⎯ Wir lieben Familie ⎯

Wenn alle bei der Erziehung mitmischen wollen

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Tipps ja, aber nicht einmischen!
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 30.04.2015Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Nun sollte man nicht pauschal alle Verwandten verurteilen, die gute Ratschläge zu erteilen versuchen. Immer wieder können wir uns vor Augen halten, dass eben all diese Tipps nicht gegeben werden, um uns Unfähigkeit zu unterstellen, sondern weil die Angehörigen die Eltern entlasten möchten. Ihnen ist meist nicht einmal bewusst, wie eben diese Entlastung zur eigentlichen Belastung wird. Kommt dann einmal die Sprache auf diese 'nervigen' Ratschläge, wird die Antwort meist in etwa heißen „Aber ich wollte doch nur helfen. Wir hatten es damals so schwer. Niemand gab uns Tipps. Und das sollte Euch nicht so gehen.“
Man merkt also, dass sich der meiste Groll aus einer eigentlich lieben Intention aufbaut. Aber auch egal aus welchen Beweggründen die Einmischungen geschehen, sie müssen nicht sein und jedes junge Elternpaar sollte ganz deutlich seinen Standpunkt klar machen und vertreten. Das darf bereits in der Schwangerschaft geschehen.

Wichtig dabei ist, um die eigenen Nerven zu schonen, immer ruhig und sachlich zu bleiben!
„Ich bin von meiner Hebamme und Frauenärztin sehr gut beraten und wenn ich Fragen habe, wende ich mich an sie.“, ist eine deutlich, aber auch nicht freche Antwort auf all die guten Ratschläge in der Schwangerschaft. „Wir haben einen tollen Kinderarzt, der sich viel Zeit nimmt und DER ist unser Ansprechpartner, wenn es mögliche Zeichen für Entwicklungsverzögerungen gibt.“, wird vielleicht im ersten Lebensjahr ein häufiger, aber bestimmter Satz der jungen Eltern sein. „Wir schätzen uns glücklich, dass Ihr alle so bemüht seid, es unseren Kindern an nichts fehlen zu lassen. Aber ihr kennt auch den Spruch 'Zu viele Köche verderben den Brei'. Wenn wir alle erziehen und jeder seine Tipps mit einbringt, verwirren wir nur die Kinder damit. Bitte akzeptiert, dass wir Eltern die Erziehung leiten und niemand sonst.“, sollte ein regelrechtes Motto sein, das die Eltern durch die Kindheit ihrer Sprösslinge begleitet.

Selbstbewusst aufzutreten, ist nicht immer leicht. Wir wurden zu Höflichkeit erzogen und es fällt uns daher oft schwer, uns aufzulehnen. 'Nein' zu sagen, ist immer ein wenig wie vor den Kopf zu stoßen. Aber wir sollten uns auch klar machen, dass Höflichkeit an der falschen Stelle, zu Lasten unserer Kinder gehen könnte. Helfen alle guten Worte nicht und die Einmischungen hören nicht auf, darf man auch einmal sagen, dass man vorerst nicht so häufig zu Besuch kommt. Dies sollte nicht als Strafmaß gegenüber renitenten Verwandten gesehen werden, sondern auch ganz klar so begründet werden „Wenn die Kinder bei Euch sind, sind sie jedes Mal sehr verwirrt, weil Eure und unsere Erziehungsmethoden sich einfach nicht decken. Es tut uns leid, aber wir müssen dann die Abstände der Besuche vergrößern, einfach um den Kindern mehr Zeit zu geben, sich dazwischen wieder zu stabilisieren.“


[SyKo]

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