Bettruhe, schonen und kein Geschlechtsverkehr
So sind Bettruhe und konsequente Schonung die ersten Maßnahmen, an die sich Frauen bei verfrühten Wehen strikt halten sollten. Gegebenenfalls kann hierfür auch ein vorübergehender Klinikaufenthalt angeordnet werden.
Um Gebärmutterkontraktionen zu vermeiden, sollte bei vorzeitigen Wehen zudem bis zur abgeschlossenen 37. SSW kein Geschlechtsverkehr stattfinden. Liegen Scheideninfektionen oder andere Erkrankungen vor, müssen diese mit Antibiotika oder Pilzmitteln behandelt werden. Um verfrühte Wehen zu unterdrücken, werden Magnesium in hoher Dosierung und falls nötig, so genannte Wehenhemmer (Tokolytika) eingesetzt. Hierbei handelt es sich um Asthma-Medikamente, die nicht nur auf die Bronchial-, sondern auch auf die Gebärmuttermuskulatur eine entspannende Wirkung haben.
Die Frühgeburt ist nicht mehr vermeidbar?
Lässt sich eine vorzeitige Geburt langfristig nicht mehr verhindern, wird die Mutter nötigenfalls Medikamente gespritzt bekommen (vor allem Kortison zur Lungenreifestimulation), die die Organreifung beim Fötus beschleunigen und dessen Überlebenschancen außerhalb des mütterlichen Körpers erhöhen. In Ausnahmefällen kann der Muttermund auch unter Narkose durch eine Cerclage mit einem Faden verschlossen werden.
Möglichkeiten der Verhinderung einer Frühgeburt
Liegen keine organischen Ursachen für vorzeitige Wehen vor, kann die werdende Mutter vor allem durch ihr eigenes Verhalten viel dazu beitragen, um eine Frühgeburt zu verhindern. So gilt Stress als eine der häufigsten Ursachen dafür, dass jedes 10. Baby zu früh geboren wird. Liegen, unter Umständen mit erhöhtem Becken, und vor allem
absolute Ruhe sind daher in vielen Fällen die besten Mittel, um eine vorzeitige Geburt zu verhindern. Wenn möglich, sollte man auch den Kopf abschalten und für seelische Entspannung sorgen. Sich bewusst auf die Schwangerschaft und ihre Bedürfnisse einzustellen, sich ganz dem Kind zu widmen und ihm gut zuzureden, noch etwas im Bauch zu bleiben, kann hierbei wahre Wunder wirken.
Jeder Tag zählt
Jeder zusätzliche Tag im Körper der Mutter ist dabei grundsätzlich ein
Gewinn für das Kind. Denn trotz moderner medizinischer Versorgung ist das Überleben zu früh geborener Kinder noch immer keine Selbstverständlichkeit. Vor der
24. SSW kann ein Fötus außerhalb des Mutterleibs nach wie vor kaum überleben, in der 24. SSW geborene Kinder haben eine Überlebenschance von 60 Prozent, behalten jedoch durch die Frühgeburt in vielen Fällen bleibende Schäden zurück. Auch um die 28. SSW geborene Kinder weisen noch deutlich häufiger eine verzögerte motorische Entwicklung oder ein geschwächtes Immunsystem auf als später geborene.
[BS]