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Wehen und die Geburtsarbeit

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Endlich sind die Wehen vorbei
Endlich sind die Wehen vorbei

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 21.07.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Egal, ob nun schmerzhaft oder anstrengend, es ist eine unglaubliche Leistung, die wir Frauen da vollbringen.

Ich finde wir verdienen Respekt, Hochachtung, Anerkennung, Beistand, Aufmerksamkeit, Menschlichkeit, Liebe und Wohlwollen von allen Beteiligten.

Mehr Freiheit bei der Hausgeburt

Frauen, die Zuhause entbunden haben, empfinden die Geburtsarbeit zwar auch als Kraftakt und Grenzerfahrung,aber Horrorgeschichten kennen die meisten Hausgeburtshebammen nicht. Warum ist das so? Eine Frau, die zu Hause entbinden, hat sich sehr bewusst für diese Art der Geburt entschieden. Sie weiß genau, wer bei der Geburt dabei sein wird. Diese Menschen sind ihr vertraut. Die Schwangere bestimmt weitgehend die Regeln dieses Ereignisses und äußert ihre Wünsche in Gesprächen mit der Hebamme. Sie trinkt und isst, wann sie will, sie geht im Garten spazieren, alleine oder auch mit Menschen aus der Familie. Sie kann jederzeit in die Badewanne gehen, die sicher nicht von einer anderen Gebärenden belegt ist. Und schließlich entscheidet sie, wann ihre Hebamme kommen soll. Die Frauen entbinden zu 90 Prozent in einer aufrechten Position, also auf dem Hocker, im Vierfüsslerstand, kniend oder hockend.
Eine Geburt ist ein fließender Prozess, der Bewegung braucht. Eine liegende Position ist eine Opferhaltung und vermittelt der Frau, sie muss die Wehen ertragen.

Die Wehe ist nicht Euer Feind

Die Wehe ist kein Feind. Sie hebt Euch hoch, nimmt Euch die Luft und kann einen - ähnlich wie große Wellen - richtig durchschütteln. Aber Ihr taucht wieder auf. Ich glaube, was uns so ängstigt ist, dass wir fühlen, welche Urkraft in uns steckt. Und diese will heraus.

Mädchen werden aber häufig dazu erzogen, still und bescheiden zu sein. Es schickt sich nicht, lauthals zu brüllen und uns einmal so richtig wichtig zu nehmen. Den meisten Männern fällt es sehr schwer, bei der Geburt nur "da" zu sein. Sie verbinden Hilfe mit Handeln und sie fühlen, dass sie Statisten sind wie alle anderen auch. Denn bei aller Begleitung und Zuwendung, die eine Frau erhält, weder der Mann noch die Hebamme oder der Arzt können uns Frauen eine Wehe abnehmen.

Ihr seid die Chefin der Geburt und wir Hebammen und Ärzte sind nicht wichtiger, nur weil wir Fachleute sind. Geburt ist Hingabe und Vertrauen in die eigene Fähigkeit gebären zu können. Wir Hebammen haben die Aufgabe, Euch in Eurer Kraft zu bestärken, Mut zu machen, zu motivieren, zu loben und zu begleiten. Aber tun, müsst Ihr es. Es ist harte Arbeit, aber der Moment, in dem das Kind aus der Frau gleitet, wenn Du Dir wünscht, die Welt soll still stehen und Du langsam begreifst "es ist vollbracht", ist der großartigste in Deinem ganzen Leben. Der erste Blick in die Augen Deines Kindes kann durch nichts ersetzt werden.

Unter Schmerzen sollst Du Deine Kinder gebären

So ist es in der Bibel zu lesen. Als Bestrafung dafür, dass wir Luder Adam den Apfel gereicht haben! (Pfffff, der ganze Punk nur wegen einem Apfel, den hätte er ja ablehnen können).

Der Satz ist aber wie so vieles, falsch übersetzt worden! Es heißt wörtlich "mühselig sollst Du gebären", was soviel wie "schwer arbeitend" bedeutet. Das macht die Geburt nicht unbedingt einfacher aber das Wort mühsam ist nicht ganz so negativ behaftet wie das Wort Schmerz.

Lesetipp: Zum Thema Wehen und Schmerzen rund um die Geburt lies unseren Experten-Beitrag: Geburtsschmerzen und ihre Linderung.

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