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Wie du deinem Kind mit etwa 6 Monaten helfen kannst

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Mahlzeiten können jetzt zu Geduldsproben werden
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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 27.07.2021Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Vieles verändert sich für dich und dein Kind in dieser Zeit. In diesem Artikel findest du eine Hilfestellung dazu, wie du deinem Baby diese Umstellung erleichtern und es optimal fördern kannst. Geduld und Ausdauer sind hierbei natürlich immer gefragt.
Was du hier lesen kannst:
  • Babysichere Wohnung
  • Alles wird auseinandergenommen
  • Die Faszination des Umwerfen
  • Das Baby verlegt Spielsachen
  • Kraft und Gleichgewicht
  • Mit Hilfe laufen
  • Lass das Kind dir folgen
  • Trennungsängste
  • Kletten
  • Bücher und Musik
  • Kurze Sätze und Gebärden
  • Fordern durch fördern
  • Verschiedene Körperteile
  • Auf, in und unter
  • Jungen und Mädchen
  • Krieg am Mittagstisch
  • Kleine Probleme

Deinem Baby steht nun eine völlig neue Welt offen. Es hat nun die Fähigkeit erworben, Zusammenhänge wahrzunehmen und mit diesen zu spielen. Auch hierbei wirst du feststellen können, dass dein Baby seine ganz eigene, individuelle Wahl trifft. Es wählt immer das aus, was am besten zu seinen Anlagen, seinem Interesse, seinen körperlichen Fähigkeiten und seinem Gewicht passt. Es ist von daher schwierig, Babys untereinander zu vergleichen. Wieder einmal gilt: Kein Baby ist wie das andere. Je genauer du dein Baby beobachtest, desto genauer findest du heraus, wofür es sich besonders interessiert.
Grundsätzlich kann man sich ziemlich sicher sein, dass alles, was neu ist, vom Baby auch am einfachsten akzeptiert wird. Am besten ist es, wenn man auf alles, was das Baby nun ausprobiert mit Interesse reagiert und ihm womöglich hilft, kleinere Hürden zu überwinden.

Von nun an ist Geduld gefragt, denn jedes Baby benötigt Zeit, um die Fülle an neuen Fähigkeiten so gut wie möglich aufzuarbeiten und zu lernen, diese zu beherrschen. Diese Phase kann gut und gerne einige Wochen in Anspruch nehmen. Hierbei kannst du deinem Kind helfen, indem du es ermutigst und ihm hilfst, wenn es Probleme hat. Manchmal kann es darüber hinaus nötig sein, dass du es tröstest, wenn eine Sache so gar nicht richtig klappen möchte. Auch kann es hilfreich sein, wenn du ihm neue Ideen unterbreitest und es sanft anleitest.
Gib deinem Baby so oft wie möglich Gelegenheit, mit neuen Zusammenhängen zu spielen und mit neuen Erfahrungen in Kontakt zu kommen. Es ist hierbei vollkommen unerheblich, in welchem Bereich dein Baby sich am liebsten bewegt. Wenn es gerne etwas beobachtet, dann schaffe Möglichkeiten, wo es neue Dinge beobachten kann und erkläre ihm, was du tust. Gehört dein Baby eher zu den Kindern, die Geräusche mögen, so schaffe immer wieder neue, verschiedene Gelegenheiten, um etwas Neues oder Unbekanntes zu hören. Früher oder später wird es das hier gemachte Verständnis für Zusammenhänge auch auf andere Gebiete anwenden. Bedenke immer: Auch dein Baby kann nicht alles auf einmal tun. Also habe Geduld und vertraue darauf, dass sich alles in normalen Bahnen weiterentwickeln wird.

Babysichere Wohnung

Nachdem nun wirklich alles auf dein Baby faszinierend wirkt, musst du extrem aufpassen, denn viele dieser Dinge sind gefährlich. Es wird in alles, was Löcher oder Spalten hat Finger, Zunge oder Spielsachen hineinstecken und dabei auch keine Rücksicht darauf nehmen, dass es sich hierbei womöglich um gefährliche Dinge wie Steckdosen, Elektrogeräte, Gullys oder auch Hundeschnauzen handelt. Aus diesem Grunde sollte immer eine Aufsichtsperson in der Nähe deines Babys sein, wenn dieses frei in der Wohnung herumläuft und Dinge erkunden darf.

Alles wird auseinandergenommen

Nun ist die Zeit gekommen, in der dein Baby das Auseinandernehmen von Gegenständen regelrecht zelebrieren wird. Ob Stapelbecher, Duplosteine oder Schnürsenkel - es wird an allem ziehen und pulen, was irgendwie aussieht, als könne man es bewegen. Nun sind Schilder, Etiketten, Aufkleber, Augen und Nasen von Plüschtieren, Räder, Klappen und alles andere nicht mehr sicher. Selbst Knöpfe an Kleidung, Schalter oder Schnüre sowie Kabel an irgendwelchen Apparaten oder Flaschenverschlüsse werden auseinandergenommen, sobald das Kind diese in die Finger bekommt. Kurz und knapp lässt sich also sagen: Egal was du deinem Baby jetzt gibst, es wird versuchen, es zu zerlegen.

Die Faszination des Umwerfens

Unglaubliche Anziehungskraft hat das Umwerfen oder Fallenlassen von Gegenständen auf dein Baby. Dies ist eine weitere Möglichkeit, wie das Baby Zusammenhänge erkunden kann. Es wirft Gegenstände um oder lässt sie fallen, nur um zu sehen und zu hören, was dann geschieht. Zu wahren Begeisterungsstürmen kann es kommen, wenn die Dinge, die es umwirft oder fallen lässt, dann auch noch in mehrere Teile zerbrechen. Es kann dir stundenlang dabei zusehen, wie du einen Turm aus Bauklötzen errichtest, um ihn dann mit viel Begeisterung wieder einzureissen.
Mit demselben Vergnügen wird es auch deine Papierkörbe ausleeren oder auch eventuell vorhandene Futternäpfe von Tieren. Auch kannst beobachten, wie dein Kind nun anfängt, Dinge zu rollen. Versuch doch einfach mal, was auch immer es von sich wegrollt, zu ihm zurückzurollen. Vermutlich reagiert dein Kind nach dem ersten Erstaunen mit einem weiteren Begeisterungssturm, weil die Sachen nun zu ihm zurück kommen.

Besondere Faszination üben solche Dinge auf dein Baby aus, in denen noch etwas mehr drin steckt. Dies kann ein Kuscheltier sein, das ein Geräusch macht oder auch einfach ein Knopf der irgend ein Licht einschaltet.

Das Baby verlegt Spielsachen

Gib deinem Kind die Gelegenheit, Gegenstände auf, in, neben oder unter etwas zu legen. Auch viel Spaß macht es ihm, wenn es Gegenstände irgendwo hinüber werfen oder durch etwas hindurchschieben kann. Es mag sein, dass es dabei den Eindruck macht, als sei es unkonzentriert und sehr hastig, doch das ist nicht ganz richtig. Durch diese vermeintliche Hyperaktivität verschafft es sich genau die Informationen, die es braucht, um die neuen Zusammenhänge, mit denen es konfrontiert wird, sinnvoll zu verarbeiten.
Es kann eine große Bereicherung sein, wenn du deinem Kind nun einen eigenen Schrank oder ein eigenes Regal gibst, wo es seine Spielsachen nach Herzenslust ausräumen und wieder hineinstopfen kann. Auch hat es viel Spaß, wenn du ihm eine Schachtel gibst, in die es Dinge hineinlegen kann. Zeige ihm, dass es auch etwas darauf legen kann, wenn es die Schachtel umdreht. Viele Babys haben auch sehr viel Spaß, Dinge über das Laufstallgitter oder durch die einzelnen Stangen hindurch nach draußen zu befördern und dann darauf zu warten, dass du diesen Gegenstand wieder in seine Reichweite bringst.
Ärgere dich nicht, wenn dein Baby noch kein Interesse am Krabbeln entwickelt hat. Alles kommt mit der Zeit.

Kraft und Gleichgewicht

Genau wie in deinem eigenen Körper spielen sich auch in dem deines Babys unzählige verschiedene Zusammenhänge ab. Ein wesentlicher Zusammenhang hierbei liegt zwischen dem Knochengerüst und der Muskulatur. Wenn wir nicht wie ein Sack zusammensinken wollen, so ist das An- und Entspannen der Muskeln für uns unumgänglich. Nur mit der richtigen Kombination ist es uns möglich, unseren Körper aufrecht zu halten und uns zu bewegen. Dein Baby ist nun in einem Alter, in dem es ganz natürlich versuchen wird, sich aus eigener Kraft aufzusetzen. Hierbei ist etwas Hilfe deinerseits gefragt. Unterstütze es, wenn es noch etwas wackelig sitzt. Probiere einfach einmal aus, wie es reagiert, wenn du ihm spielerisch zeigst, wie es am stabilsten sitzt oder wie es sein Gleichgewicht wiederherstellen kann, wenn es umzufallen droht. Habe Geduld und nimm es gelassen, sollte es nicht gleich klappen oder dein Baby sogar frustriert und launisch reagiert.

Es kann durchaus sein, dass es dein Baby nicht beim Sitzen belässt. Einige Babys beginnen schon in diesem Alter, sich auf ihre Beine hochzuziehen, auch wenn sie hier doch sehr wackelig sind. Du kannst es unterstützen, indem du mit ihm Gleichgewichtsspiele spielst. Diese machen es mit der vertikalen Haltung vertraut und helfen ihm, diesen wichtigen Schritt in seiner motorischen Entwicklung zu machen.

Mit Hilfe laufen

Wenn du merkst, dass dein Baby laufen will, so hilf ihm ruhig dabei. Halte es hierbei gut fest, denn sein Gleichgewichtssinn ist noch nicht besonders gut ausgeprägt. Spiele mit ihm Spiele, die es mit dem Halten des Gleichgewichts vertraut machen. Es ist übrigens völlig normal, dass dein Baby sein Gewicht von einem Bein auf das andere verlagert. Bedenke aber, es lohnt sich nicht, wenn du nun versuchst, stundenlang mit dem Baby durch die Gegend zu laufen. Ab wann das Baby das erste Mal selbstständig läuft, ist eines von diesen Dingen, die du nicht beeinflussen kannst. Sowohl der Körper als auch das Gehirn deines Babys müssen, einiges leisten, um laufen zu können. Die Verhältnisse zwischen Knochenschwere, Muskelmasse sowie Arm- und Beinlänge im Hinblick auf den Rumpf müssen ideal aufeinander abgestimmt sein, damit das Laufen funktionieren kann. Ideal heißt hier übrigens nicht, dass es hübsch aussehen muss.

Lass das Kind dir folgen

Immer vorausgesetzt, dass dein Baby schon ein wenig krabbeln kann, solltest du es ermuntern und ihm somit Gelegenheit geben, dir zu folgen. Hierbei könntest du wie folgt vorgehen: Als aller erstes kündigst du deinem Baby an, dass du vorhast, das Zimmer zu verlassen. Auf diese Art und Weise lernt dein Baby, dass es dich nicht ununterbrochen im Auge behalten muss, sondern auch in Ruhe weiterspielen kann, selbst wenn du den Raum verlässt. Ist das getan, dann kannst du dich langsam entfernen. Sollte dein Baby Anstalten machen, dir zu folgen, so passe deine Geschwindigkeit an die deines Babys an. Hierdurch lernt es, dass es den Abstand zwischen dir und sich selbst im Griff hat und diesen kontrollieren kann. Hierdurch wird das Baby in der Regel schneller Vertrauen fassen und weniger anhänglich reagieren. Vermutlich wirst du sogar feststellen, dass der Wunsch deines Babys, in deiner Nähe zu bleiben, oft so groß ist, dass es selbst, wenn es noch nicht besonders gut krabbeln kann, gern mehr dafür trainiert und so sein Krabbeln ständig verbessert, nur damit es mit dir Schritt halten kann.

Trennungsängste

Sobald ein Baby Zusammenhänge wahrnehmen kann, versteht es auf einmal auch, dass du den Abstand zu ihm vergrößern und womöglich sogar fortgehen kannst. In den Wochen davor hat dein Baby dieses Phänomen zwar schon gesehen, aber ihm war die Bedeutung von Fortgehen noch nicht begreiflich. Nun allerdings versteht es, dass es alleine bleibt, wenn du dich entfernst und damit hat es plötzlich ein Problem. Viele Babys bekommen Angst, wenn sie merken, dass ihre Eltern unberechenbar sind, dass sie jeden Moment einfach fortgehen könnten und dass es selbst ihnen nicht oder nur sehr langsam folgen könnte. Kurz um, dein Baby begreift, dass es keine Kontrolle auf den Abstand zwischen dir und ihm hat. Das Schwierigste ist nun, dass dein Baby lernen muss, mit diesem Fortschritt und den damit einhergehenden Erkenntnissen, umzugehen. Hierfür braucht es vor allem Verständnis, Mitgefühl, Übung und jede Menge Zeit.

Natürlich ist auch dies bei jedem Baby wieder etwas unterschiedlich und nicht alle wollen ihre Mutter oder ihren Vater gleich oft oder gleich nah bei sich haben. In der Regel lässt sich sagen, dass die Panik um die 29. Lebenswoche herum am größten ist. Danach nimmt sie wieder etwas ab, bis sich der nächste Sprung ankündigt. Du kannst eigentlich nur eines tun und dich an die Bedürfnisse deines Babys anpassen. Trage Sorge dafür, dass es Gelegenheiten bekommt, sich an die neue Situation zu gewöhnen. Es muss lernen, dass du da bist, wenn es dich wirklich braucht. Manchmal hilft es, wenn du es in dieser Zeit etwas öfter herumträgst oder zumindest einfach in deiner Nähe lässt. Sprich mit ihm, wenn du vorhast, es allein zu lassen. Du kannst hierbei, während du aus dem Zimmer gehst, immer noch mit ihm reden. Auf diese Weise lernt es, dass du immer noch da bist, selbst wenn es dich nicht mehr sieht. Auch bieten sich bei diesem Training die verschiedenen Varianten der Kuckuckspiele an.

Lesetipp:Mehr zum Thema Spielideen findest du in unserem Beitrag Spielideen für Babys ab 6 Monaten

Es ist eine einfache Möglichkeit das Fortgehen, Alleine bleiben und Wiederkommen zu üben. Zu Beginn könntest du dich einfach hinter einer Zeitung verstecken, dann vielleicht hinter einem Sofa oder einem weit entfernt stehenden Schrank und schließlich hinter der Tür zum Zimmer.

Kletten

Für die meisten Eltern wird es langsam etwas lästig, wenn das Kind ständig an ihnen klebt. Vor allem dann, wenn sie nicht einmal mehr dazu kommen, ihren normalen Beschäftigungen nachzugehen. Es ist nicht unüblich, dass um die 29. Lebenswoche herum die meisten Eltern versuchen, etwas mehr auf Distanz zu gehen. Dies erreichen sie in der Regel, indem sie das Baby entweder kurz ablegen, schreien lassen oder womöglich sogar ins Bett legen, um etwas Ruhe zu haben. Hierbei muss berücksichtigt werden, dass das Baby mit all dem erst einmal fertig werden muss. Du darfst nicht vergessen, dass diese Phase für das Kind durchaus sehr angsteinflößend sein kann.

Bücher und Musik

Wenn dein Baby sich gern mit dir unterhält, so schaut es sich in der Regel auch sehr gerne Bilder in Büchern an. Lass dein Baby das Buch aussuchen und gehe auf seine Wahl ein. Jedes Baby hat seine ganz eigenen Vorlieben. Einige Babys mögen Bücher besonders, um das Auf- und wieder Zuklappen zu üben, andere wieder möchten sich die Bilder anzuschauen und zuhören, wie du diese immer wieder mit denselben Geräuschen oder Worten versiehst.

Wenn du bemerken solltest, dass dein Baby ganz besonders auf Musik reagiert, so bietet es sich an, viel mit ihm zu singen. Am besten hierfür sind Lieder geeignet, zu denen es tanzen oder klatschen kann. Auf diese Weise unterstützt du dein Baby dabei, Worte und Gebärden zu erlernen.

Kurze Sätze und Gebärden

Es ist nun endlich so weit, dass dein Baby den Zusammenhang zwischen einem kurzen Satz und dessen Bedeutung oder einer Gebärde und ihrer Bedeutung verstehen kann. Auch wird es nun Stück für Stück lernen, dass es einen Zusammenhang zwischen einem Wort und einer Gebärde deinerseits gibt. Hierbei versteht es sich natürlich von selbst, dass dein Baby diese Dinge nur in seiner eigenen Umgebung und innerhalb seiner täglichen Routine versteht. Das heißt, würdest du dieselben Sätze in einer unbekannten Situation als Tonaufnahme abspielen, so würde dein Baby nichts davon verstehen. Die hierfür nötige Fähigkeit entwickelt sich erst viel später. Trotzdem kann es nun mit seinen immer noch sehr begrenzten Möglichkeiten viele neue Dinge lernen. Wenn du merkst, dass sich dein Baby für Wörter und Gesten interessiert, so gehe auf seine Interessen ein und ermunterte es, auf das Gesagte von dir zu reagieren. Hierzu ist es hilfreich, wenn du kurze Sätze mit deutlichen Gebärden unterstreichst. Grundsätzlich gilt: Erkläre ruhig so viel, wie du magst, lass dein Baby hierbei die Sachen sehen, fühlen, riechen und schmecken. Denke immer daran: Dein Baby versteht mehr, als du denkst.

Jetzt, da es den Zusammenhang zwischen einem Geräusch und einem Ereignis verstehen kann, kann es diese auch selbst benutzen. Auch wenn dein Baby noch nicht in der Lage ist, zu sprechen, so kann es dir jedoch ganz deutlich zeigen, was es will. Wenn dir also auffällt, dass es versucht, über Ereignisse mit dir zu kommunizieren, so zeige ihm ganz deutlich, dass du davon unglaublich begeistert bist. Grundsätzlich solltest du immer darauf antworten und das Gesagte mit entsprechenden Gesten unterstreichen. Babys lernen am besten dann sprechen, wenn ihre Bezugspersonen möglichst viel mit ihnen kommunizieren. Hierbei ist es wichtig, Alltägliches zu benennen, Fragen zu stellen, Gedichte aufzusagen oder Singspiele mit ihm zu spielen. Kurzum alles, was das Sprechen für das Baby attraktiv macht, hilft ihm auch selbst, sprechen zu lernen.

Fordern durch fördern

Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, erste erzieherische Maßnahmen durchzuführen. Das Abgewöhnen alter Gewohnheiten und das Angewöhnen neuer Regeln gehören ab sofort zum täglichen Einerlei und sollten Hand in Hand gehen. Immer wenn eine neue Fähigkeit durchbricht, wird Altes abtrainiert und Neues antrainiert werden müssen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass du alles, was dein Baby jetzt versteht, auch von ihm verlangen kannst. Vielleicht fällt dir auf, das dein Baby durchaus auch Verhaltensweisen an den Tag legen kann, die einfach nur ärgerlich sind. Dies kommt vor allen Dingen daher, dass das bisherige Vorgehen und die daraus resultierenden Regeln nicht mehr dem Entwicklungsstand des Babys entsprechen. Um das Zusammenleben wieder weitestgehend friedlich zu gestalten, müssen die Eltern mit dem Kind immer wieder neue Regeln aushandeln.
Es ist hierbei nicht selten, dass Eltern in solch einer Phase erst einmal etwas beunruhigt sind. Sie merken vor allem, dass ihr Baby plötzlich schwierig ist und versuchen, eventuell vorhandene gesundheitliche Probleme festzumachen. In der Regel erkennen sie aber schnell, dass das Baby nur einfach viel mehr kann als bisher. Entsprechend diesem Zugewinn an Fähigkeiten ist es nun wichtig, dass das Baby lernt, sich entsprechend zu verhalten.

Verschiedene Körperteile

Die wohl wichtigsten zwei Körperteile, die dein Kind jetzt in Zusammenhang miteinander bringen wird, sind sein Daumen und sein Zeigefinger. Wenn nun irgendetwas sein Interesse erweckt, lernt es, dass es diesen Gegenstand greifen kann. Dieses können auch die winzigsten Flusen auf einem Teppich sein. Auch kann es nun Grashalme abpflücken, sein Spielzeug aufheben oder was auch sonst von Interesse erscheint. Des Weiteren ist es in der Lage, mit seinem Zeigefinger alle möglichen Oberflächen abzufühlen. Selbst kleinste Spielsachen können genau untersucht werden, da es diese jetzt nicht mehr mit der ganzen Hand, sondern stattdessen zwischen zwei Fingern halten kann.
Auch ist dein Baby jetzt besser in der Lage zu begreifen, wie das, was die eine Hand tut, mit dem zusammenhängt, was die andere macht. Darüber hinaus kann es die Bewegung beider Hände nun auch noch besser koordinieren. Hierdurch ist es auch in der Lage, beide Hände gleichzeitig gezielt einzusetzen. Ermuntere dein Baby ruhig, beide Hände parallel zu benutzen. Um dies zu unterstützen, könntest du ihm ein Spielzeug in jede Hand geben und es auffordern, diese gegeneinander zu schlagen. Ebenso kannst du ihm zeigen, wie es in die Hände klatscht. Es wird sicher auch viel Spaß daran haben, einen Gegenstand immer wieder auf eine Tischplatte, den Boden oder gegen eine Wand zu hauen. Ermutige es ruhig, dass Spielzeug von der einen in die andere Hand zu geben. Auch kannst du versuchen, dein Baby dazu zu bewegen, dass es zwei Spielsachen gleichzeitig absetzt und dann wieder aufnimmt.

Auf, in und unter

Da dein Baby nun in der Lage ist, Zusammenhänge wahrzunehmen, entdeckt es allmählich auch, dass es in etwas hinein-, aus etwas heraus-, unter etwas drunter- oder auch über etwas drüber- sowie zwischen etwas hindurchkrabbeln kann.
Vorausgesetzt, dass dein Kind schon krabbeln kann, könntest du es in einem sicheren Raum setzen und ihm dann einfach dabei zusehen, wie es die Welt um sich herum entdeckt. Hierbei kannst du beobachten, wie dein Baby verschiedenste Beziehungen untersucht. Vielleicht schaut es unter das Sofa, kriecht in einen Schrank hinein, um kurz darauf aus diesem wieder hinauszukriechen, hebt den Teppich a,n um darunter zu sehen, krabbelt unter einen Stuhl oder durch irgendeine Engstelle hindurch. Die meisten Babys sind hierbei äußerst emsig bei der Sache.

Du solltest ein paar gute Ideen einsetzen, um es weiter herauszufordern, damit es bei der Sache bleibt. Mithilfe von aufgerollten Decken, Bettdecken oder Kissen kannst du kleine Erhöhungen schaffen, über die es hinwegkrabbeln kann. Du könntest einen größeren Karton stehen lassen, in den es ebenfalls hinein- und wieder hinauskriechen kann. Auch kannst du natürlich aus Schachteln und Stühlen eine Art Tunnel bauen, durch den es womöglich sogar hindurchkrabbeln muss. Auch Zelte, die mithilfe von Stühlen und Laken erbaut sind, begeistern so ziemlich jedes Baby. Sehr viel Vergnügen bereitet es deinem Kind, wenn es Türen gibt, die es gefahrlos auf- und wieder zumachen kann. Das Größte jedoch wäre es, wenn du selbst mit krabbelst. Hierbei kann man das Spiel noch mit Kuckuck- oder Versteckspielen anreichern.

Jungen und Mädchen

Eltern von Jungen haben es schwerer als jene von Mädchen. Oft ist es nicht ganz klar, was der Sohn eigentlich möchte. Möchte er nun bei dir bleiben oder nicht? Manchmal kann es sogar den Eindruck erwecken, dass er das selbst nicht weiß. Hier haben es die Eltern von Mädchen deutlich einfacher. Gerade Eltern, die sowohl einen Jungen als auch schon ein Mädchen gehabt haben können bestätigen, dass man mit einem Mädchen einfach mehr anfangen kann. Bei einem Mädchen ist es deutlich leichter herauszufinden, was es will, da diese in der Regel etwas geselliger sind und sich mehr auf soziale Aspekte konzentrieren. Jungen wollen teilweise einfach nur herumgetragen werden, aber sonst ihre Ruhe haben.

Krieg am Mittagstisch

Spätestens in diesem Alter finden Babys heraus, dass es Gerichte gibt, die leckerer schmecken als andere. Viele von ihnen verstehen einfach nicht, warum man dann nicht das Leckere wählen sollte. Während viele Eltern dies am Anfang noch recht niedlich und amüsant finden, dauert es meist nicht lange, bis die Eltern genervt und frustriert sind, weil ihr Baby nicht mehr alles mag. Natürlich ist hierbei die Frage gerechtfertigt, ob wenn das Baby wohl auch noch alle wichtigen Nährstoffe zu sich nimmt, wenn es sich nur noch die für ihn Leckeren Sachen herauspickt. Einige Eltern beginnen nun, den schwierigen Esser abzulenken und ihm plötzlich und ganz unerwartet den Löffel in den Mund zu stecken. Vielleicht rennst du auch schon den ganzen Tag mit dem Essen hinter deinem Baby her. Solltest du dies tun, lass es wieder sein! Gerade Babys, die einen starken eigenen Willen haben wehren sich oft gegen etwas, das man ihn aufzwingen will. Die meisten Eltern reagieren darauf wiederum, indem sie noch weiter darauf beharren und so werden die Mahlzeiten ganz schnell zu Kriegsschauplätzen. Hierbei hilft es nur, zu entspannen. Hör auf, zu streiten, wenn ein Baby etwas nicht essen will. Du kannst es schließlich nicht zum Schlucken zwingen. Versuchst du dies doch, so vergrößerst du nur seine Abneigung gegen alles, was mit diesem Essen zu tun hat.
Klüger ist es, einfach die Taktik zu wechseln und sich der neuesten Fertigkeiten deines Babys zu bedienen. Du weißt, dass dein Baby nun etwas zwischen Daumen und Zeigefinger festhalten kann. Hierfür braucht es jedoch noch eine ganze Menge Übung. Eine gute Koordinationsübung ist es, das Baby einfach selbst essen zu lassen. Babys wollen irgendwann ihre eigenen Entscheidungen treffen und gerade, wenn sie die Freiheit bekommen, selbst zuzugreifen, haben sie plötzlich enormen Spaß am Essen und schieben sich selbst solche Dinge in den Mund, die sie vorher vehement abgelehnt haben. Gehe ruhig auf dieses Spielchen ein. Lass es einfach selbst essen, während du es nebenbei fütterst. Dies wird unter Garantie zu Beginn ein ziemliches Durcheinander geben, aber ermutige es trotzdem, lege ihm mal ein oder zwei Stückchen auf einen eigenen Teller, sodass es sich selbst beschäftigen kann bei dem Versuch diese Stückchen erst in die Hand und schließlich in den Mund zu bekommen. In der Regel lassen sich Babys hierbei zwischendurch dann leicht füttern.
Auch sehr amüsant kann es sein, wenn du dein Baby vor einem Spiegel Essen lässt. Hierbei kann es dann sehen, wie es sich selbst etwas in den Mund steckt, wie du dir selbst vielleicht auch etwas in den Mund steckst und vor allen Dingen, wie du ihm etwas in den Mund steckst. Die meisten Babys finden das interessant und vor allem sehr amüsant. Mache dir keine allzu großen Gedanken, wenn das alles nicht auf Anhieb klappt. Die meisten Babys gehen durch eine Phase mit Essproblemen und eigentlich alle kommen auch wieder aus dieser heraus. Interessant ist auch, dass es hierbei kein richtig oder falsch gibt. Während die einen Eltern auf bestimmte Essgewohnheiten mit Ärger reagieren, so halten andere Eltern dieselben Essgewohnheiten für vollkommen normal.

Kleine Probleme

In dieser Phase kann es für die Eltern durchaus ziemlich lästig werden, da sie viel häufiger als vorher etwas verbieten müssen. Während das Baby also mit den Auswirkungen des Sprungs beschäftigt ist, müssen die Eltern permanent hinter dem Krabbelkind her sein, denn dieses kommt nun überall heran. Ebenso lästig kann die Ungeduld der kleinen Kinder sein. Babys sind in der Regel wahre Meister darin, ungeduldig zu sein. Sie wollen weder aufs Essen noch auf ihre Eltern warten, wenn diese nicht schnell genug heraneilen. Schnell können kleine Kinder dann sogar zornig reagieren, vor allem dann, wenn etwas nicht so klappt, wie sie es sich wünschen oder es eben schlicht und ergreifend zu lange dauert.
[KaKra]

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