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Ferber Methode - jedes Kind kann schlafen!

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Kinder lernen schlafen
Kinder lernen schlafen

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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 09.08.2021Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Die Ferber Methode ist ein Schlafprogramm für Kleinkinder das in den USA von Dr. Ferber entwickelt worden ist. Dieses Programm soll Kleinkindern ab dem 1. Lebensjahr helfen einzuschlafen.

Der Hintergrund liegt zum einen, dass das Baby selbständig lernt einzuschlafen und zum anderen, dass die Eltern zu ihrem wohlverdienten Schlaf kommen. Insbesondere das Verhalten der Eltern ohne ausreichenden Schlaf animierte Dr. Richard Ferber eine wirksame Methode zu entwickeln.


Funktionsweise der Ferber Methode

Das Kind wird am Abend nach der letzten Mahlzeit in das Kinderzimmer zum Schlafen gelegt. Die Eltern verlassen das Zimmer und schließen die Tür. Das Kind wird anfangen zu schreien. Die Eltern reagieren auf das Schreien erst nach festgelegten Zeiten. Diese Zeiten müssen eingehalten werden, damit die Methode funktionieren kann. Wenn ein Elternteil nach der festgelegten Zeit das Kinderzimmer betritt, wird das Kind beruhigt. Die Beruhigung des Kindes findet durch das Ansprechen des Kindes statt. Das Kind darf dabei nicht aus dem Bett genommen oder mit Hilfe von Stillen beruhigt werden. Nach zwei Minuten ist der Kontakt zum Kind abzubrechen und der Raum wird verlassen. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis das Kind nicht mehr schreit und eingeschlafen ist. Wenn das Kind in der Nacht aufwacht, wird die gleiche Prozedur wiederholt.

Zeitintervalle

Am ersten Tag wird das Zimmer nach fünf Minuten das erste Mal betreten. Das zweite Mal erst nach 10 Minuten und das dritte Mal nach 15 Minuten. Ist das Kind nach dem dritten Mal noch nicht eingeschlafen, wird das Zimmer alle 15 Minuten betreten, bis das Kind eingeschlafen ist.
Am zweiten Tag werden die Zeitintervalle vergrößert. Das Ziel ist es, das nach dem dritten Tag erst nach 30 Minuten eine Reaktion der Eltern erfolgt.

Es muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass die Ferber Methode erst bei Kindern ab dem 1. Lebensjahr anzuwenden ist.

Aspekte, die zum Entwickeln der Ferber Methode führten

Studien belegten, dass die Eltern ohne ausreichenden Schlaf zu einem erweiterten Streitverhalten untereinander neigen. Ab dem ersten Lebensjahr beginnt die Kontaktaufnahme des Säuglings. Diese erste Kontaktaufnahme ist für den Säugling eine entscheidende Entwicklungsphase. Der Streit zwischen den Eltern beeinflusst diese Kontaktaufnahme negativ. Die Interaktionsphase die eine Empathie (Einfühlungsvermögen) zwischen Mutter und Kind herstellt beginnt erst ab dem zweiten Lebensjahr.
Das selbstständige Verhalten fördern, ist eine weitere Animation für das Entwickeln der Ferber Methode. Für ein Kind mit 12 oder 18 Monaten wirkt ein dunkler Raum beängstigend. Lernt ein Kind schon mit 12 Monaten selbstständig diese Angst zu überwinden, kann das Selbstbewusstsein des Kindes gestärkt werden. Mit dieser positiven Entwicklung wird das Erlernen der Selbstständigkeit vom Kind gefördert.

Wann darf die Ferber Methode nicht angewendet werden?

Kinder unter 12 Monaten benötigen den Kontakt zur Mutter. In den ersten 12 Monaten wird der Grundstein für die Beziehung zwischen der Mutter und dem Kind gelegt. Es ist nicht selten, dass bei unbeaufsichtigten Säuglingen unter 12 Monaten der Herzschlag langsamer wird und erst durch den spürbaren Herzschlag der Mutter wieder in den Einklang gebracht wird.
Körperlich und geistig behinderte Kinder sind generell im Kindesalter nicht alleine zu lassen. Die Verletzungsgefahr und die Möglichkeit der geistigen Stabilisierung werden bei dem fehlenden Kontakt zur Mutter oder zum Vater entzogen.

Gefahren für das gesunde Kind bei der Ferber Methode

Unabhängig davon ob ein Kind 12 Monate oder 24 Monate alt ist, benötigt es das Grundbedürfnis der Nähe zur Mutter. Ist die Mutter in der Nähe vom Kind, fühlt sich das Kind sicher. Insbesondere in einem dunklen Raum wird durch den permanenten Schutz der Mutter dem Kind im Unterbewusstsein die nötige Sicherheit gegeben. Das Kind weiß, dass es sich auf die Mutter verlassen kann. Dieser grundlegende Aufbau von Vertrauen gibt dem Kind das spätere Selbstbewusstsein. Wenn das Kind sich mit zwei oder drei Jahren beim Spielen verletzt, weiß es, dass die Mutter da ist und ihm helfen wird. Dieses Vertrauen ist maßgebend für die weitere Erziehung des Kindes. Kann das Kind kein Vertrauen zu den Eltern aufbauen, wird dadurch die Erziehung des Kindes erschwert.

Folgeschäden für das Kind

Schreien bedeutet für das Baby Stress. Wird dieser Stressreaktion des Babys nicht folge geleistet, kann es als Heranwachsender Angstzustände und Depressionen bekommen. Stress kann zudem körperliche Schäden hervorrufen. Einige Beispiele sind ein Reizmagen, Angstattacken, Diabetes mellitus Typ 2 und verschiedene andere.

Fazit

In zahlreichen Medien wird die Funktion der Ferber Methode bestätigt. Der Aspekt, dass die Ferber Methode nur bei Kleinkindern über einem Jahr angewendet wird, ist hervorzuheben. Wenn das natürliche Aufwachsen in der familiären Umgebung durch den Streit der Eltern aufgrund von Schlafentzug gefährdet ist, findet die Ferber Methode ihre Anwendung.
Jedoch gibt es auch viele Eltern die die Ferber Methode kritisieren, komplett ablehnen und diese für gefährlich halten. Zudem ist es für Eltern eine sehr große Überwindung, das eigene Kind über einen längeren Zeitraum schreien und weinen zu lassen.

Lesetipp: Zum Thema Einschlafen und zum "Schlaf des Babys" allgemein lies hier weiter:

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