

Autoreninfo | Mag. Reka Schausberger | ![]() |
aktualisiert: 10.06.2010 | Mehrfache Mutter | |
Erziehung, Familie, Psychologie |
Ein Kleinkind überhört das kurze Wörtchen "Nein" leicht und
oft steckt dahinter nicht zwangsläufig eine böse Absicht. Besonders "in der Hitze des Gefechts", mitten in einer Trotzreaktion wird ein Trotzkopf nicht auf das Verbot hören.
12 grundsätzliche Empfehlungen von Tracy Hogg
Die in den USA und in vielen europäischen Ländern bekannte Buchautorin Tracy Hogg stellt in ihrem Bestseller-Buch "The secrets of the baby whisperer for toddlers" 12 grundsätzliche Empfehlungen zur Disziplin in der Trotzphase vor. Sie erwähnt dabei auch andere praktische Tricks zur Vermeidung von schlechten Gewohnheiten und Wutausbrüchen. Des Weiteren empfiehlt und erläutert sie den respektvollen Weg, sich rechtzeitig einzumischen und dem Kind die berühmte "Auszeit" zu verordnen.In ihrer achten Empfehlung weist sie darauf hin, dass Eltern oft Angst davor haben, ihrem Kind "Nein" zu sagen. Dabei es ist dem Zwerg sehr wichtig, das Richtige vom Falschen unterscheiden zu können. Deshalb rät sie:8) Habe keine Angst davor "Nein" zu sagen.
Egal, wie genau man plant oder über heikle Situationen und deren Vermeidung nachdenkt: In der Trotzphase gibt es immer Situationen, in denen man einfach "Nein" sagen muss. Es ist nur konsequent, dies dann auch zu tun.Manche Mütter können es kaum ertragen, wenn ihre Kinder bei einem "Nein" gleich losheulen müssen. Aber das Weinen ist in der Trotzphase manchmal unvermeidbar und die Kinder müssen eben alle Emotionen kennen lernen. Also auch Frust, Ärger, Traurigkeit, Verzweiflung, usw. Diese Emotionen fühlt man eben, wir können sie also auch nicht vor unserem Kind verstecken. Sollten wir es mit nachgeben versuchen, wird es auf Dauer dazu führen, dass unsere Kinder auf diese Emotionen sowie auf Situationen, die diese hervorrufen, nicht genügend vorbereitet werden.
Das alles bedeutet aber nicht unbedingt, dass wir genau das Wort "Nein" verwenden müssen. Viele Kinder, die gerade das Sprechen lernen, sagen sehr häufig "Nein". Oft wissen sie es aber nicht mal genau, was es überhaupt bedeutet – in der Trotzphase hören sie es einfach andauernd. Positive Formulierungen, in denen wir das Wort nicht sagen, können jedoch auch ihr Ziel erreichen. Sie haben zudem den Vorteil, dass sie das Kind nicht gleich dazu verleiten, trotzen zu wollen.
Einige negative Beispiele für Befehle, die eine positive Bitte sein könnten:
- Befehl: "Hau die Tür nicht so laut zu!"
- Bitte: "Mach die Tür bitte lieber leise zu!"
- Befehl: "Du sollst nicht mit vollem Mund sprechen!"
- Bitte: "Kau doch schnell dein Essen fertig. Wenn du es heruntergeschluckt hast, kannst du erzählen, was du sagen möchtest."
- Befehl:"Nein, du kriegst kein Eis vor dem Mittagessen! Dann hast du keinen Hunger mehr."
- Bitte: "Ich weiß, du hast Hunger. Du darfst zu Hause dann ein ... essen" (Wir bieten dem Kind etwas an, das es gerne isst).


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aktualisiert: 10.06.2010 | Mehrfache Mutter | |
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Positiv formulieren
Positive Formulierungen sind für Kinder in der Trotzphase ohnehin leichter verständlich, denn in negativ formulierten Aufforderungen und Befehlsätzen überhören sie leicht das Wort "Nein". Für sie ist es ohnehin noch viel mühsamer einen Satz richtig zu verstehen. Wenn wir also sagen: "Geh NICHT zum Herd, sonst verbrennst du dich noch, das ist sehr heiß", wird unser Kind erstmal vor die Augfabe gestellt, das Gesagte zu verstehen.Einfache Sätze
Ist der Satz lang und kompliziert, wird es sowieso dabei bleiben, das herauszuhören, was es schon kennt. Da der Beispielsatz lang ist, kann es sehr leicht passieren, dass der Sprössling erstmal nur so viel versteht: "Geh...Herd...blabla." Was macht er also? Geht natürlich zum Herd. Das war ja ohnehin seine Absicht und in dem langen Satz, den er gehört hat, kam das Wörtchen "Nein" vielleicht nicht mal vor. Vielleicht ist er sich nicht sicher, aber erstmal schaut er –wie geplant– zum Herd. Sprechen wir statt dessen, vor allem wenn es um sehr wichtige Aussagen geht, langsam und deutlich, in kurzen und positiv formulierten Sätzen.Den Satz mit dem gleichen Inhalt sollte man also besser so formulieren, dass der Zwerg alle für ihn wichtigen Informationen tatsächlich verarbeiten kann : "Bleib bei Mama! Der Herd ist heiß! Es tut weh, aua!" Sollte der Zwerg trotzdem los sausen, wäre ein klares "Nein" effizienter als jegliche weitere Sätze. Oder noch besser: "Stop!" Dies ist eine Aufforderung, die nichts mit "Nein" zu tun hat.
Haben wir dem Sprössling einmal beigebracht, dass er diesen Befehl ernst zu nehmen hat, kann er besser funktionieren als "Nein". Das hört er ja ohnehin andauernd, auch in weniger ernsthaften Situationen.
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Trotzphase
Die 12 Empfehlungen, die Eltern von tobenden Zwergen in der Trotzpase zugute kommen, lauten wie folgt*:
- Eltern sollten ihre eigenen Grenzen kennen (lernen) und ihre eigenen Regeln, die sie für wichtig halten, für sich selbst festlegen.
- Eltern sollten genau in sich hineinschauen, damit sie sehen, was sie mit ihrem eigenen Verhalten ihrem Kind vorzeigen und unbewusst beibringen.
- Die Geschehnisse sollten die Eltern steuern und nicht ihr Kind.
- Wann immer es geht, sollten Eltern bereits im Voraus planen und Situationen vermeiden, von denen sie wissen, dass sie heikel werden könnten.
- Eltern sollten die Dinge auch mal aus dem Blickwinkel ihres Kindes heraus betrachten.
- Eltern sollten sich genau überlegen, worüber sie eine Diskussion zulassen möchten.
- Eltern sollten ihrem Kind geschlossene Wahlmöglichkeiten (z.B. grüner oder blauer Ball) anbieten.
- Eltern sollten keine Angst haben "NEIN" zu sagen.
- Bei unerwünschtem Verhalten und unerlaubten Aktionen des Kindes sollten Eltern sofort handeln – am besten noch bevor es passiert.
- Richtiges Verhalten sollten die Eltern stets belohnen, das falsche ignorieren oder korrigieren.
- Eltern sollten keine körperliche Gewalt ausüben.
- Eltern sollten daran denken, dass Nachgeben nicht gleich lieb haben bedeutet - und umgekehrt.
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*Quelle: Tracy Hogg und Melinda Blau:„The secrets of the baby whisperer for toddlers“

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- Eltern sollten genau in sich hineinschauen, damit sie sehen, was sie mit ihrem eigenen Verhalten ihrem Kind vorzeigen und unbewusst beibringen.
- Die Geschehnisse sollten die Eltern steuern und nicht ihr Kind.
- Wann immer es geht, sollten Eltern bereits im Voraus planen und Situationen vermeiden, von denen sie wissen, dass sie heikel werden könnten.
- Eltern sollten die Dinge auch mal aus dem Blickwinkel ihres Kindes heraus betrachten.
- Eltern sollten sich genau überlegen, worüber sie eine Diskussion zulassen möchten.
- Eltern sollten ihrem Kind geschlossene Wahlmöglichkeiten (z.B. grüner oder blauer Ball) anbieten.
- Eltern sollten keine Angst haben "NEIN" zu sagen.
- Bei unerwünschtem Verhalten und unerlaubten Aktionen des Kindes sollten Eltern sofort handeln – am besten noch bevor es passiert.
- Richtiges Verhalten sollten die Eltern stets belohnen, das falsche ignorieren oder korrigieren.
- Eltern sollten keine körperliche Gewalt ausüben.
- Eltern sollten daran denken, dass Nachgeben nicht gleich lieb haben bedeutet - und umgekehrt.
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*Quelle: Tracy Hogg und Melinda Blau:„The secrets of the baby whisperer for toddlers“