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Pseudo-Krupp bei Kindern

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Pseudokrupp bei Kindern
Pseudokrupp bei Kindern

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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 24.10.2019Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung

Der Pseudo-Krupp kommt bei Kinder häufiger vor und ist eine Atemwegserkrankung, mit der nicht zu spaßen ist. Gerade für Säuglinge und Kleinkinder kann ein Pseudo-Krupp tödliche Folgen haben. Was das genau ist, woher er kommt und wie du dich davor schützen kannst, das erfährst du gleich hier in diesem Artikel.

 

Was du hier lesen kannst:

  1. Was ist das?
  2. Ursachen
  3. Symptome
  4. Auswirkungen
  5. Diagnostik
  6. Therapie
  7. Vorsorge
  8. Tipps und Tricks für Eltern

1. Was ist das?

Beim Pseudo Krupp handelt es sich genau genommen, um eine Atemwegserkrankung, bei der vor allem die Stimmbänder und die Schleimhäute im Bereich des Kehlkopfs stark angeschwollen sind, was zu Atemnot führen kann. Gerade bei Kleinkindern und Säuglingen kann ein pseudo Krupp lebensbedrohlich sein. Am häufigsten tritt der Pseudo Krupp zwischen dem 18. Lebensmonat und dem fünften Lebensjahr auf. Zwar ist es durchaus möglich, dass der Pseudo Krupp auch bei älteren Kindern auftritt allerdings ist er hier in der Regel nicht so lebensgefährlich, da Kehlkopf und Luftröhre stärker geweitet sind. Beim Pseudo Krupp kann man beobachten, dass Jungen in der Regel häufiger betroffen sind als Mädchen und dicke Kinder häufiger als dünne. Die meisten Pseudo Krupp Erkrankung kommen in den Herbst- und Wintermonaten vor und es gibt nur wenige in den Frühjahr- oder Sommermonaten. Wichtig ist es, dass man vor allem als Elternteil dabei ruhig bleibt, damit das Kind auch ruhig bleiben kann. Auf jeden Fall sollte ein Kinder- oder Jugendarzt kontaktiert werden.

2. Ursachen

Die Ursachen für einen Pseudo Krupp können vielfältiger Natur sein aber man weiß, dass sowohl Virusinfektion, als auch bakterielle Infektionen zu einem Pseudo Krupp führen können. Auch allergische Reaktionen und eine hohe Schadstoffbelastung der Umwelt allerdings ebenso ein Grund für diese Erkrankung sein. Besonders Tabakrauch gilt hier als besonders gefährdend.

3. Symptome

Pseudokrupp Anfälle treten in der Regel ohne Vorwarnung auf das meist in den frühen Abend oder sogar Nachtstunden. Häufig kann man beobachten, dass die Kinder tagsüber beschwerdefrei bleiben und nichts auf dem Pseudokrupp Hinweis. Bei einem akuten Anfall von Pseudokrupp kämpfen die Kinder meist mit einem trockenen, bellenden Husten Heiserkeit und natürlich Atemnot. Typisch für den Pseudokrupp ist hierbei auch das laute Einziehen der Luft beim Atmen. In schwereren Fällen und bei sehr jungen Kindern besteht hier Erstickungsgefahr. Ebenfalls kommt es häufiger vor, dass die Kinder Panikattacken bekommen, da sie Angst haben zu ersticken. In der Regel kann man beobachten, dass einer Pseudo Krupp Erkrankung eine Erkältung vorangegangen ist. Hierdurch kann es ebenfalls zu Schnupfen und Fieber bei den Kindern kommen.

4. Auswirkungen

Der eigentliche Pseudo Krupp Anfall kann bei verschiedenen Kindern ganz unterschiedlich aussehen. Manche Kinder leiden lediglich unter den quälenden Husten und leichten Schluck- und Atembeschwerden, während bei anderen Kindern akute Atemnot und Erstickungsgefahr im Vordergrund stehen. Sollte der Verdacht auf Pseudo Krupp bestehen, so ist es definitiv erforderlich, einen Kinderarzt aufzusuchen. Bei sehr schweren Fällen sollte sofort der Notarzt alarmiert werden. Sollte es schon einmal ein Pseudo Krupp Anfall in der Familie gegeben haben, sollten Cortisonzäpfchen und ein Inhalator im Haus sein, um bei einem weiteren Anfall schnell reagieren zu können. In den allermeisten Fällen verläuft ein Pseudo Krupp Anfall ohne größere Komplikationen. Allerdings besteht die Möglichkeit, dass die Entzündung der Schleimhaut sich auf das Mittelohr, die Luftröhre oder gar die Lunge ausweitet. Dies kann im schlimmsten Fall zu einer Lungenentzündung führen.

5. Diagnostik

In der Regel lässt sich ein Pseudo Krupp Anfall sofort erkennen, da es zu den charakteristischen Symptomen wie dem bellenden Husten und dem hörbaren Einziehen der Luft beim Einatmen kommt. Nur in seltenen Fällen ist es sinnvoll, eine Blutuntersuchung durchzuführen oder gar eine bakterielle Infektion über einen Abstrich nachzuweisen.

6. Therapie

Sollte es zu einem akuten Pseudo Krupp Anfall kommen, ist es vor allem wichtig, dass die Bezugspersonen Ruhe bewahren und versuchen, das Kind ebenfalls zur Ruhe zu bringen. Übermäßiges Herzklopfen, Unruhezustände und Erstickungsangst können den Anfall nämlich noch verschlimmern. Wichtig ist es hier, dass du dir als Elternteil Mühe gibst, selbst Ruhe auszustrahlen, und dem Kind hilfst, in dieser unangenehmen Situation ruhig zu bleiben. Hierfür solltest du das Kind auf den Arm nehmen oder zumindest aufrecht hinsetzen, sodass es vernünftig atmen kann. Ist es draußen gerade recht kühl, bringt es auch viel, sich einfacher mit dem Kind an das geöffnete Fenster zu setzen, nachdem du es entsprechend angezogen hast, denn Frischluft verstärkt die Sauerstoffzufuhr. Auch vor dem geöffneten Kühlschrank kann man sich setzen, um so dem Kind kühlere, feuchte Luft zukommen zu lassen. Doch nicht nur kühle, feuchte Luft auch warme, feuchte Luft kann das Atmen deutlich erleichtern und so kann es auch etwas bringen, einfach ins Badezimmer zu gehen und dort das heiße Wasser aufzudrehen. Egal ob nun eingelassen ins Waschbecken oder in die Badewanne, sobald Dampf entsteht, kann das Kind diesen einatmen, was in der Regel auch schon mit seiner Besserung der Situation führt. Befindet sich sowieso schon ein Inhalationsgerät im Haushalt, sollte das Kind mit Kochsalzlösung inhalieren. Darüber hinaus lassen lässt sich mit Cortisonzäpfchen die entzündete Schleimhaut wieder abschwellen, sodass das Atmen innerhalb kürzester Zeit wieder besser funktioniert. In Kliniken oder in Arztpraxen kann ebenfalls eine Inhalation von Adrenalin zur Abschwellung durchgeführt werden. Im Falle einer Akuttherapie mit Cortison muss man allerdings keine großen Nebenwirkungen fürchten, sollte sich darüber bewusst sein, dass diese lebensrettend sein kann. Heutige Cortisonpräparate haben in der Regel keine Nebenwirkung, denn diese treten meist nur nach längerem Einsatz auf. Ist das Kind in der Lage, sich wieder halbwegs zu beruhigen, kann man ihm etwas Kühles zu trinken anbieten, allerdings wird nur in kleinen Schlucken getrunken. Anbieten tut sich hier kaltes Wasser oder Tee auf keinen Fall Milch, gesüßte Getränke oder gar kohlensäurehaltiges Wasser. Nachdem der Anfall vorüber ist, sollte mit dem Kind auf jeden Fall an die Frischluft gegangen werden bzw. noch eine Weile vor dem offenen Fenster stehen geblieben werden. Ist die Atemnot recht ausgeprägt, muss sofort ein Arzt gerufen werden. Besteht akute Erstickungsgefahr, helfen all diese Mittel nicht mehr und ein Notarzt muss her. Bei ganz schweren Fällen sind eine Intubation und im Notfall sogar ein Luftröhrenschnitt vonnöten. Glücklicherweise sind diese Maßnahmen nur in wenigen Ausnahmefällen erforderlich.

7. Vorsorge

Um das Kind vor einem Pseudo Krupp zu schützen kann es notwendig sein, innerhalb der eigenen vier Wände nicht mehr zu rauchen. Kinder, die in einer Wohnung leben, in der geraucht wird und somit dem Passivrauchen ausgesetzt sind, sind deutlich stärker gefährdet als Kinder die das nicht tun. Verantwortungsbewusste Eltern sollten also auf das Rauchen innerhalb der eigenen vier Wände prinzipiell verzichten. Sind die Kinder besonders anfällig und erleiden häufiger einen Pseudo Krupp Anfall, sollte hier von den Eltern auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass das Kinderzimmer eine höhere Luftfeuchtigkeit aufweist, als die anderen Räume.

8. Tipps und Tricks für Eltern

Ganz wichtig ist es beim Pseudo Krupp, diesen immer von einem Arzt abklären zu lassen. In der Regel ist ein Pseudo Krupp Anfall harmlos und verschwindet ohne großes Aufsehen wieder. Allerdings ist er für den Laien kaum von einem echten Krupp Husten oder einer akuten bakteriellen Epiglottitis zu unterscheiden, die durchaus lebensgefährliche Folgen haben können. Damit das Kind ausreichend untersucht und eine entsprechende Diagnose gestellt werden kann, ist es dementsprechend wichtig, dass das Kind bei jedem Krupp Verdacht auf jeden Fall zu seinem Kinderarzt geht. Bei einem echten Krupp handelt es sich übrigens um eine Diphtherie.

 

 

[KaKra]

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