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Chlamydien in der Schwangerschaft

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Chlamydien: Sexuell übertragbar und gefährlich fürs Baby
Chlamydien: Sexuell übertragbar und gefährlich fürs Baby

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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 25.07.2021Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Bei Chlamydien handelt es sich um eine Bakterienart, die unter anderem Erreger einer Geschlechtskrankheit ist, welche unbehandelt schwerwiegende Langzeitfolgen nach sich ziehen kann. Bei schwangeren Frauen mit einer Chlamydien-Infektion besteht ein größeres Risiko, dass sich Komplikationen wie eine Fehlgeburt, Frühgeburt oder sogar Totgeburt entwickeln.

In der Schwangerschaft stellen Chlamydien eine Gefahr für das ungeborene Kind dar und müssen unbedingt vor der Geburt behandelt werden.

10% sind, ohne es zu wissen, mit Chlamydien infiziert

Das Problem: Nach wie vor ist die Krankheit relativ unbekannt, obwohl geschätzte 10 Prozent der sexuell aktiven Bevölkerung zwischen 17 und 25 Jahren damit infiziert sind. Da Chlamydien oft viele Jahre unbemerkt bleiben, empfiehlt es sich, zu Beginn einer Schwangerschaft einen Test zu machen.

Mehr Informationen zu Chlamydien erhältst Du übrigens in unserem gleichnamigen Beitrag: Chlamydien.


Chlamydien, Männern und Frauen sind betroffen

Chlamydien-Infektionen betreffen sowohl Männer als auch Frauen und können bei beiden Geschlechtern Harnleiterentzündungen hervorrufen. Diese greifen bei Männern häufig auf die Nebenhoden, bei Frauen unter Umständen auf den kompletten Unterleib inklusive der Eileiter, der Eierstöcke und der Gebärmutter über. Unterbleibt die Behandlung oder wird diese zu spät begonnen, kann Unfruchtbarkeit die Folge sein.

Bei einer rechtzeitigen Therapie mit Antibiotika können Chlamydien jedoch meist ohne bleibende Schäden auskuriert werden. Bei Symptomen wie gelb-grünem Ausfluss, vermehrtem Harndrang und Brennen beim Wasserlassen ist es daher wichtig, sofort einen Arzt aufzusuchen.

Symptome bei Chlamydien

Oft bleibt die Erkrankung allerdings lange Zeit völlig unbemerkt, was zu ihrer weiteren Verbreitung beiträgt. Späte Symptome machen sich vor allem bei Frauen teils heftig bemerkbar. Zum Beispiel durch Übelkeit und Erbrechen in Verbindung mit einem vaginalen Infekt, Schmerzen beim Urinieren, Bauchschmerzen im unteren Bauchbereich und Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr. Eine schnelle Behandlung ist hier dringend geboten. Sind infolge einer Chlamydien-Infektion bereits Verwachsungen oder Verklebungen der Eileiter aufgetreten, kann dies aber nicht mehr rückgängig gemacht werden. Eine unbemerkte Infektion mit Chlamydien erhöht außerdem besonders für Frauen das Risiko, sich zusätzlich mit HIV oder anderen Geschlechtskrankheiten anzustecken.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird mit Chlamydien meist der Erreger "Chlamydia trachomatis" bezeichnet, der sowohl Entzündungen am Auge als auch Geschlechtskrankheiten verursacht.

Die Ansteckung

Im Gegensatz zu anderen Typen von Chlamydien ist Chlamydia trachomatis nur von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Ansteckung erfolgt bei ungeschützten sexuellem Kontakt mit einer infizierten Person, aber auch von der Mutter auf das Kind bei der Geburt. Aufgrund der vielfach versteckten Symptomatik wird von Frauenärzten dringend empfohlen, schon zu Beginn einer Schwangerschaft einen Test vornehmen zu lassen, damit die Erkrankung gegebenenfalls noch vor der Geburt ausgeheilt werden kann.

Was, wenn sich das ungeborene Kind ansteckt?

Steckt sich das Kind im Geburtskanal mit Chlamydien an, können Augen- oder Lungenentzündungen die Folge sein, die 7 bis 21 Tage nach der Ansteckung auftreten und bei einem Neugeborenen stets lebensgefährlich sind. Die Infektion kann außerdem, wie auch andere Bakterieninfektionen,vorzeitige Wehenoder einen verfrühten Blasensprung auslösen und wird daher für eine Vielzahl von Frühgeburten verantwortlich gemacht. Bei vielen Krankenkassen gehört der Chlamydien-Test in der Zwischenzeit zur Standardvorsorge bei Schwangeren.

Wie erfolgt die Behandlung der Infektion?

Die Behandlung der Infektion muss bei Schwangeren wie bei anderen Infizierten mit Antibiotika erfolgen. Erythromyzin, Amoxicillin oder Josamycin sind Präparate, die auch in der Schwangerschaft verschrieben werden dürfen. Die Einnahme dauert in der Regel ein bis zwei Wochen, nach drei Wochen muss eine Kontrolle erfolgen. Wichtig ist, den Sexualpartner ebenso zu behandeln, um eine erneute gegenseitige Ansteckung zu verhindern.

Schutz vor Chlamydien

Wirksamen Schutz vor Chlamydien bieten Kondome oder Femidome, die auch beim Oralverkehr verwendet werden müssen. Mit einem Aids-Test, den viele Menschen heute zu Beginn einer neuen Partnerschaft vornehmen lassen, kann man, um auf Nummer sicher zu gehen, außerdem einen Chlamydien-Test verbinden.

[BS]

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