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Fördert Sex wirklich die Wehen?

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Wann geht es endlich los?
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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 23.08.2021Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie
Jahrelang wurde schwangeren Frauen erzählt, dass Geschlechtsverkehr am Ende der Schwangerschaft Wehen auslösen und somit dem Warten auf das Baby endlich ein Ende setzen kann.

Grund dafür sollte die Tatsache sein, dass die Ejakulation des Mannes das Hormon Prostaglandin enthält. Prostaglandin macht den Muttermund weich und bereitet ihn auf Kontraktionen vor.


Prostaglandin durch Sex, ein Mythos?

Zwar lässt sich im Ejakulat dieses Hormon tatsächlich nachweisen – aber die Menge ist so gering, dass sie sicher nicht wehenwirksam ist. Die jahrelange Theorie, dass Sex Wehen auslöst, scheint also widerlegt zu sein. Doch viele Frauen berichten in der Schwangerschaft davon, dass sie nach dem Geschlechtsverkehr Wehen bekommen – auch wenn diese nicht die muttermundwirksame "richtige" Geburtswehen sind und auch wenn diese werdende Mütter zwar bereits im letzten Schwangerschaftsdrittel, aber noch lange nicht am Ende ihrer Schwangerschaft sind.

Lesetipp: Zum Thema "Wehen" und alles was Du dazu wissen solltest, lies unseren Beitrag Wehen.

Gebärmutterkontraktionen

Der Grund dafür ist aber trotzdem nicht das Prostaglandin, sondern der Ablauf des Orgasmus. Am sexuellen Höhepunkt finden kleinere Gebärmutterkontraktionen statt, die die Gebärmutter bei Schwangeren zu weiteren Kontraktionen animieren können. Ist die Gebärmutter, bzw. der Muttermund für die Geburt noch unreif, führt dies eventuell zu Übungswehen, den sogenannten Braxton-Hicks Kontraktionen (lies dazu auch unseren Beitrag Braxton-Hicks Kontraktionen). Falls die Gebärmutter aber bereits reif ist, können die Geburtswehen ausgelöst werden.

Noch ein Grund für Sex als Wehenauslöser

Es gibt noch einen Grund, warum Geschlechtsverkehr bei einer reifen Gebärmutter weiterhin als Wehenauslöser gelten "darf": weil er die Frau entspannt. Die meisten Geburten fangen in der Nacht an, bzw. in Situationen, in denen die Mutter Ruhe hat. Auch während der Schwangerschaft strampelt das Kind oft dann, wenn sich die Mutter gerade hingesetzt hat oder nachts, wenn sie sich endlich hingelegt hat und Ruhe findet. Und das ist nach dem Geschlechtsverkehr oft der Fall.

Babys werden also im Mutterleib oft dann aktiv, wenn sie von außen Ruhe spüren. Wenn es rund herum hektisch ist, warten sie oft einfach ab und melden sich nicht. Ist es einmal ruhig, dann wissen sie, dass sie sich trauen dürfen, sich zu Wort zu melden. Ähnlich verhält es sich mit der "Entscheidung", zur Welt zu kommen. Ist die Mutter vom warmen Bad, romantischen Kerzen-Abend und Sex mit dem Partner entspannt und ruhig, kann die Geburt - aus Sicht des Babys - losgehen. Allerdings nur dann, wenn das Baby dafür ansonsten auch bereit ist.

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