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Babys Bewegung - Interview mit PEKiP-Mitbegründerin Liesel Polinski

Natalija Krenz: Sollten Babys immer beschäftigt werden oder eher alleine spielen?

Liesel Polinski: Babys sind genauso unterschiedlich wie wir. Der eine ist gern längere Zeit allein, die andere hat lieber oft Kontakt zu anderen. So sind auch Babys schon unterschiedlich. Es ist wichtig, dass Kinder beides lernen. Am Anfang, wenn sie ihre Hände betrachten und noch gar nicht wissen, dass sie ein Teil von ihnen sind, sollte man ihnen dieses Lernen ermöglichen. Auch später sollte man sie in ihrem Tun und Beobachten nicht unterbrechen. 

Wenn Babys Kontakt oder beschäftigt werden wollen, zeigen sie dies. Spielen Sie dann mit Ihrem Kind. Wichtig ist aber auch, dass Sie sich eine Zeit am Tag aussuchen, zu der Sie regelmäßig, möglichst täglich, mit Ihrem Baby spielen, auch wenn es nicht nach Ihnen verlangt. Ansonsten lernt ein Kind, „ich muss immer „knatschen“, damit mit mir gespielt wird“. Wenn es eine feste Spielzeit am Tag gibt, weiß das Kind, gleich ist wieder Spielzeit und lernt auch zu warten. 

Auch sollte beim Spielen die Initiative oft vom Kind ausgehen, damit es lernt, „ich kann spielen“ und nicht, „ich brauche jemanden, um spielen zu können“. Es ist wichtig, Kinder zu bestätigen und zu loben, aber für das, was besonders ist. Wenn Kinder ständig Bestätigung und Lob erhalten, spielen sie nicht mehr für sich selber. Sie werden von dem Lob abhängig und damit auch von den Erwachsenen. Dabei sind Kinder in sich sehr motiviert, Neues auszuprobieren und es wäre schade, ihnen diese Freude selbstvergessen zu spielen  und Neues auszuprobieren zu nehmen.

Natalija Krenz: Gibt es ein bestimmtes Alter, in dem Babys sich allein beschäftigen können?

Liesel Polinski: Viele Babys beschäftigen sich am Anfang eher weniger allein und lernen es erst im zweiten Halbjahr. 
Jedes Kind sollte am Tag  auch Zeit haben, allein zu spielen. Wenn Kinder es nicht so gern wollen, kann man mit wenigen Minuten anfangen. Oft reicht es schon, wenn die Bezugsperson in der Nähe bleibt. Um Kreativität zu entwickeln, ist dieses eigene Spiel, was das Kind auch darunter immer verstehen mag, wichtig. 

Wenn Kinder sich nicht allein beschäftigen wollen, liegt es oft daran, dass zu viel Spielzeug vorhanden ist. Ich vergleiche es gern mit der Situation bei uns: Jemand gibt mir gleich 3 Bücher, die ich alle gleich gern lesen möchte. Was mache ich? Ich gucke mal hier, mal da und kann mich schwer entscheiden, mit welchem Buch ich beginnen möchte. Ähnlich geht es den Kindern. Sie schütten die Spielkiste aus und kommen nicht ins Spiel (dies ist auch übertragbar auf zu viel Angebot bei Essen, Kleidung etc. im älteren Alter). 
Auch spielen die Kinder ab dem 2. Lebenshalbjahr  immer gern mit den Dingen, die wir auch gebrauchen, z.B. viele Gegenstände aus dem Haushalt.



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