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Wie viel Süßes darf mein Kind naschen?

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Wer kann da schon widerstehen?
Wer kann da schon widerstehen?
AutoreninfoMag. Valerie Dietrich
aktualisiert: 28.12.2010Online Redakteurin
Psychologie, Beruf und Karriere
Die meisten Kinder essen gerne Süßes – und das ist ganz natürlich, denn schon die erste Geschmacksrichtung, die das Kleine kennen lernt, ist das süße Fruchtwasser im Mutterleib.

Und auch die Milch, mit der es gestillt wird, hat einen leicht süßlichen Geschmack. Darum macht es wenig Sinn, wenn man seinem Kind das Naschen verbietet. Damit erreicht man eher das Gegenteil und es wird erst recht Lust und Heißhunger auf Süßes entwickeln. Doch wie sollten wir mit seiner Lust auf Süßes umgehen? Wie viel Naschen ist in Ordnung?


Nicht mehr als 10 Prozent

Leben wir unserem Kind vor, dass Süßigkeiten selbstverständlich sind, aber in Maßen. Circa 10 Prozent der täglichen Energiemenge dürfen aus Süßem bestehen, sagt das Forschungsinstitut für Kinderernährung Dortmund. Das bedeutet, dass ein 6-jähriger Junge, der einen täglichen Energiebedarf von 1500 kcal hat, 150 kcal in Form von Süßigkeiten essen darf. Das entspricht ungefähr fünf Stücken Schokolade, sechs Bonbons, 40g Gummibärchen oder fünf Keksen. Dieser Wert muss nicht jeden Tag genau stimmen, sollte aber ein Richtwert sein. Viele denken bei Süßigkeiten automatisch nur an Schockolade und Gummibärchen, doch auch Marmelade, Nougat-Creme und Limonade zählen dazu. Sie enthalten viel Zucker und Fett, was gerne vergessen wird.

Achtung vor einem "Süßwahn"

Man sollte in jedem Fall darauf achten, dass das Kind keinem "Süßwahn" verfällt und Süßigkeiten gesunden Speisen vorzieht. Sonst kommen Lebensmittel wie Gemüse und Vollkornprodukte zu kurz und jedes Kind braucht schließlich Mineralstoffe, Eiweiße und Vitamine für seine Entwicklung. Die daraus entstehende Mangelernährung kann außerdem zu Übergewicht führen.

Den Geschmack für das Natürliche verlieren

Eine weitere Gefahr besteht darin, dass Kinder, die zuviele Süßigkeiten essen, den Geschmack für natürliche Süße verlieren, so dass ihnen beispielsweise Obst gar nicht mehr schmeckt. Darum sollten wir unserem Sprössling nur nach dem Essen Süßes geben, denn sein Hunger ist dann schon gestillt und es betrachtet Süßigkeiten nicht als sättigende Nahrungsmittel. Außerdem kann es sich so dirket danach die Zähne putzen (was ohnehin nach jedem Essen passieren sollte).

Wann und wie oft ist wichtiger als was

Es ist wichtiger, wann und wie oft eine Süßigkeit gegessen wird, als das was verzehrt wird. Das bedeutet, dass es nicht besonders relevant ist, um welche Süßigkeit es sich handelt. Die Häufigkeit des Kontaktes mit dem Essen ist bei der Bildung von Zahnkaries entscheidend. Karies entsteht durch vergärbare Kohlenhydrate, die in (fast) allen Lebensmitteln enthalten sind. Sie liefern Nährstoffe für Bakterien in der Mundhöhle. Darum sollte Süßes ein Nachtisch sein und keine Zwischenmalzeit.

Achtung: Süssigkeiten als Belohnung?

Man sollte Süßigkeiten nicht als Trostmittel oder zur Belohnung benutzen. Sonst bekommen die Leckereien einen zu wichtigen Stellenwert und werden später in immer mehr Alltagssituationen als rettender Anker betrachtet. Viele Pädagogen sind sogar der Ansicht, dass Kinder, die selbst entscheiden dürfen, wann sie wie viel Süßes essen, ihren Konsum mit der Zeit drosseln und oft gar keine Lust auf Süßgkeiten haben.Wenn man mit der Methode keine guten Erfahrungen macht, kann man auch mit dem Zweg einen Naschtag festlegen, an dem es den Speiseplan bestimmen darf. Oder man legt eine Wochenration fest, an der das Kind eigenverantwortlich naschen darf (ist dann am sinnvollsten, wenn das Kind schon älter ist).

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