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Homöopathie für Kinder

pixelio.de/Mike Frajese
Einen Versuch ist es wert
Bild: pixelio.de/Mike Frajese
AutoreninfoMag. Valerie Dietrich
aktualisiert: 16.11.2019Online Redakteurin
Psychologie, Beruf und Karriere

Homöopathie erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Hier in diesem Artikel erfährst du, wann du sie bei Kindern einsetzen kannst, was du in der Hausapotheke haben solltest und wann du auf jeden Fall zu einem Arzt gehen musst.

 

Inhalt des Beitrags:
  1. Wann ist Homöopathie geeignet?
  2. Die eigene Apotheke
  3. Dosierung
  4. Wann zum Arzt

Wann ist Homöopathie geeignet?

Die Homöopathie ist eigentlich immer dann geeignet, wenn es irgend eine akute oder chronische Erkrankung beim Baby oder Kind sanft zu behandeln gilt. In manchen Fällen lässt sich mithilfe der Homöopathie einem Infekt sogar vorbeugen. Einige ganz typische Anlässe für den Einsatz von Homöopathie wären unter anderem:

Gesteigerte Infektanfälligkeit

Unfälle

Muskelkater

Verletzung

Insektenstiche

Schlafstörung

Zahnungsschmerzen

Neurodermitis

Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS)

Blähkoliken

Magen Darminfekte

Verstopfung

Erkältung

Bettennässen

Husten

Schnupfen

Allergien

In vielen Fällen kann die Homöopathie einfach begleitend zu einer anderen Therapie eingesetzt werden, vor allem dann, wenn die Erkrankung ernster ist.

Die eigene Apotheke

Das korrekte Mittel zu finden ist bei der homöopathischen Behandlung nicht immer ganz einfach, denn das Mittel muss zu den Beschwerden des Kindes passen und es stehen über 200 verschiedene Mittel zur Verfügung. Wollen die Eltern selbst das geeignete Mittel heraussuchen, so müssen sie ihr Kind auf der einen Seite gut beobachten und auf der anderen Seite nach Möglichkeit nach seinem Zustand befragen. Verschiedenste Bücher, aber auch diverse Internetseiten können helfen, die Beschwerden einzugrenzen und den passenden Wirkstoff zu finden. Deutlich sinnvoller ist es natürlich, einen ausgebildeten Homöopathen zu besuchen und diesem die genaue Stoffauswahl zu überlassen. Trotzdem haben wir einmal eine kleine Liste zusammengestellt mit den am häufigsten in der Homöopathie eingesetzten Mitteln und ihren Anwendungsgebieten.

 

Arconitum

bei beginnendem fieberhaften Infekt

bei Schnupfen

bei Husten

bei Gliederschmerzen

bei Ohrenschmerzen

Apis

bei Insektenstichen

bei Entzündungen

Arnica

bei Verletzungen

Bei Knochenbrüchen

bei Prellungen

bei Wunden

bei Verrenkungen

Arsenicum album

bei Magen- und Darmbeschwerden

bei Heuschnupfen

Bei Neurodermitis

Belladonna

bei einem Sonnenstich

Bei Fieberkrämpfen

bei akuten Mittelohrentzündungn

bei Zahnungsfieber

bei Koliken

bei Scharlach

Bryonia

Bei Erkältungskrankheiten

bei Kopfschmerzen

Carbo vegetabilis

bei Blähungen

Bei Magen-Darm-Erkrankungen

bei Krampfhusten

Chamomilla

bei Blähungskoliken

bei Zahnungsbeschwerden

Bei cholerischem Verhalten

Colocynthis

bei Darmstörungen

Bei Koliken

Drosera

bei krampfartigem Husten

bei Kehlkopfentzündungen

bei Husten nach Masern

Dulcamara

bei Erkältungen

Bei Nebenhöhlenentzündungen

bei Blasenentzündungen

Ferrum phosphoricum

bei Abwehrschwäche

bei akuten Hals- und Ohrentzündungen

bei Magen-Darm-Erkrankungen

bei Erkältungen

Gelsemium

bei Prüfungsangst

Bei Lampenfieber

bei Kopfgrippe

Ipecacuanha

Bei Übelkeit

bei Erbrechen

Nux vomica

bei Magen- Darmstörungen

Bei grippalen Infekten

bei Kopfschmerzen

Phytolacca

bei Halsentzündungen

bei Pfeifferschem Drüsenfieber

Pulsatilla

bei Verdauungsbeschwerden

Bei Erkältungen

bei Bindehautentzündungen

Spongia

bei Krupphusten (bellender Husten)

Dosierung

In der klassischen Homöopathie werden, besonders wenn es sich um akute Fälle handelt, die Medikamente nicht unbedingt nach der Uhr gegeben, sondern nach Bedarf. Die meist verwendete Darreichungsform in der Homöopathie sind Tabletten, Tropfen oder natürlich Globuli. Die meisten Babys und Kleinkinder können in der Regel grundsätzlich erst einmal alle drei Formen einnehmen, man sollte lediglich bei den Tropfen aber darauf achten, dass man speziell nicht alkoholische Lösungen für seine Kinder besorgt. In der Regel werden zur Selbstbehandlung niedrige und mittlere Potenzen verwendet und man kann im Akutfall drei Globuli eines Mittels mit der Potenz C6 oder D6 bis zu sechsmal täglich oder drei Globuli der Potenz C12 oder D12 zweimal täglich einnehmen. Tropfen werden in der Regel zur Behandlung bei chronischen Krankheiten verwendet, während bei Tabletten die Einnahmeempfehlungen des jeweiligen Herstellers zu beachten sind. Sowohl Globuli als auch Tabletten lassen sich hervorragend in Wasser auflösen und gerade ganz Kleinkindern mit einem Löffel geben. Größeren Kindern kann man die Globuli einfach unter die Zunge legen, wo sie sich im Normalfall selbst auflösen.

Wann zum Arzt

Gerade wenn es um die Behandlung von Babys und Kindern geht, muss darauf geachtet werden, dass man einen Arztbesuch nicht allzu weit hinausgezögert. Die homöopathische Behandlung sollte eine schnelle und spürbare Wirkung in einem angemessenen Zeitrahmen haben und eine deutliche Verbesserung des Kindeswohls sollte ersichtlich sein. Ist dies nicht der Fall, sollte man das Kind direkt einpacken und zum Kinderarzt fahren, um die Krankheit nicht zu verschleppen. Grundsätzlich sollte bei Beschwerden, die schon länger bestehen, immer ein Kinderarzt zu Rate gezogen werden und man sollte diesen von seinen Selbstversuchen auch in Kenntnis setzen. Schwerwiegendere Erkrankungen oder schlimmere Verletzungen sollten immer in Zusammenarbeit mit einem Kinderarzt behandelt werden. Es ist durchaus möglich, dem Kinderarzt zu sagen, dass man einen homöopathischen Behandlungsansatz wünscht und sich mit dem Kinderarzt auf ein Vorgehen zu einigen, dass im Sinne des Kindes ist.

Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass die klassische Homöopathie und ihre ganz spezifische Wirksamkeit in der Wissenschaft stark umstritten ist und durch Studien nicht eindeutig belegt werden kann, schadet es sicher nicht, bei ernst zunehmenden Krankheiten immer auch den Rat des Kinderarztes einzuholen.

 

[KaKra]

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