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Kinder auf der Intensivstation

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Kinder auf der Intensivstation brauchen viel Aufmerksamkeit.
Kinder auf der Intensivstation brauchen viel Aufmerksamkeit.

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 03.06.2011Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Ausnahmezustand Intensivstation

Wenn Kinder auf eine Intensivstation kommen, sind sie meist so schwer krank, dass eine intensive Betreuung und ständige Überwachung nötig ist. Eltern stehen dieser Situation oft hilflos gegenüber.

Besonders wenn sie ihr Kind zwischen Schläuchen, Maschinen und Monitoren oder in einem Brutkasten erblicken, fühlen sie sich oft völlig überfordert und verängstigt. Auch wenn die unbekannten Gerätschaften erst einmal sehr beunruhigend wirken, sind sie allein dafür da, dem Kind die bestmögliche Unterstützung bei seiner Gesundung zu bieten.


Ärzte wollen dem Kind helfen

So sorgt ein Brutkasten für den Säugling beispielsweise für die richtige Temperatur und Luftfeuchte, da das Kleine seinen Wärmehaushalt noch nicht gut genug regulieren kann. Spezielle Betten sorgen bei herzkranken Kindern für eine optimale Lagerung und die Vermeidung von Druckstellen. Zur Überwachung und Messung aller wichtigen Lebensfunktionen werden Kinder an einen Monitor angeschlossen.

Wird von bestimmten Werten abgewichen, macht das Gerät durch eine Art Alarm darauf aufmerksam. Dies muss über Elektroden oder Sonden erfolgen, was oft zu einem „Kabelsalat“ führt, das Kind aber keinesfalls negativ beeinträchtigt.

Katheter ermitteln wichtige Werte

Über einen Katheter in der Arterie erfolgen Blutentnahmen. Ein Blasenkatheter dient der genauen Messung der Urinmenge. Auch für die richtige Beatmung wird auf einer Intensivstation gesorgt. Dort wird ein Plastikschlauch (Tubus) über den Mund oder die Nase in die Luftröhre eingeführt. Da dieser die Stimmbänder blockiert, kann das Kind nicht sprechen. Je nach Art der Erkrankung und Kindesalter können weitere Formen der Beatmung in Frage kommen.

Medikamente werden über Infusionen verabreicht

Über eine Infusionspumpe können einem schwerkranken Kind Medikamente verabreicht werden, wodurch die Medikation stetig angepasst werden kann. Die Körperpflege des Kindes und einige andere Fürsorgeleistungen können in Absprache mit dem Personal auch von den Eltern übernommen werden. So können sich Eltern und Kind in der Notsituation besonders nahe sein. Und das ist für beide jetzt sehr wichtig.

Da manche Kinder künstlich ernährt werden müssen, kann dies entweder über eine Infusion oder eine Magensonde erfolgen. So kann die Nahrung im richtigen Tempo in den kindlichen Magen gelangen. Nach einer Herzoperation werden dicke Schläuche (Drainagen) in der Nähe des Herzens und gegebenenfalls auch vor der Lunge angebracht, damit das Wundsekret richtig abfließen kann.

Was können Eltern tun?

Eltern sollten so oft wie möglich, bei ihrem Kind sein, denn es braucht in dieser schwierigen Zeit besonders viel Liebe und Unterstützung. Ein intensiver Körperkontakt, liebevolle Worte und die Nähe der Eltern sind für ein Kind sehr wichtig und geben ihm die Kraft, die es benötigt.

Bei Frühchen, die nicht zu krank sind, hat sich die Känguruhmethode bewährt, bei der der Säugling der Mutter oder dem Vater auf die nackte Haut gelegt und mit einem Fell zudeckt wird, vorzugsweise in einem bequemen Liegestuhl oder Sessel. Wenn Stillen erlaubt ist, sollte versucht werden, das Baby zu stillen, notfalls auch über ein Abpumpen der Milch.

Geschichten und Märchen beruhigen

Viele Kinder hören gerne Geschichten aus Büchern. Ein krankes Kind braucht viel Liebe durch Streicheleinheiten, Berührung und Gespräche. Auch ein Kuscheltier oder eine Schmusedecke schafft einen Wohlfühleffekt. Bei verbessertem Gesundheitszustand können Eltern auch Hörspielkassetten oder Videospiele mitbringen.

Auch der Partnerschaft Aufmerksamkeit schenken

So wichtig die Nähe zum Kind auch ist, so wichtig ist auch, dass die Eltern sich selbst nicht vollkommen vernachlässigen und sich einen Ausgleich durch Pausen und Spaziergänge verschaffen. Zum einen spürt das Kind, wenn die Mutter und der Vater gestresst sind. Zum anderen sollten Eltern mit ihrer Kraft gut haushalten, da ein Gesundungsprozess sich zeitlich in die Länge ziehen kann. Wenn sie sich überfordert fühlen, kann den Eltern ein Gespräch mit Freunden oder wenn nötig, mit einem Spezialisten helfen. In Kliniken gibt es für solche Fälle einen eigenen Seelsorger.

Lesetipp: Die wichtigsten Operationen bei Kindern.

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