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Babys Bewegung - Interview mit PEKiP-Mitbegründerin Liesel Polinski

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Pampers
Liesel Polinski über Babys Bewegung
Bild: Pampers

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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 22.09.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Bewegung ist wichtig und fördert eine gesunde Entwicklung des Babys, deswegen sollten Eltern von Anfang an ihr Kind dabei begleiten.

Babys sind von Beginn an aktiv und lieben es sich zu bewegen. Liesel Polinski ist Diplom- Sozialarbeiterin und Mitbegründerin des PEKiP®. Mamiweb hatte die Möglichkeit sie, über Bewegung und wie wichtig diese für Babys ist, zu befragen.

Liesel Polinski gibt Anregungen und Tipps aus dem PEKiP® Konzept.
Natalija Krenz: Warum ist das Fördern der Entwicklung so wichtig?

Liesel Polinski: Im Leben mit einem Säugling ist es das Wichtigste, aufmerksam aufs Baby zu schauen, es gut in seiner Entwicklung zu begleiten und seine Bemühungen selbständig zu handeln zu unterstützen (vielleicht manchmal mit einer kleinen Hilfestellung). Wenn Sie das Tun des Kindes und Ihr eigenes Handeln noch mit Worten begleiten, wird das Baby sich gut entwickeln.

Ein Beispiel aus meiner PEKiP®-Arbeit: Sie bemerken, dass Ihr Baby nicht so gern auf dem Bauch liegt. Legen Sie es auf den Bauch und sich selbst davor. Schauen Sie Ihr Kind an, sprechen Sie mit ihm und sagen, dass Sie sich freuen, dass Ihr Baby versucht, Sie anzusehen und dass das richtig anstrengend ist. Sie werden feststellen, dass es länger den Kopf halten wird als ohne Ihre Begleitung. Eine andere Möglichkeit ist es, sich neben Ihr Baby zu legen, Ihren Unterarm unter den Brustkorb des Kindes zu legen und ihm somit erleichtern, seinen Kopf zu halten. Wenn es in dieser Position seinen Kopf gelernt hat eine Weile ruhig oben zu halten, geben Sie ihm wieder mehr Selbständigkeit, indem Sie Ihren Arm weg lassen und das Baby nur noch sprachlich begleiten.

Hintergrundwissen:
Der Mensch bewegt sich bereits im Mutterleib. Angeborene Bewegungen sichern das Überleben des Babys in den ersten Wochen und Monaten. Dabei reagiert es auf seine inneren und auch schon auf äußere Reize. Das Neugeborene ist neugierig und bewegungsfreudig und durch seine neurophysiologische Ausstattung in der Lage, mit seinen ureigenen Bewegungen, die je nach Temperament unterschiedlich stark sind, auf die Umwelt und ihre Anforderungen aktiv zu reagieren und sichert durch Bewegung eine gute allumfassende Entwicklung. Zunächst geschieht dies mit Hilfe von angeborenen Bewegungsmustern, die sich bald in bewusste Bewegungen und somit Antworten auf die Umwelt weiter entwickeln. Es erwirbt über Bewegung wichtige Basiskompetenzen wie z.B. das Greifen.

In der Hirnforschung wurden gerade in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt, die einen Zusammenhang von körperlicher Bewegung, sinnlicher Erfahrung und geistiger Entwicklung feststellten. Eine bewegungsfördernde, anregende und kommunikative Umwelt hat einen positiven Einfluss auf die geistige Entwicklung.

Lassen Sie als Eltern z.B. Ihr Kind viele Materialien mit Händen, Haut und Mund erspüren. Es wird später immer, wenn es die Materialien sieht, das Gefühl haben, sie erfahren zu haben.

Natalija Krenz: Was kann die Entwicklung beeinträchtigen?

Liesel Polinski: Die Entwicklung von Babys kann dadurch beeinträchtigt werden, dass die Eltern wenig Kontakt zum Kind suchen. Das Neugeborene will sich aktiv mit seinen angeborenen Kompetenzen  der Umwelt stellen. Dazu braucht es die Bezugsperson(en) als "Hilfestellung". Das Baby nimmt seine Umwelt noch nicht durch Vorstellungen und Denken wahr, sondern über seine Sinne, seinen Körper, seine Bewegungen und sein eigenes Handeln. So lernt es die Welt kennen, kann seine eigenen Gefühle zum Ausdruck bringen und tritt in Dialog mit seiner Umwelt. Wichtig ist, dass Babys in ihrer ureigenen Entwicklung unterstützt werden, wir ihnen viel Bewegungsraum zu geben, durch den sie immer neue Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen, die ihnen Erfahrungen mit der Umgebung ermöglichen.

Auch kann die Babyschale (Autositz), in der manche Kinder viel Zeit tagsüber verbringen, das Baby in seiner Entwicklung beeinträchtigen. Das Kind kann in dem Sitz seine Haltung nicht verändern und keine Drehbewegungen mit dem Körper machen, da er fest fixiert ist. Der Autositz sollte deshalb nur zur Beförderung im Auto genutzt werden und auf keinen Fall als Ersatz für den Kinderwagen. Sie wissen selbst wie anstrengend es ist, lange still zu sitzen ohne sich zu bewegen.
Auch die Medien können die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen: z.B. wenn das Kind ständig den Stimmen in Radio und Fernsehen ausgesetzt ist. Es kann sie nicht zu ordnen, merkt die unterschiedliche Stimmungen, kann das alles aber nicht verstehen. Auch kann das Kind die schnell wechselnden Bilder nicht verstehen. Besser ist es, wenn die Mutter bzw. der Vater dem Kind erzählen, was sie gerade tun, oder ihm ein Lied vorsingen, was auch ganz frei erfunden sein kann sowohl vom Text als auch von der Melodie, Babys gefällt es.

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