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Wenn Kinder masturbieren

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Ich fühle mich wohl
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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 25.08.2010Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Ein großes Tabuthema ist heute noch die Masturbation bei Kindern. Kinder sind in unseren Augen frei von jeglicher Form der Sexualität und werden erst im Laufe des Heranwachsens "verdorben".

Dies mag sich provokant anhören, aber noch immer bestehen weitläufige Meinungen, die in diese oder ähnliche Richtungen tendieren. Grund ist meist die eigene Sexualerziehung, die die Elterngeneration noch insoweit prägte, dass der Sexualität grundsätzlich das Verruchte anhaftet.

Ab dem 2. Lebensjahr

Umso größer ist meist der Schock, wenn das eigene Kleinkind plötzlich - meist etwa ab dem Ende des 2. Lebensjahres - beginnt stimulierende Abläufe zu vollziehen, die sich auf Körperregionen beziehen, die der späteren Fortpflanzung dienen.

Erschrocken hinterfragt man sich selbst, was man falsch gemacht haben könnte, dass dieses kleine, unschuldige Wesen auf der Sofalehne oder einem Kuscheltier herumrutscht und sich scheinbar selbstvergessen in Richtung Orgasmus treibt.


Richtig handeln

Nicht selten reagieren Eltern im Affekt damit das Kind zu tadeln, zu sagen, dass das, was es da tut, nicht schön ist und schweigen pikiert anderen gegenüber, denn darüber zu sprechen könnte falsch verstanden werden.
Genau dieses Schweigen verhindert jedoch auch oft das Erkennen der Normalität dieser Phasen. Es lässt Eltern nicht verstehen was in der Entwicklung ihrer Kinder gerade passiert und so wird das Thema immer weiter tabuisiert. Ein Austausch mit anderen Eltern findet nicht statt und viele Väter und Mütter fühlen sich allein gelassen mit den Fragen, wie sie sich verhalten sollen, was sie tun können, um nichts falsch zu machen.

Mit Sicherheit kann sich jeder Elternteil daran erinnern wie niedlich es war als ihr Kind, im Laufe der ersten Lebensmonate und -jahre, seinen eigenen Körper immer mehr entdeckte. Da waren die kleinen Hände beschäftigt den eigenen Fuß zu fangen und zum Mund zu ziehen, Fingerchen versuchten sich den Bauch zu kitzeln oder der Rücken wurde wohlig an der Sessellehne gerubbelt.

Bei all diesen Erinnerungen werden Eltern bestätigen, dass das eigene Kind seinen Körper entdeckte, herausfand, dass die Zunge am Zeh kitzelte, sich den Rücken zu reiben ein entspannendes Gefühl war und das Kind herausfand, wie kitzelig ein Bäuchlein sein kann.

Das Kind entdeckt sich als Ganzes

Das Kind entdeckt immer mehr an sich, sieht seinen Körper als ein Ganzes, bei dem jede Stelle gleichwertig ist und doch unterschiedliche Empfindungen verursacht. Die einen Gefühle sind belustigend, die anderen wiederum entspannend. Auch wird es herausfinden, was nicht schön ist, wenn es sich beispielsweise selbst an den Haaren zieht. All dies gehört zur ganz normalen Entwicklung des Kindes und niemand käme auf die Idee, etwas schlechtes darin zu sehen.

Genauso unvoreingenommen entdeckt das Kind auch die Regionen des Körpers, die für uns Erwachsene rein mit Sexualität verbunden sind. Es weiß nichts über Sex, kennt Begriffe wie Onanieren, Masturbation und Selbstbefriedigung nicht, erst recht nicht, was das alles mit sexuellem Vergnügen oder gar Fortpflanzung zu tun hat. Für das Kind ist das lediglich eine weitere Körperstelle, die, bei entsprechenden Berührungen, ein kitzeliges und zugleich entspannendes Gefühl empfinden lässt.

Ein positives Gefühl für das Kind

Es ist nicht die Jagd nach dem Orgasmus, die es immer wieder die stimulierenden Bewegungen ausführen lässt, sondern das Gesamtgefühl, das für das Kind als sehr positiv empfunden wird.

Manche Kinder legen sich eine Zeit lang regelrechte Rituale zu, in dem sie genau diese Gefühle immer direkt vorm Schlafen hervorrufen, weil sie herausgefunden haben, dass es auf eine angenehme Art entspannend wirkt.  Andere Kinder versuchen sich besonders nach Stresssituationen auf diese Weise etwas herunter zu fahren. Egal, aus welcher Situation heraus das Kind die masturbierenden Bewegungen vollzieht, so hat es nie wirklich etwas mit Sex zu tun, wie wir Erwachsenen dies verstehen.

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