




Autoreninfo | Katharina Krause | ![]() |
aktualisiert: 09.11.2018 | Vierfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Wie einige recht grausame Experimente in der Vergangenheit gezeigt haben, sind Kinder nicht in der Lage, nur aufgrund von diesen Bedürfnissen, die vollständig erfüllt werden, zu überleben. Schon früh soll es Experimente gegeben haben, in denen frisch geborenen Säuglingen zwar jegliche physischen Bedürfnisse erfüllt worden sind, mit denen aber weder gesprochen noch geschmust wurde und die im Zuge dessen ohne erkennbare Gründe verstorben sind. Solche Experimente sagt man sowohl den Ägyptern um etwa 650 vor Christus, als auch dem deutschen Kaiser Friedrich II nach. Zwar scheint man sich nicht ganz einig darüber zu sein, ob diese Experimente tatsächlich so stattgefunden haben, doch mittlerweile hat man herausgefunden, dass Kinder sich nicht angemessen entwickeln, wenn sie nur ihre physischen Bedürfnisse erfüllt sehen.
Neben den physischen Dingen, die ein Kind braucht, müssen auch sämtliche psychischen
Bedürfnisse immer ausreichend gedeckt sein. Hier geht es vor allem um Zuwendung und Nähe,
welche ein Gefühl von Geborgenheit und Zufriedenheit bei Kleinkindern auslösen. Erst wenn
beide Komponenten, also sowohl die physischen als auch die psychischen Bedürnisse eines
Kindes erfüllt sind, kann man davon sprechen, dass alle Grundbedürfnisse des Kindes erfüllt
werden und sich das Kind dementsprechend angemessen entwickeln kann.
Hierbei ist es zwingend erforderlich, das richtige Maß für sich und sein Kind zu finden. Wenn man sein Kind permanent überfüttert und mit allem vollstopft, was man
finden kann, nur weil man glaubt, dass es noch etwas mehr essen sollte, weil es doch so klein und
zart ist, kann dieses Verhalten irgendwann in Übergewicht enden. Genauso fatal wäre es, seinem Kind im Hochsommer noch zusätzlich in diverse Schichten
Kleidung einzuhüllen, weil es ja warm gehalten werden soll.
Was bei den physischen
Bedürfnissen noch recht einfach zu erkennen ist, da man die Auswirkungen des Fehlverhaltens
in der Regel sehr deutlich und recht schnell sieht, ist bei den etwas weniger greifbaren
psychischen Bedürfnissen nicht ganz so einfach. Wenn ein Kind zum Beispiel nicht
angemessen toben darf, weil die Eltern Angst davor haben, dass es sich verletzen
könnte, so wird die motorische Entwicklung des Kindes darunter leiden. Lässt man das Kind
niemals seine eigenen Erfahrungen machen, so wird es sich immer in einer gewissen
Abhängigkeit zu seinen Eltern befinden und niemals lernen, unabhängig und selbstständig werden. Ein Problem, welches man heutzutage bei Kindern teilweise sehr gut sehen kann, die sich auch in höherem Alter noch teilweise so
benehmen als wären sie Dreijährige. Grundsätzlich ist das Überbehüten etwas, das nicht
so leicht erkannt wird, vor allem dann nicht, wenn man selbst in dieser Situation steckt. Hier
empfiehlt es sich, einfach hin und wieder auf sein Bauchgefühl zu hören und vielleicht die
Meinung der Leute um einen herum genauer unter die Lupe zu nehmen. Bekommst du also zu
hören, dass du mal etwas mehr loslassen sollst, so solltest du nicht direkt aggressiv reagieren,
sondern vielleicht einmal einen Schritt zurücktreten und die Situation genau begutachten und
dann entscheiden, ob es nicht tatsächlich so ist, dass du dein Kind gerade etwas überbehütest.
Da jedes Kind individuell verschiedener Ansprüche hat - sowohl was die physischen als auch die psychischen Bedürfnisse angeht - lässt sich nicht generell sagen, ab wann es zu viel oder sogar zu wenig ist. Hier hilft es nur, auf die Signale zu achten, die dein Kind sendet und auf diese einzugehen. Wem es gelingt, diese recht einfachen Grundbedürfnisse angemessen zu befriedigen, der muss sich keine großen Sorgen darum machen und wird feststellen können, dass sich das Kind angemessen entwickeln kann und sowohl im motorischen, als auch im sozialen Bereich deutliche Fortschritte zeigen wird.
[KaKra]
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