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Kindertagespflege: Tagesmutter für die persönliche Betreuung des Kindes

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Andrea Damm / pixelio.de
Kindertagespflege - eine helfende Hand im Alltag
Bild: Andrea Damm / pixelio.de
AutoreninfoMag. Ann-Kathrin Landzettel
aktualisiert: 24.03.2011Gesundheits- und Präventionsberaterin
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie
Viele Eltern entscheiden sich für die private und familiennahe Kinderbetreuung in Form einer Tagesmutter. Sie betreut einzelne Kinder oder kleine Gruppen zu Hause. Kindertagespflege ist eine gute Alternative zur Kindertagesstätte – gerade für Kinder unter drei Jahren. Sie findet außerhalb institutioneller Betreuungsformen statt. Die Tagesmutter unterstützt und fördert das Kind in allen Lebensbereichen.

Die Tagesmütter oder -väter, die das Kind betreuen, werden vom Jugendamt überprüft: Seit 2006 müssen sie eine pädagogische Qualifizierung sowie einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder vorweisen. Fortbildungen sind Pflicht. Das ist für die Eltern beruhigend – schließlich wollen sie ihr Kind in guten Händen wissen. Wollen die Tagespflegeeltern Kinder bei sich aufnehmen, wird zudem geprüft, ob die hygienischen Verhältnisse stimmen und genügend Platz zum Spielen – auch im Freien – gegeben ist. Wichtig ist auch, dass die Unfallgefahr im Haushalt gebannt ist (zum Beispiel Steckdosenschutz).

Es gibt drei Möglichkeiten der Kindertagespflege:

  • Kindertagespflege im Haushalt der Eltern (meist auf 400 Euro Basis)
  • Kindertagespflege im Haushalt der Tagesmutter (bis zu fünf Kinder dürfen betreut werden)
  • Kindertagespflege in der Großtagespflegestelle (mehrere Tageseltern arbeiten zusammen)

Welche Vorteile hat die Tagesmutter gegenüber einer Kindertagesstätte?

Die Kindertagesstätte punktet mit langen Öffnungszeiten und kindgerechten Räumen. Ausfall wegen Krankheit ist hier auch nicht zu befürchten. Leider sind freie Plätze nur sehr eingeschränkt vorhanden. Sehr frühe Anmeldungen und lange Wartezeiten sind nicht selten. Und auch bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren ist ein erheblicher Mangel an zur Verfügung stehenden Plätzen zu verzeichnen. Da liegt es nahe, eine Tagesmutter zu suchen – und das hat durchaus Vorteile: Die Flexibilität zum Beispiel. So können Betreuungszeiten individuell abgestimmt werden. Zudem kommen Tagesmütter oft in die eigenen vier Wände. Das erspart das Hinbringen und Abholen. Auch bei den Kosten geht der Punkt an die Tagesmutter. Sie ist meist wesentlich günstiger als eine Krippe. Zudem profitieren Eltern und Kind von der persönlichen und vertrauten Beziehung zur Tagesmutter. Die Anzahl der zu betreuenden Kinder ist auf fünf beschränkt. Individuelle Bedürfnisse können so viel besser berücksichtigt werden. Die Tagesmutter hat viel mehr Zeit, sich um das Kind zu kümmern und es zu fördern. Gerade, wenn das Kind mehrere Stunden täglich betreut werden muss, profitiert es von der engen Bindung. Stabilität und Kontinuität sind also große Vorteile der Tagesmutter.

Wie finden Eltern die passende Tagesmutter für ihr Kind?

Da der Beruf der Tagesmutter in Deutschland nicht anerkannt ist, gibt es keine verbindliche Regelung über Pflicht-Qualifikationen. Zwar bemüht sich die Bundesregierung, das Berufsbild in einheitliche Bahnen zu lenken, doch gibt es ziemlich schwankende Richtlinien und Voraussetzungen für Tagesmütter in den verschiedenen Bundesländern. Unterstützung finden die Eltern durch einen Besuch beim Jugendamt oder in deren Online-Tagespflegebörse. Hier bekommen sie ein Bild über die Qualifikationen der Tagesmutter und können sicher sein, dass sie ein gesundheits- und polizeiliches Führungszeugnis vorgelegt hat. Und auch Kinder, die gezielte Förderung in ihrer Entwicklung brauchen oder Behinderungen haben, können mit Hilfe des Jugendamts eine geeignete Tagesmutter finden. Außerdem hat das Jugendamt zu fast allen Fragen rund um das Thema Antworten parat. Und dann? Dann spielt das Bauchgefühl eine entscheidende Rolle. Ohne Sympathie und Vertrauen funktioniert das Betreuungsverhältnis nämlich nicht. Das gilt für die Eltern, die Tageseltern und das Kind gleichermaßen. Das heißt: Fragen stellen, Prioritäten abklopfen und schauen, wie das Kind auf die Tagesmutter und die eventuell neue Umgebung reagiert. Wem die Wartezeiten beim Jugendamt zu lang sind, der kann sich auch im privaten Rahmen umhören – vielleicht hat ja jemand einen Geheimtipp.



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