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Urlaub auf dem Bauernhof

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AutoreninfoSaadia Ahmad
aktualisiert: 08.12.2019Online Redakteurin
Familienleben, Beruf und Karriere

Bauernhöfe haben schon so ihren Charme, warum also nicht einmal einen Urlaub auf einem Bauernhof machen. Frische Luft, Tiere und Natur, das sind Dinge, die einen erfolgreichen, ruhigen Urlaub versprechen, gerade dann, wenn man Kinder hat. Ein paar interessante Ideen rund um das Thema findest du hier in diesem Artikel.

 

Inhalt des Beitrags:
  1. Das Verhältnis zwischen Kindern und Natur
  2. Woher kommen unsere Nahrungsmittel
  3. Tiere, Traktoren und mehr
  4. Biohöfe, ein ganz besonderer Spaß

Das Verhältnis zwischen Kindern und Natur

Die Art, wie Kinder aufwachsen, hat sich in den letzten paar Jahrzehnten sehr drastisch gewandelt. War es früher noch so, dass die Kinder viel zeit ihres Tages draußen verbrachten, ihre Umgebung erkundeten und jede Gasse ihres Heimatortes kannten, so verbringen Kinder heute die meiste Zeit in irgendwelchen Räumen und Zuhause. Frei spielende Kinder, die durch den Ort laufen oder gar die angrenzenden Flächen und womöglich sogar Wälder erkunden, findet man heute gar nicht mehr. Aus dieser Veränderung heraus ergeben sich natürlich auch einige Probleme, im Bezug auf das Verhältnis zwischen Kindern und Natur. Die meisten Kinder haben gelinde gesagt, quasi gar kein Verhältnis mehr zur Natur und können schon die einfachsten Phänomene und Dinge nicht mehr korrekt zuordnen. Das Ganze geht sogar so weit, dass man gerade in Großstädten in der Weihnachtszeit beginnt, Tiere auf Marktplätzen auszustellen, damit die Kinder tatsächlich einmal einen echten Esel, ein Schaf, eine Ziege oder eine Kuh zu sehen bekommen. Für viele Kinder sind das Tiere, die mindestens genauso exotisch sind, wie ein Elefant oder eine Giraffe, die sie in der Regel nur dann zu sehen bekommen, wenn man mit ihnen in einen Zoo oder einen Tierpark geht. Auch die Gänse oder Hühner sind für viele Kinder nichts, was irgendwie vertraut oder bekannt wirkt.

Woher kommen unsere Nahrungsmittel

Das total verkorkste Verhältnis zwischen Kindern und Natur kann man auch hervorragend daran bemerken, dass man ein Kind nur einmal fragen muss, wo dieses oder jenes Nahrungsmittel herkommt. Nicht wenige Kinder werden hier ganz selbstverständlich antworten, dass natürlich alles aus dem Supermarkt kommt und weiteres hinterfragen mit Schulterzucken oder kreativen Ideen wie Bäumen an denen womöglich Milchkartons wachsen, eigene Fabrikhallen, die die Dinge für die Supermärkte herstellen beantworten. Schon die einfache Tatsache, dass in der Regel die meisten Produkte mehr oder weniger von einem Bauern kommen, ist den meisten Kindern überhaupt nicht klar. Milch kommt aus Getränkekartons und wie diese in die Getränkekartons hinein kommt, das kann kaum jemand beantworten, geschweige denn, dass die Kinder tatsächlich noch in der Lage sind, einen Rückschluss auf die milchgebenden Tiere zu schließen. Kein Wunder also, dass gerade die jüngeren Generationen so gerne zum Fast Food und zu Dingen greifen, bei denen man nicht einmal mehr erkennen kann, aus was sie ursprünglich gemacht sind, oder deren Inhaltsangabe keinerlei Rückschlüsse mehr auf Dinge zulässt, von denen man wirklich noch eine Vorstellung hat. Das Verhältnis zwischen Kindern und Nahrung Erzeugung ist in der Regel so schlecht, dass es eigentlich nur noch traurig ist und man hier ganz dringend Abhilfe schaffen sollte.

Tiere, Traktoren und mehr

Ein Urlaub auf einem Bauernhof kann bei der vorliegenden Problematik genau das richtige sein. Langeweile kommt in der Regel auf einem Bauernhof nicht auf, denn es gibt für die Kinder Tiere zu streicheln, zu versorgen und zu füttern. Darüber hinaus bietet ein Bauernhof in der Regel auch sehr viel Platz zum Spielen und toben und somit einen Luxus, den die Kinder in ihrem normalen Leben überhaupt nicht genießen können, da sie entweder auf Gebäude beschränkt oder in Kleingärten oder auf noch kleineren Spielplätzen eingeengt werden. Doch auf einem Bauernhof können die Kinder ihren Forscherdrang nachgehen und anfangen Dinge zu erkunden, ihre Orientierung zu schulen und die Welt einmal mit anderen Augen zu sehen. Viele Bauernhöfe, die es anbieten, dort Urlaub zu machen, bieten in der Regel auch Ponys oder Pferde zum Reiten an, haben wunderschöne Wanderwege durch die Natur und natürlich ein weiteres Highlight für die meisten Kinder ist es, einfach einmal auf einem Traktor mitfahren zu dürfen. Während ein Bauernhof Urlaub durchaus Erholung für die Erwachsenen sein kann, bietet er für die Kinder genau das, was sie eigentlich suchen, nämlich Spaß und Abenteuer. Während die Kinder also den Bauernhof und die nähere Umgebung erforschen, können sich die Eltern häufig entspannen und an dem ein oder anderen Wellnessprogramm teilnehmen. Von Kräuterbädern bis zu Massagen kann man sehen, dass auch auf vielen Bauernhöfen das Angebot recht vielfältig ist und so für jeden etwas dabei zu finden ist. Besonders schön bei Bauernhöfen ist die Tatsache, dass man diese im Prinzip zu jeder Jahreszeit besuchen kann und es zu jeder Jahreszeit ein Riesenspaß ist. Nicht nur an schönen Sommertagen wird ein Hof zu einem spannenden Abenteuern, auch ein Besuch selbst im Winter hält zahlreiche Aktivitäten bereit, die man rund um einen Bauernhof arrangieren kann. Bei entsprechend gelegenen Bauernhöfen kann dies zum Beispiel auch das Schlitten- oder Skifahren, das Wandern im Schnee sein oder man kann sogar ein Schneehaus bauen. Der große Vorteil bei einem Urlaub auf dem Bauernhof ist aber, dass die Kinder das Land und die Natur wirklich einmal leben. Auch der Einblick in das Leben auf einem Bauernhof kann für die Kinder sehr interessant sein, denn plötzlich entdecken sie, wo ihre Milch her kommt, wie Käse gemacht wird und wie ein Schnitzel aussieht, wenn es womöglich noch herumläuft. Man kann sich ziemlich sicher sein, dass nach einem Urlaub auf einem Bauernhof viele Kinder mit anderen Augen auf ihre Umwelt, aber auch vor allem auf ihr Essen blicken werden. Von daher sollte ein Urlaub auf dem Bauernhof einem herkömmlichen Urlaub am Strand oder in einem Skigebiet vorgezogen werden, denn während uns dort wieder ein vollkommen falsches Bild vom Leben offeriert wird, und wenn unsere Kinder eines zur Genüge bekommen, dann falsche Bilder von den Dingen, die sie umgeben, erleben die Kinder auf einem Bauernhof endlich einmal ein Stück weit Realität. Die Nahrungsmittel kommen mitnichten aus dem Supermarkt, die Natur, die sie umgibt, ist nicht langweilig oder einfach nur dreckig, sondern voller Leben und bietet in der Regel auch eine ganze Menge an Abenteuern, die sie nur leider aufgrund des Lebenswandels in unserer Gesellschaft so heutzutage kaum noch erleben dürfen.

Biohöfe, ein ganz besonderer Spaß

Ein besonderes Augenmerk sollte hierbei darauf gelegt werden, dass man, wenn möglich, einen Urlaub auf einem Bio Bauernhof macht. Bio Bauernhöfe haben den schönen Nebeneffekt, dass sie deutlich weniger mit Pestiziden belastet sind, als auf herkömmlichen, konventionellen Bauernhöfen. Des Weiteren steht bei bio Bauernhöfen in der Regel der Tier- und Naturschutz im Mittelpunkt und man erlebt hier deutlich weniger böse Überraschung, als auf konventionellen Höfen. Wobei man fairerweise sagen muss, dass ein normaler konventioneller Hof, der Urlaubs Möglichkeiten anbietet in der Regel auch nicht zu den schlimmsten konventionellen Bauernhöfen gehört, die man so entdecken kann. Trotzdem sollte man sich darüber im Klaren sein, dass auf einem konventionellen Bauernhof in der Regel auch konventionelle Pestizide, Herbizide und Fungizide unnatürlich die guten Insektizide eingesetzt werden und somit die Belastung an Schadstoffen und gefährlichen Chemikalien um einiges höher ist, als auf einem bio Bauernhof. Darüber hinaus vermitteln bio Bauernhöfe in vielen Fällen auch noch den richtigen Umgang mit der Natur und den Tieren und darüber hinaus lernen die Kinder ein deutlich gesünderes Leben rund um den Bauernhof und die Natur kennen. Die Herangehensweisen und Grundprobleme sind auf einem bio Bauernhof in der Regel etwas anders, als auf einem konventionellen Bauernhof, was einen Ausflug auf einen bio Bauernhof durchaus sinnvoll machen kann.

Häufig haben bio Bauernhöfe auch Kontakte, zu anderen entsprechenden Höfen und arbeiten in großen Verbänden zusammen, sodass es nicht selten möglich ist, beim Besuch von einem bio Bauernhof andere Höfe in der Umgebung zu besuchen, und somit einen noch tieferen Einblick in das bäuerliche Handwerk in den verschiedensten Ebenen zu bekommen. So kann man zum Beispiel feststellen, dass ein herkömmlicher Bio Bauernhof in den meisten Fällen Kontakte zu Käsereien, Schlachter und Ähnlichem unterhält und in Bezug auf Tierwohl, Naturschutz aber auch in Bezug auf nicht supermarktgeeignete Sorten immer etwas zu bieten hat. Gerade bei den Sorten gibt es leider ein großes Artensterben, denn viele unserer Nutzpflanzen werden gar nicht mehr wirklich angebaut, da man nur noch jene anbaut, die sich besonders gut für den Anbau, den Transport und die Lagerung und den Verkauf im Supermarkt eignen. So kann man leider beobachten, dass es in der Regel das ganze Jahr über nur mehr oder weniger eine einzelne Tomatensorte im Supermarkt zu finden gibt, während es Dutzende von Sorten der Tomate geben könnte, die durchaus sinnvoll zu probieren sind. Dies ist aber nicht nur bei angebauten Obst- und Gemüsesorten so, sondern auch innerhalb der Tierzucht. So stammt zum Beispiel unser herkömmliches Schweinefleisch in der Regel von genau einer Schweinerasse, während andere Schweinerassen quasi am Aussterben sind, da sie für die konventionelle Nahrungsproduktion nicht mehr zu gebrauchen sind. Genannt sei hier zum Beispiel das Wollschwein, das aufgrund seiner Abneigung zur Massentierhaltung und seiner nicht Eignung für solche Eskapaden quasi nur noch von einigen Hobbyzüchtern gehalten und nur im kleinen Rahmen die Zucht fortgeführt wird. Das Fleisch dieser Schweinerasse soll sehr gut sein, aber man findet es quasi gar nicht mehr auf unserem Teller, weil sich diese Rasse einfach nicht für 99 Cent das Kilo heranziehen lässt. Auch bei allen anderen Fleischsorten kann man merken, dass obwohl es unzählige Rassen bei den Tierarten gibt, nur noch jene gezüchtet und vermehrt werden, die sich besonders gut in konventionellen Massentierhaltungsställen behaupten können. Uns geht hier gerade im Bereich der Nutztiere und Nutzpflanzen eine riesige Menge an Kulturgut verloren, unglücklicherweise haben einige Bauernhöfe aus dem bio Bereich angefangen dieser alten Sorten und Rassen wieder in ihr Programm aufzunehmen. So kann es durchaus passieren, dass man gerade im Bereich der bio Bauernhöfe auf exotische Nutztierrassen und auch exotische Nutzpflanzen trifft, für die man so sonst keinerlei Bezug mehr findet.

 

[KaKra]

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