grund verkleiden sich viele Kinder am 31. Dezember gerne als Schneeflocken.

 

Spanien

In Spanien kommt es in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember zu einer Mitternachtsmesse. Nach dieser Messe treffen sich die Menschen auf dem Markt oder Dorfplatz, um ein großes Feuer zu entzünden. In einer lebensgroßen Krippe liegt das Christkind, das nun von jedem mit einem Kuss begrüßt wird. Hier wird gemeinsam die Geburt des Heilands gefeiert. Geschenke gibt es erst am 6. Januar. Am 5. Januar wird die Ankunft der heiligen, drei Könige in großen Umzügen und großer Freude gefeiert. Die heiligen, drei Könige sind es auch, die die Gaben für die Kinder mitbringen und von denen die Kinder am 6. Januar ihre Geschenke bekommen.

 

Mexiko

In Mexiko gibt es bunte Umzüge auf den Straßen, die die Herbergssuche von Maria und Josef symbolisieren sollen. Auch in Mexiko gibt es eine Mitternachtsmesse vom 24. auf den 25. Dezember, wonach unzählige Freudenfeuer angezündet werden. Die Menschen tanzen auf den Straßen. Mit Blumenkränzen und mit Hilfe von lauten Feuerwerkskörpern soll die Freude über die Geburt Christi ausgedrückt werden. Für die Kinder ist der Höhepunkt des Festes die Pinata. Dies ist eine aus Papier geformte Figur die innen hohl und mit Süßigkeiten gefüllt ist. Pinatas werden aufgehängt und die Kinder müssen versuchen, die Pinata mit verbundenen Augen mit einem Stock zu treffen, dass sie ihren süßen Inhalt freigeben möge.

 

Obwohl die Weihnachtstradition in den verschiedenen Ländern allgemein recht unterschiedlich wirken mögen, haben sie doch viele Gemeinsamkeiten und so steht das Beisammensein mit der Familie in der Regel im Vordergrund. Natürlich spielen auch die kleinen Gaben, die die Kinder erhalten eine große Rolle beim modernen Weihnachtsfest. Obwohl das Weihnachtsfest kein rein christliches Fest ist, sondern seine Ursprünge in heidnischen Festen hat, wird heute doch die Geburt Christi mit diesem Fest in Verbindung gebracht. Auch dies haben viele Länder gemeinsam. Es kann also durchaus eine interessante Überlegung sein, das Weihnachtsfest in diesem Jahr vielleicht einmal im Urlaub in einem anderen Land zu verbringen und sich dort die Sitten und Gebräuche einmal genauer anzusehen.

 

[KaKra]



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