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Oma und Opa

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Voneinander lernen, gemeinsam Spaß haben
Voneinander lernen, gemeinsam Spaß haben

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 04.02.2011Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Fein raus, was die Betreuung der Kinder angeht, ist, wer über eine große, intakte Familie verfügt, die auch noch nahe beieinander wohnt.

Schwestern, Brüder, Onkel, Tanten und Co. können dann nämlich, sofern es die Zeit erlaubt, problemlos für die Kinderbetreuung eingespannt werden. Wenn es die Gesundheit zulässt, natürlich auch Oma und Opa. Sind einer oder vielleicht beide bereits in Rente, dürfte so am meisten Zeit für das Kind übrig sein.

Ein wesentlicher Pluspunkt dieser Art der Kinderbetreuung ist sicherlich der Kostenfaktor, der wesentlich geringer ausfällt als beispielsweise bei der Einstellung einer Tagesmutter. Ein Küsschen hier, eine Umarmung oder ein Blumenstrauß da und schon sind viele Großmütter und -väter entlohnt. Die Freude, wertvolle Zeit mit dem eigenen Enkel verbringen zu dürfen und stolz über seine Fortschritte zu wachen, ist vielen ambitionierten Omas und Opas meist schon Dank genug.

Viele Großeltern empfinden es als Privileg, ihren Enkeln die Welt zeigen zu dürfen und sie mit Süßigkeiten und Geschichten aus der guten alten Zeit zu verwöhnen. Für sie ist die Betreuung des eigenen Enkelkinds nicht einfach ein Job, sondern ein Teil ihrer selbst, dem sie sich mit voller Leidenschaft widmen. Kein professioneller Erzieher wird einem Kind daher so viel Liebe und Zuneigung entgegenbringen wie die eigenen Großeltern oder der Rest der Verwandtschaft.

Vertraute Personen

Mit einer der wichtigsten Aspekte für viele Eltern ist aber das Vertrauen und die Verlässlichkeit der eigenen Familie. Das Wohl des Kindes steht dabei unbestreitbar stets im Mittelpunkt. Die eigenen Eltern sind vertraute Personen, die das Enkelkind gut kennen und mit denen wiederum das Enkelkind selbst vertraut ist. Eine lange Eingewöhnungszeit, um sich aufeinander einzustellen, ist hier in der Regel nicht nötig. Auch lernt das Kind schon früh, die Bedeutung der eigenen Familie zu schätzen, wie man sich gegenseitig unterstützt, Verantwortung übernimmt und füreinander da ist.

Etwas schwieriger an diesem Modell ist sicherlich die Tatsache, dass es auch in den besten Familien immer mal wieder zu Unstimmigkeiten und Streit kommt, etwa in Fragen der Kindererziehung. Hier kann es dann mitunter schwer sein, die Betreuungsperson zu wechseln, wenn man Kränkungen vermeiden möchte.

Auch gibt es Großeltern, die ihre Enkel zwar absolut vergöttern und gerne Zeit mit ihnen verbringen, aber deshalb nicht unbedingt aktiv in die Erziehungsarbeit eingebunden werden möchten, da es für sie auch ein Leben nach den eigenen Kindern und Enkeln gibt. Zu diesem Ergebnis kommt jedenfalls eine niederländische Studie, die besagt, Oma und Opa haben auch noch anderes zu tun! Und tatsächlich gestalten viele Ältere, nachdem die eigenen Kinder groß sind, ihr Leben aktiv nach ihren eigenen Vorstellungen. Arbeiten, Hochschulkurse, Seniorensport und Freunde und Bekannte treffen inklusive.

Kinderbetreuung - in welchem Umfang?

Es empfiehlt sich daher, genau abzuklären, in welchem Umfang die Großeltern in die Kinderbetreuung eingebunden werden wollen, um eine Überlastung und dabei entstehenden Frust, der sich eventuell negativ auf das Kind oder die persönlichen Beziehungen zueinander auswirkt, zu vermeiden.

Generell ist diese Form der Betreuung besonders geeignet für sehr kleine Kinder, die auf eine besonders liebevolle Art der Betreuung angewiesen sind. Auch Kinder, die sehr auf die Mutter fixiert sind, können sich wahrscheinlich auf die Oma oder eine andere Verwandte als Betreuungsperson besser einlassen.

Für Eltern ist diese Methode besonders geeignet, wenn sie sich gut mit dem Rest ihrer Familie, besonders den Großeltern, verstehen und an einer flexiblen Art der Kinderbetreuung interessiert sind. Oft ist eine geeignete Kinderbetreuung einfach nicht zu bekommen, sei es aus mangelnder Qualität der Einrichtungen oder dem fehlenden Angebot. Viele Mamis kennen außerdem das Gefühl, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn sie ihr Kind in fremde Hände geben. Da die eigene Mutter oder der eigene Vater zur Familie gehört, ist diese Gefahr hier nicht gegeben.

Leih-Großeltern

Für Eltern, die ihr Kind nicht von Omi oder Opi betreuen lassen können, haben wir folgenden Tipp: In vielen Städten gibt es mittlerweile sogenannte "Leihgroßelterndienste", bei denen rüstigen Rentnern "Ersatz-Enkel" zur Betreuung vermittelt werden. Positiv hierbei ist, dass flexible Betreuungszeiten mit den Eltern vereinbart werden können und eine familiäre Atmosphäre herrscht, bei der die Kinder von der Lebenserfahrung der (Ersatz-)Großeltern lernen können. Besonders Alleinerziehende können sich so außerhalb der KiTa-Zeiten dringend benötigte Freiräume schaffen. Älteren Menschen wird hiermit die Interaktion mit jüngeren ermöglicht. Seriöse Agenturen, Vereine und Verbände helfen hier bei der Suche.

[AKH]

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