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Pubertät, die Abnabelung von Kindheit und Eltern

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Freunde sind wichtiger denn je
Bild: Marco Gomes / flickr.com

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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 03.08.2021Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
Für viele Eltern ist es sehr schwer ihr erwachsen werdendes Kind loszulassen. Man will weiter beschützen und behüten, auffangen, wenn es nötig ist, doch meist stoßen sie damit beim Heranwachsenden auf Ablehnung.

Die Pubertät ist die Zeit, in der sich die Kinder, auf dem Weg ins Erwachsensein von ihren Eltern abnabeln. Während die Heranwachsenden diesen Prozess fast gewaltsam anmuten lassen, indem sie gegen alles zu rebellieren scheinen, was mit dem Elternhaus zu tun hat, tun sich gerade die Eltern besonders schwer mit dieser Veränderung.


Wie schnell die Zeit vergeht

Eben war da doch noch das kleine, hilflose Kind, das Mama und Papa brauchte, so schutzbedürftig war und dem man versuchte alles beizubringen, was es braucht, um später im Leben bestmöglich bestehen zu können und nun scheint eben dieses Kind die Führsorge und Zuneigung der Eltern abzulehnen.

In Wirklichkeit macht das der Teenager gar nicht so schlimm, wie es auf die Eltern wirkt, aber je verstärkter der Jugendliche sich abzunabeln versucht, desto mehr neigen Eltern dazu, diesen Schritt hinauszuzögern.

Natürlich ist den Eltern klar, dass sie das Erwachsenwerden ihres Kindes nicht verhindern können, aber ein wenig Hoffnung keimt doch in ihnen, irgendwie den Moment zu verzögern, in dem ihnen unmissverständlich bewusst wird, dass ihr Kind den wohlbehüteten Schutz eigentlich nicht mehr braucht.

Angst die Bindung zu verlieren

Es ist fast so, als glauben Eltern, wenn sie die Abnabelung zulassen, verlieren sie jegliche Bindung zu ihrem Kind. Dies wird natürlich nicht der Fall sein, denn auch später, wenn das eigene Kind vielleicht selbst schon Familie hat, wird es immer noch Vater und Mutter als die Menschen ansehen, bei denen es Geborgenheit, Verständnis und Liebe findet.

Bewusstes mitwirken

Eltern, die sich ganz bewusst vor Augen halten, dass es auch auf ihre Mitwirkung ankommt, wie gut das eigene Kind mit dem Erwachsenwerden fertig wird und sich selbst hinterfragen, was sie tun können, um dem Jugendlichen bestmöglich zu unterstützen, gehen damit bereits einen wichtigen Schritt auf das Kind zu, denn sie werden weniger klammern oder das Kind blocken, sondern vielmehr in Einzelsituationen über Lösungswege nachdenken, die das Abnabeln für beide Seiten erträglicher macht.

Die eigene Neugier bekämpfen

Loslassen können, heißt das Motto, manchmal die eigene Neugier bekämpfen und nicht bereits in der Tür alles wissen wollen, was das Kind beim Ausgang erlebt hat. Teenager brauchen auch ihre kleinen Geheimnisse, die die Eltern als Privatsphäre respektieren sollten.

Natürlich möchte man sein Kind nach wie vor schützen, jedoch darf das nicht in Kontrollwahn ausarten, denn dadurch entwickelt sich erst recht eine Distanz, die das Vertrauen des Heranwachsenden zu den Eltern gänzlich zerstören kann.

Weniger Rebellion durch verständnisvolle Eltern

Ein Kind, das Hilfe von den Eltern bekommt, sich abzunabeln, wird weniger gegen diese rebellieren. Es wird sich vertrauensvoller an die Eltern wenden, wenn es Sorgen und Nöte hat und verständiger auf Argumentationen reagieren.

Dies kann Spannungen verhindern, bevor sie entstehen und so mancher Jugendliche hat es gar nicht so eilig, sich von den Eltern zu distanzieren, wenn er weiß, dass diese seine Selbstständigkeit fördern.

[SyKo]

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