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5 natürliche Verhütungsmethoden

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Wie weit sind die fruchtbaren Tage?
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 24.01.2011Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Bevor Kondome für jedermann käuflich zu erwerben waren, noch vor der ersten Antibabypille und erst recht lange vor der großen Vielfalt all der unterschiedlichen Verhütungsmethoden, die sich uns heute bieten, waren die Menschen, wollten sie verhüten, darauf angewiesen, sich auf die Natur, ihrer Rechenkünste und die Zuverlässigkeit ihres Körpers zu verlassen. Oft spielte man dabei mehr mit dem Glück, als dass eine tatsächliche Verhütung stattfand. Auch heute werden noch immer natürliche Verhütungsmethoden angewendet, die allerdings auch unterschiedliche Sicherheit inne haben.

Die Methoden der Verhütung

1. Koitus Interruptus
Diese als besonders natürlich gepriesene Verhütungsmethode gilt gleichzeitig auch als eine der unsichersten. Beim Koitus Interruptus zieht der Mann seinen Penis noch vor dem Samenerguss aus der Scheide und hat seinen Orgasmus außerhalb des Körpers der Frau. Da bereits vorher kleinste Mengen Spermien abgesondert werden, die zur Befruchtung führen können, ist die Wahrscheinlichkeit einer eintretenden Schwangerschaft recht hoch. Außerdem kann der abrupte Abbruch des Geschlechtsaktes als störend empfunden werden und nicht immer ist der Mann auch in der Lage, seinen herannahenden Höhepunkt rechtzeitig zu erkennen, so dass es häufiger zum Erguss in der Scheide kommt.
Der Pearl-Index des Koitus Interruptus liegt bei 15,0 - 40,0.

2. Temperaturmessmethode
Bei dieser Verhütungsmethode misst die Frau täglich zur selben Zeit, vor dem Aufstehen, ihre Körpertemperatur und trägt diese in ein monatliches Kurvenblatt ein. Anhand der leichten Veränderungen der Körpertemperatur, zum Eisprung hin, sollen so die fruchtbaren Tage ermittelt werden.
Voraussetzung für diese Methode ist vor allem eine Konstante in der Lebensführung und der Schlafdauer, denn sowohl verkürzter, als auch längerer Schlaf können die Körpertemperatur beeinflussen, ebenfalls Alkohol und Medikamente. Durch einen fiebrigen Infekt lässt sich schließlich gar kein verwertbares Ergebnis ableiten und so liegt diese Verhütungsmethode auch nur bei einem Pearl-Index von 0,5 - 3,0, wenn alle Voraussetzungen erfüllt werden.
Die Kosten sind unterschiedlich und hängen davon ab, ob die Messungen mit einem Digitalthermometer gemacht werden oder ein Temperaturcomputer genutzt wird.

3. Knaus-Ogino-Methode
Bei dieser Form der natürlichen Verhütung wird ein regelmäßiger Zyklus vorausgesetzt. Über mehrere Monate sollten die Zyklen genau notiert werden. Nun berechnet man als fruchtbare Tage den Zeitraum zwischen dem 12. - 16. Tag vor der nächsten Periode. Somit ist, bei einem Zyklus der vom 28-Tage-Rhythmus abweicht, nicht der sonst so weit verbreitet vermutete 14. Tag der Tag des Eisprungs.

Bei schwankendem Zyklus, sei es auch nur alle paar Monate abweichend, eignet sich die Knaus-Ogino-Methode bereits nicht mehr als Verhütungsmethode. Ebenfalls kann jederzeit eine Verschiebung des Eisprungs stattfinden. Auch dann ist die Sicherheit dieser Methode nicht mehr gegeben. Der Pearl-Index der Knaus-Ogino-Methode liegt bei etwa 9,0.

4. Billings-Ovulationsmethode
Man bezeichnet sie allgemein auch als Zervixschleim-Methode. Hierbei wird beständig über den gesamten Zyklusverlauf, die Beschaffenheit des Zervixschleims beobachtet. Zum Eisprung wird er klarer, dünnflüssiger und lässt sich in Fäden ziehen. Damit soll die Schleimhaut von Spermien leichter passiert werden können. Etwa 4 Tage nach dem Eisprung verfestigt sich der Zervixschleim wieder und wird trüber.
Die Unsicherheit dieser Verhütungsmethode liegt unter anderem in der Überlebensfähigkeit von Spermien. Bis zu 5 Tage können sie fortpflanzungsfähig im Körper der Frau bleiben. Hat eine Frau Geschlechtsverkehr zu einem Zeitpunkt, in dem es noch keine Veränderungen im Zervixschleim gibt, kann sie also dennoch beim kurz darauf stattfindenden Eisprung schwanger werden. Die Zervixschleim-Methode liegt bei einem Pearl-Index von 5,0 bis 8,5.

5. Verhütungscomputer (Hormonbestimmung im Urin)
Mittels eines kleinen Testgerätes, das in etwa mit einem Minicomputer vergleichbar ist, wird zu vorgegebenen Tagen das Luteinisierende Hormon, kurz auch LH, über ein Teststäbchen gemessen und vom Computer ausgewertet. Je nach Menge des Hormons im Morgenurin, kann so recht genau der Zeitpunkt des Eisprungs festgestellt werden, wobei der Computer meist auch schon soweit vorausberechnet, dass die Überlebensfähigkeit der Spermien mit eingerechnet werden kann. Aus diesem Grund sind die Verhütungscomputer auch für Paare mit Kinderwunsch gut geeignet, die mithilfe des Gerätes die fruchtbaren Tage gut berechnen können.

Unsicher ist diese Verhütungsmethode für Frauen mit unregelmäßigen Tagesabläufen, wie beispielsweise Schichtdiensten oder bei hormonellen Veränderungen, wie Wechseljahre oder Einnahme von Hormonpräparaten. Die Wahrscheinlichkeit bei der Nutzung eines Verhütungscomputers schwanger zu werden liegt bei 5 Prozent. Deshalb ist diese Methode eher für Frauen geeignet, die ein weiteres Kind nicht ausschliessen.
Die Kosten liegen, je nach Gerät, durchschnittlich bei einem Anschaffungspreis von ca. 80 bis 180 EUR. Hinzu kommen die Kosten für die Teststäbchen, von denen man meist, geräteabhängig, 8-20 Stück benötigt. Je nach Hersteller können die Kosten hier bei 1 Euro bis 3 Euro pro Teststäbchen liegen. Der Pearl-Index bei Verhütungscomputern liegt bei 0,6 bis 4,0.

[SyKo]

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