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Dem trotzenden Kind nachzugeben ist kein Liebesbeweis

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Nachzugeben ist nicht der beste Liebesbeweis.
Nachzugeben ist nicht der beste Liebesbeweis.

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AutoreninfoMag. Carina Runge-Mathis
aktualisiert: 10.06.2010Gründerin von Mamiweb, Mehrfache Mutter
Gesundheit, Familie, Soziales
Trotzende Kinder zu disziplinieren ist eine Schwere Aufgabe und führt zu Auseinandersetzungen mit dem Kind.

Doch ohne solche Auseinandersetzungen kann das Kind seine eigenen Grenzen nicht erkennen und die Trotzphase verlängert sich nur. Auch wenn Eltern berufstätig sind und nur wenig Zeit für ihre Trotzköpfe haben, dürfen sie dem tobenden Zwerg nicht nachgeben

Die in den USA und in vielen europäischen Ländern bekannte Buchautorin "Tracy Hogg" stellt in ihrem Bestseller-Buch "The secrets of the baby whisperer for toddlers" 12 grundsätzliche Empfehlungen zur Disziplin in der Trotzphase vor. Sie erwähnt dabei auch andere praktische Tricks zur Vermeidung von schlechten Gewohnheiten und Wutausbrüchen. Des Weiteren empfiehlt und erläutert sie den respektvollen Weg, sich rechtzeitig einzumischen und dem Kind die berühmte "Auszeit" zu verordnen.

Zu streng oder zu liberal?

Ihre zwölfte Empfehlung legt uns nahe, dass unser Kind sich nicht zwangsläufig lieb gehabt fühlt, nur weil wir in der Trotzphase seinen Wünschen immer nachgeben:

Die 12te Empfehlung: Denken Sie daran, dass nachzugeben nicht gleich lieb zu haben bedeutet und umgekehrt.

Vielen Eltern bereitet es Probleme, ihre Kinder in der Trotzphase zu disziplinieren. Das trifft insbesondere dann zu, wenn sie berufstätig sind. Sie glauben, da sie sind den ganzen Tag nicht zu Hause sind und ihre Kinder kaum sehen, dass sie die Zeit, die sie mit dem Kind verbringen, nicht zu streng zu ihm sein sollten. Sie möchten die gemeinsame Zeit lieber genießen. Vielleicht denken manche auch: "Den Rest der Erziehung soll die Kinderkrippe, der Kindergarten oder der Babysitter erledigen."

Solche Gedanken und Gefühle sind verständlich, man sollte jedoch im Auge behalten, dass das Ziel der Disziplin nicht das Bestrafen ist, sondern das Lernen und Lehren. Man hilft dem Kind damit zu verstehen und zu akzeptieren, dass sich "richtig benehmen" eine schöne Sache ist und einem Sicherheit gibt.

Denn jedes Mal, wenn wir um des lieben Friedens Willen nachgeben, erkaufen wir uns seine gute Laune bzw. unsere Ruhe. Dies hat mit Familienharmonie nichts zu tun, denn beim nächsten Mal wird das Kind einen noch höheren Preis verlangen.

Der Weg hin zum Kontrollverlust

Dies führt irgendwann dazu, dass wir das Kind in der Trotzphase immer weniger unter Kontrolle haben. Es wird uns immer häufiger auf die Nerven gehen und wir müssen uns früher oder später zwangsläufig doch damit auseinandersetzen, dass wir unser Kind zu diesem Verhalten ermuntert haben, auch wenn das nicht unsere Absicht war.

Natürlich kann man nicht immer perfekt sein und sich komplett beherrschen. Wir alle machen Fehler und auch wir Erwachsene dürfen Fehler machen, Sachen "falsch" sehen oder uns selbst korrigieren – auch gegenüber unseren Kindern.

Erziehung tut weh

Versucht man aber von Anfang an klare Grenzen zu setzen und hält sie auch ein, ist das in jedem Fall der bessere Weg – auch wenn er manchmal mit Tränen verbunden ist.

Das Motto lautet: "Fang dort an, wo du hinkommen willst!"

Erziehung tut weh, aber auch Kinder fühlen sich besser, wenn sie sich mit den Regeln der Eltern auskennen und durch keine (oder möglichst wenige) Ausnahmen verwirrt werden. Sie fühlen sich sicher, weil sie die Grenzen kennen. Sie respektieren ihre Eltern für ihre Konsequenz und weil sie zu ihrem Wort stehen. Sie lieben uns für unsere Ehrlichkeit und sie vertrauen uns, denn sie wissen: was wir sagen, das wird auch so passieren.

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