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33. Schwangerschaftswoche (33. SSW)

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33. Schwangerschaftswoche (33. SSW)
33. Schwangerschaftswoche (33. SSW)

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 01.08.2021Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Dein Baby in der 33. SSW

Dein Baby misst nun in der 33. Schwangerschaftswoche ungefähr 44cm, vom Scheitel bis zur Sohle, und wiegt etwa 1.900 Gramm.

Übersicht » Schwangerschaftswochen

Immer wahrscheinlicher ist es, nun ab der 33. Schwangerschaftswoche, dass dein Kind nun seine Geburtsposition, mit dem Kopf nach unten, Richtung Deines Beckens, eingenommen hat. Wenn nicht, ist das allerdings noch kein Grund zur Besorgnis. Bis zur 36. SSW hat Dein Kind noch genug Platz, um sich zu drehen und auch darüber hinaus, drehen sich noch etwa 5% der Kinder.
Lesetipp: Zu den unterschiedlichen Kindslagen im Mutterleib lies unseren Beitrag:

In der 33.SSW ist der Schädelknochen noch nicht verschlossen

Vielleicht hast Du schon einmal gehört, dass sich der Schädelknochen der Kinder, im Bereich der großen Fontanelle, medizinisch "Fonticulus anterior" genannt, erst im Laufe der ersten ein bis zwei Lebensjahre verschließt und sogar erst im Erwachsenenalter gänzlich knöchern ausgehärtet ist.

Besonders für die Geburt ist es wichtig, dass der Schädelknochen Deines Babys formbar bleibt, denn der Kopf muss sich der Anatomie deines Beckens und dem Verlauf des Geburtsweges anpassen, um hindurch kommen zu können. Wäre der Schädelknochen bereits fest verwachsen und ausgehärtet, würde er sich unter der Geburt nicht anpassen und es könnte zu Komplikationen kommen, da der kindliche Kopf dann nicht das Becken und den Geburtskanal passieren kann. Somit ist es also sinnvoll, dass der kindliche Schädelknochen formbar bleibt.

Ein Preis der menschlichen Evolution

Als die Menschheit sich entwickelte, den aufrechten Gang annahm und mit zunehmender Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, wie beispielsweise der Sprachentwicklung, erweiterte Lernfähigkeit oder vorausschauende Verhaltensweisen, auch das Gehirn und damit der Schädel an Größe zunahmen, kam die Natur in Schwierigkeiten. Das Becken einer Frau hatte sich dem aufrechten Gang anpassen müssen, ist also schmaler geworden. Dort musste aber noch immer der Kopf ihres Nachwuchses hindurch, der allerdings, durch die Entwicklung des Gehirns, größer geworden war. Es blieb nur eine Möglichkeit: menschlicher Nachwuchs musste unreifer geboren werden, um nicht zu groß zu werden, weil er sonst nicht mehr den Geburtsweg passieren könnte und der Schädelknochen des Kindes musste, bis nach der Geburt, formbar bleiben, um eben überhaupt durch das Becken treten zu können.

Aus diesem Grund bekommen Menschen den hilflosesten Nachwuchs, in der gesamten Tierwelt. Keine andere Spezies gebiert ähnlich unreife Jungen, die so lange ausschließlich auf die Versorgung der Eltern angewiesen sind. Problematisch ist dies allerdings nicht. Der Mensch besitzt keine natürlichen Feinde und hat seine Lebensgewohnheiten so angepasst, dass er nicht allzu sehr von Jahreszeiten und Klimaverhältnissen abhängig ist.

Diese Erklärungen mögen sich für Dich vielleicht etwas befremdlich anhören, da sie uns Menschen direkt mit der übrigen Tierwelt vergleichen. Das liegt daran, weil wir oft vergessen, dass wir eigentlich Säugetiere, wenn auch in vielen Fähigkeiten weiter entwickelt, als andere, sind.

Irgendwie drückt der Bauch immer so unangenehm

Du wirst immer öfter feststellen, dass manche Körperhaltungen Dir unangenehm, manchmal sogar schmerzhaft werden können. Dabei ist es unabhängig davon, ob Du tagsüber aktiv bist oder nachts erholsamen Schlaf suchst. Beinahe jede Körperhaltung scheint nach kurzer Zeit unbequem zu werden. Wir haben einige Tipps gesammelt, die Dir sowohl am Tag, als auch in der Nacht, den unangenehmen oder sogar schmerzhaften Druck erleichtern können.

Bitte besprich jedoch, bevor Du diese Übungen machst, mit Deiner Hebamme, ob sie diese Bewegungen für sinnvoll hält oder Dir abrät, weil möglicherweise anatomische Besonderheiten, wie eine Symphysenlockerung, die Ausführung nicht empfehlen lässt. Wahrscheinlich wird sie Dir zudem auch noch weitere Tipps geben können, wie Du die schmerzhaften Haltungen entlasten kannst.

Tipps zur Entlastung am Tag:

  • Verändere Deine Körperhaltung vom sitzen zum stehen oder liegen, wenn es unangenehm drückt.
  • Lege Dir ein festes Kissen in den Rücken, wenn Du sitzt.
  • Drückt es am Rippenbogen, dann stelle Dich aufrecht hin, drücke beide Hände seitlich in den Rücken und strecke Deinen Oberkörper leicht nach hinten.
  • Knie Dich auf den Boden und beuge den Rücken nach hinten, wobei Du Dich mit den Händen hinten, am Boden, abstützt.
  • Nimm den Vierfüßerstand stand ein und mache abwechselnd einen Katzenbuckel, um den Bauch dann wieder locker abzusenken und leicht mit dem Becken zu kreisen.
  • Yoga, Wassergymnastik und Schwimmen, können helfen, Muskulatur und Bänder dehnbarer zu halten, damit es nicht allzu schnell zu Verspannungsschmerzen kommt.

Tipps zur Entlastung in der Nacht:

  • Achte darauf, dass deine Matratze nicht zu weich und nicht zu hart ist. Oft verstärken ungeeignete Matratzen die Beschwerden zusätzlich und eine angenehme Nachtruhe wird damit gänzlich ausgeschlossen.
  • Vermeide es, auf dem Bauch zu liegen. Damit engst du Dein Baby und die Gefäße, die Dein Kind versorgen, ein.
  • Die Rückenlage kann mit der Zeit unangenehm werden. Versuche, in Rückenlage, den Oberkörper leicht höher zu legen, aber nicht zu steil, damit der Bauch nicht in den Rippenbogen drückt.
  • Zum Ende der Schwangerschaft empfiehlt sich als Schlafposition die Seitenlage.
  • In Seitenlage kannst Du Dir ein Kissen zwischen die Knie legen. Das entlastet Deinen Rücken und die Bandscheiben. Auch ein Stillkissen, kann dabei sehr gute Dienste erweisen, denn während Du Dir das eine Ende zwischen die Knie legst, kannst Du mit dem anderen Ende eine Art Nestchen um Deinen Bauch legen.
  • Auch am Rücken entlang, mit dem unteren Ende zwischen den Knien, kann ein Stillkissen nachts erheblich entlasten.

Die 8. Vorsorgeuntersuchung (8.VU) in der Schwangerschaft

In etwa um die 32. bis 33. SSW findet die 8. Vorsorgeuntersuchung in der Schwangerschaft statt. Sie wird wahrscheinlich die Letzte sein, bei der Du im vier-wöchentlichen Rhythmus zur Vorsorgeuntersuchung gehst. Die nächste Schwangerschaftsvorsorge findet bereits in zwei Wochen statt.

Wieder wird Dein Blutdruck und Gewicht gemessen. Beides kann Anhaltspunkte zu Erkrankungen geben, die schwangerschaftsbedingt sind und mögliche Risiken für Dein Baby bergen.

Auch Dein Urin wird untersucht. Befindet sich in ihm eine erhöhte Menge an Eiweiß, Blut, Zucker oder Bakterien, weißt dies ebenfalls auf Erkrankungen hin.

Enthält Dein Urin beispielsweise eine höhere Menge Blut, wird man Dich auf eine Infektion der Harnwege, Blase oder Nieren untersuchen. Zeigt sich eine solche Infektion an, verabreicht man Dir Medikamente, die die Erkrankung eliminieren, so dass Dein Baby nicht davon gefährdet wird.

Das große Blutbild

Nun steht eine weitere Untersuchung Deines Blutes an. Ein großes Blutbild wird gemacht. Meist entnimmt man dabei gleich einen tropfen mehr, um den Hämoglobingehalt in Deinem Blut zu bestimmen, welcher anzeigt, wie hoch Dein Eisenwert ist. Liegt dieser zu niedrig, könnte das auf eine Anämie hinweisen und man wird Dir zusätzliche Einnahme von Eisenpräparaten anraten.

Im großen Blutbild wird, über ein Labor, nochmals ein Röteln-HAH-Test durchgeführt, wenn bei der vorangegangenen Blutuntersuchung ein Titer von unter 1:16 festgestellt wurde. Auf diese Weise soll ermittelt werden, ob Du noch genug Immunabwehr gegen das Rötelnvirus besitzt oder eventuell sogar eine Infektion damit vorliegt. Eine Rötelninfektion in der Schwangerschaft, kann sehr gefährlich für Dein Baby sein.

Lesetipp: Mehr zum Blutbild und was genau untersucht wird, lies in unserem Beitrag:

Was ist dieser Titer überhaupt?

Du hörst und liest den Begriff "Titer" wahrscheinlich immer wieder im Zusammenhang mit Werten über die Immunabwehr zu bestimmten Krankheiten. Dabei besagt Titer nicht nur die vorhandene Abwehr, sondern viel mehr das Verfahren, mit dem diese Immunabwehr festgestellt wird.

Ein Teil Deiner Blutprobe wird, im Beispiel um die Abwehr gegen das Rötelnvirus, im Labor verdünnt. In mehreren Schritten, wird es, in festgelegten Dosierungen, immer stärker verdünnt. Diese Verdünnungen trägt man dann auf Zellkulturen, die wiederum mit Rötelnviren infiziert werden. Nun gilt es zu beobachten, welches die niedrigste Verdünnung ist, bei der die Zellkultur das Rötelnvirus in Schach halten, beziehungsweise es eliminieren kann. Je höher dabei die Verdünnung ist, bei der die Zellen sich noch erfolgreich gegen das Rötelnvirus zur Wehr setzen, je höher ist damit auch Deine Immunabwehr im Blut. Ab einem Titer von 1:16 oder höher, ist also davon auszugehen, dass Dein Blut eindringende Rötelnviren bekämpft und es zu keiner Infektion kommen kann, die Dein Baby bedroht.

Wird nun ein CTG geschrieben?

Sehr wahrscheinlich wird Deine Hebamme oder Dein Frauenarzt diesmal ein CTG schreiben. CTG ist die Abkürzung für Kardiotokographie. Mit Hilfe von Sensoren, die Auf Deinen Bauch gesetzt werden, zeichnet das CTG nun die Herztöne Deines Babys auf und eventuelle Wehentätigkeiten, die auf einem Blatt als Hügel angezeigt werden. Hebamme und Frauenarzt können, anhand der Form dieser Hügel erkennen, ob es sich um Übungswehen oder solche Wehen handelt, die möglicherweise eine frühere Geburt ankündigen.

Bei der Untersuchung durch die Hebamme oder den Frauenarzt selbst, wird nicht nur ertastet, wie Dein Baby im Bauch liegt und ob es sein Köpfchen bereits in Dein Becken gesenkt hat. Weiterhin wird der obere Rand der Gebärmutter ertastet, der, in dieser SSW, kurz unterhalb des Rippenbogen liegen wird. Dies wird dann im Mutterpass unter "Fundus" eingetragen. Fundus ist die Bezeichnung für die Lage des oberen Gebärmutterrandes. Steht dort dann Rb/-3, bedeutet das dass der obere Gebärmutterrand sich drei Querfinger unter Deinem Rippenbogen befindet.

Dein Bauch wächst und wächst

.. in der 33. Schwangerschaftswoche schon zu einer beachtlichen Größe heran, und Du wirst sicherlich stolz auf ihn sein.

So schön dieser Bauch auch ist, bringt das Gewicht jedoch auch Unannehmlichkeiten mit sich. Dein Skelett hat das Zusatzgewicht ebenso zu tragen, wie Deine Muskeln und Bänder.

Lesetipp: Zum Thema Gewichtszunahme in der Schwangerschaft lies unseren Beitrag:

Der Schwerpunkt Deines Körpers verlagert sich zwangsläufig und Dein Körper hat beständig damit zu tun, das wieder auszubalancieren. Das lässt, alles zusammen, Deine Bewegungen etwas plump und unbeholfen erscheinen. Unangenehm oder gar peinlich, sollte Dir das nicht sein. Lacht jemand über Dich oder möchte wissen, wie es ist, hochschwanger zu sein, dann empfehle ihm, sich einen 10kg schweren Sack direkt vor Bauch und Brust zu binden, um damit einen ganzen Tag und eine ganze Nacht den Alltag zu bestreiten. Argumentiert Dein Gegenüber, dass das Baby nicht 10kg wiegt, dann zähle ihm auf, was an zusätzlichem Gewicht hinzu kommt.

  • knapp 1 kg wiegt die Gebärmutter nun
  • dazu ca. 0,5 kg zusätzliches Gewicht der Brüste
  • ungefähr 1,2 kg mehr Gewicht, durch erhöhtes Blutvolumen
  • Plazenta und Fruchtwasser haben zusammen ein Gewicht von etwa 1,5kg
  • Dein Körper legt ein Fettpolster für den Notfall an, das ca. 3kg beträgt
  • weitere 1,5kg ergeben sich aus Wassereinlagerungen
  • zu alle dem kommt dann das Gewicht des Babys, mit durchschnittlich 3,5 kg

Zum Ende der Schwangerschaft trägst Du also sogar mehr als 10 kg zusätzlich mit Dir herum, die sich auch nicht gleichmäßig auf Deinen ganzen Körper verteilen, sondern zum Großteil an Bauch und Brüsten lasten.

Warum kann ich nun aber meine Füße kaum mehr berühren?

Dein Bauch lässt sich nicht verschieben. Er ist und bleibt dort, wo er ist. Willst Du dich zu Deinen Füßen hinunter beugen, um Deine Schuhe oder Socken anzuziehen, Dir die Fußnägel schneiden oder zu lackieren, stößt der Bauch gegen Deine Beine und lässt nicht zu, dass Dein Oberkörper weit genug nach unten kommt, um die Hände bis zu den Füßen auszustrecken.

Mag das vielleicht manchmal auch lustig sein, kann sich der große Bauch jedoch im Alltag auch gelegentlich als sehr hinderlich erweisen. Du kannst größere Gegenstände, wie einen Wäschekorb, nicht mehr einfach so vor den Bauch halten, um ihn besser zu tragen.

Manchmal wirst Du möglicherweise nicht sehen, ob etwas vor Deinen Füßen liegt, das Dich zum stolpern bringen könnte und auch das Treppensteigen gestaltet sich als nicht ungefährlich, wenn Du die Kanten der Stufe nicht mehr erkennst und eventuell ins straucheln kommst.

Was kann ich tun, wenn der Bauch ein kleines Hindernis ist?

Du solltest nicht versuchen, die Heldin zu spielen und Dich zu verrenken, um an Deine Füße zu kommen oder Dich verbiegen, um den Wäschekorb tragen zu können. Du bekommst ein Baby, bist also, mit Deinem Körper und Deiner Kraft, an diesem großartigen Wunder, aktiv beteiligt. Du darfst also Grenzen haben und solltest um Hilfe bitten.Das kann bei Deinem Partner sein oder Familienangehörigen. Dir zu helfen und Dich zu unterstützen, ob es nun beim tragen des Wäschekorbs ist oder beim schneiden Deiner Fußnägel, ist eine liebevolle Geste, Dir Respekt für die Leistung zu zollen, die Du mit Deiner ganzen Körperkraft auf Dich nimmst, um neues Leben schenken zu können.

Versuche Dir auch den Alltag selbst etwas zu erleichtern. Die Wäsche läuft Dir nicht weg, nur weil Du wartest, bis am Abend Hilfe kommt, die den Korb trägt.

Schuhe trage, wenn Du allein bist und schlecht in festere Schuhe kommst, eben solche zum hinein schlüpfen.
Egal wie plump Du Dir manchmal vorkommst, vergiss nie, dass Du nur deshalb in dieser eingeschränkten Beweglichkeit bist, weil Dein Baby diesen Platz im Bauch gerade brauch, um kräftig genug für sein Leben außerhalb Deines Bauches zu werden. Das macht Dich also weder fett, noch unattraktiv, sondern zum Teil des Wunders und für diese körperliche Leistung, gebührt Dir Hochachtung.

[SyKo]

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