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Die Phasen einer Trennung

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Eine Trennung zu durchleben, ist sehr schmerzhaft.
Eine Trennung zu durchleben, ist sehr schmerzhaft.

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 08.06.2011Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Phase vier: Rückeroberung!

Kaum ist etwas Kraft zurückgekehrt und die Wutwelle verraucht, begibt man sich fast übergangslos in die Phase der Rückeroberung. Ganz plötzlich wird einem bewusst, dass man doch eigentlich kämpfen sollte und man beginnt, dem Partner Angebote zu machen: Würde der Andere dies oder jenes ändern, würde man selbst das oder jenes einbringen.

Man versucht zu feilschen und bietet sich nicht selten sogar unter dem eigenen 'Wert' an - was unter anderem auch daran liegt, dass man sich im Liebesentzug befindet. Je überzeugter der eine Partner ist, keinen Neuanfang zu wollen, desto verzweifelter wird der andere kämpfen.

Dies kann eine Phase sein, aus der er dann nicht mehr allein herausfindet und über Jahre in ihr gefangen bleibt, ohne sich selbst realistisch vor Augen zu halten, dass es Zeit ist, den eigenen Weg weiter zu gehen.

Um selbst nicht in Gefahr zu laufen, in dieser Phase stecken zu bleiben, kann man sich selbst immer wieder Listen erstellen mit Aufgaben, die man erfüllen möchte und die nichts mit der Rückeroberung des Partners zu tun haben. Je mehr man sich von der Fixierung auf den Anderen löst, desto schneller kann man Phase vier überwinden.


Phase fünf: Trauer!

So schwer diese Phase auch ist, so viel Wichtigkeit besitzt sie. Man erkennt, dass die Trennung endgültig und unaufhaltsam ist. Nun gilt es, sich zu verabschieden. Nicht nur vom Partner selbst, sondern auch dem gemeinsamen Leben, das räumlich und auch gesellschaftlich existierte. Es wäre falsch, sich die Trauer zu verbieten und gegen Tränen zu kämpfen.

Natürlich sollte man sich selbst beobachten, wie lange man bereits in dieser Phase ist und notfalls um Hilfe bei Freunden oder einem Therapeuten bitten, wenn man sich bewusst wird, dass man von allein nicht aus dieser Phase entkommt.

Phase sechs: Akzeptanz!

Viele Menschen gleiten fast langsam und anfangs unbemerkt in diese Phase. Manche fast sogar notgedrungen, da sie Ablenkung von der Trauer der vorherigen Phase suchen. Man beginnt, sich ein eigenes Leben aufzubauen, vielleicht beruflich stärker einzubinden oder mehr Kontakte zu Freunden zu pflegen, um mit ihnen etwas zu unternehmen.

Immer mehr distanziert man sich von der Beziehung und baut Trauer genauso ab wie Wut. Reste davon können auch weiterhin bleiben, aber sie werden nicht mehr so beherrschend sein, wie in den vorangegangenen Phasen. Jetzt beginnen wir auch, uns und unser Leben nur für uns selbst zu gestalten und nicht mehr für den Partner oder zum Zweck der Rückeroberung.

Wir haben akzeptiert, dass die Beziehung vorbei ist und sehen eine eigene Zukunft. Auch wenn noch kleine Stiche innerlich nagen, ist die Trennung an dieser Stelle in den wichtigsten Phasen abgeschlossen und man kann oft gelassener und ohne stärkere Emotionen mit dem Ex-Partner sprechen.

All diese Phasen mögen auf den ersten Blick furchteinflößend wirken, aber sie sind wichtige Bestandteile der eigenen Entwicklung in und nach einer Trennung. Sie sind vergleichbar mit einem Lernprozess. Wichtig ist, in jeder der Phasen ehrlich zu sich selbst zu sein. Je eher man erkennt, beispielsweise in einer der Phasen festzuhängen, desto eher bittet man um Hilfe und kann umso schneller wieder Kraft schöpfen. Unsere Psyche muss verstehen lernen, trauern dürfen, Wut entladen und teilweise an Grenzen stoßen, um all diese Emotionen zu verarbeiten. [SyKo]

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