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Eltern-Kind-Bindung nach der Geburt

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AutoreninfoMag. Ann-Kathrin Landzettel
aktualisiert: 22.02.2011Gesundheits- und Präventionsberaterin
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie
Die Eltern-Kind-Bindung gehört zu den engsten und wichtigsten Beziehungen im Leben – sowohl für die Eltern als auch für das Kind.

Schon während der Schwangerschaft baut die Mutter eine Beziehung zu ihrem ungeborenen Kind auf. Sie spürt, wie es sich in ihrem Körper entwickelt und freut sich auf den Moment, in dem sie es in ihre Arme schließen kann. Auch die Väter legen gerne ihr Ohr lauschend auf den schwangeren Bauch oder hoffen mit der Hand einige Bewegungen aus dem schwangeren Bauch zu erhaschen. Sie freuen sich ebenfalls auf die Geburt. Und dann ist es endlich soweit: Das Baby erblickt das Licht der Welt.

Das Verhalten der Eltern

Das weitere Verhalten der Eltern entscheidet zukünftig darüber, ob sich eine sichere oder unsichere Eltern-Kind-Bindung entwickelt. Die Bindung muss erst langsam aufgebaut werden. Sie entwickelt sich, wenn Eltern und Kind sich intensiv miteinander beschäftigen und sich so kennen und lieben lernen. Die gemeinsam verbrachte und erlebte Zeit ist die Basis für die Eltern-Kind-Bindung. Nähe, Schutz, Liebe, Fürsorge und Vertrauen sind nur einige Punkte, die diese Bindung füllen sollten. Gemeinsam stellt man sich aufeinander ein. Das Vertrauen muss aufgebaut werden und braucht Zeit. Die Eltern und das Kind arbeiten ein Leben lang an ihrer Beziehung zueinander. Auch eine vertraute Bindung muss immer gepflegt werden, sonst kann sie ins Negative umschlagen.

Das Kind übernimmt das Verhalten

Jedes Baby entwickelt zwangsläufig eine Bindung zu seinen Eltern – sie ist in der ersten Zeit überlebenswichtig. Die Qualität und die Enge der Bindung aber verändern sich, je nach Umgang mit dem Kind. Das Kind übernimmt das Verhalten, das es von seinen Eltern erfährt. Sicher gebundene Kinder haben im Jugendalter ihr Aggressionspotenzial besser im Griff und sind ausgeglichener. Ihr Selbstvertrauen ist gestärkt. Unsicher gebundene Kinder dagegen haben oft Selbstzweifel und verspüren Unsicherheiten gegenüber sich selbst und anderen. Mit schwierigen Situationen kommen sie nur schwer zurecht.

4 Bindungsarten - nach dem ersten Lebensjahr

Nach dem ersten Lebensjahr lassen sich bei Kindern 4 verschiedene Bindungsarten beobachten:

1. Die sichere Bindung

Das Baby weint, wenn die Mutter es alleine lässt. Damit drückt es seine Trennungsangst aus. Es ruft nach der Mutter, sucht ihre Nähe und ihren Schutz. Sicher gebundenen Babys zeigen ihre Bindungsbedürfnisse sehr deutlich. Sie entwickeln das Vertrauen, dass die Mutter immer da ist, wenn es sie braucht. Wenn die Mutter kommt und es tröstet, beruhigt es sich.

2. Die unsicher-vermeidende Bindung

Es scheint, als bemerkten unsicher-vermeidend gebundene Babys eine kurze Trennung zur Mutter gar nicht und zeigen bei ihrer Rückkehr kaum Emotionen. Sie meiden die Nähe zur Mutter, weil sie Distanz gewohnt sind. Mütter solcher Babys sind oft distanziert und wenig sensibel gegenüber ihrem Kind.

3. Die unsicher-ambivalente Bindung

Babys dieses Bindungstyps reagieren völlig über, wenn die Mutter nicht in der Nähe ist. Sie schreien und weinen und teilen ihre Ängste in dramatischster Form mit. Sie sind schwer zu beruhigen und entwickeln sogar Aggressionen gegen die Mutter, da diese sie, wenn auch nur kurz, verlassen hat.

4. Die desorganisierte/desorientierte Bindung

Das Baby zeigt nach der Rückkehr der Mutter seltsame Verhaltensweisen wie Erstarren, stereotype motorische Bewegungen oder widersprüchliche emotionale Verhaltensweisen. Dieses Verhalten lässt sich oft bei Kindern mit wenig sensiblen Müttern oder Missbrauchserfahrungen beobachten.

Doch was können Eltern tun, damit das Kind sicher gebunden ist?

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