⎯ Wir lieben Familie ⎯

Totimpfstoff, Lebendimpfstoff und mehr: Infos rund ums Thema Impfen

impfung-und-krankheit
Impfung: "Vorgetäuschte" Krankheit sorgt für Aufbau von Antikörpern
Impfung: "Vorgetäuschte" Krankheit sorgt für Aufbau von Antikörpern
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 03.02.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Heute werden bereits für Babys in den ersten Lebensmonaten zahlreiche Impfungen empfohlen. Dies konfrontiert Eltern oft mit einer ganzen Reihe von Fragen und sorgt für Verunsicherung.

Denn wozu führen Impfungen im Körper eigentlich? Welche Arten von Impfstoffen gibt es? Und was ist der Unterschied zwischen aktiver und passiver Immunisierung? Wir geben Dir eine kleine Übersicht zum Thema.


Arten von Impfstoffen

Aktive Impfstoffe

Die meisten Impfstoffe sind aktive Impfstoffe, die darauf abzielen, den Körper selbstständig zur Bildung von Antikörpern anzuregen. Wird durch die Impfung eine Bildung dieser körpereigenen Abwehrstoffe hervorgerufen, sind diese in der Lage, den echten Erreger bei einer Infektion erfolgreich abzuwehren.

Passive Impfstoffe

Im Gegensatz dazu werden bei einer "passiven Immunisierung" fremde Antikörper gespritzt, die den Erreger abwehren. Dies wird allgemein nur praktiziert, wenn bereits eine Infektion vorliegt und für eine aktive Immunisierung, bei welcher der Körper etwa zwei Wochen braucht, um eigene Antikörper aufzubauen, keine Zeit bleibt. Passive Impfstoffe sind sofort wirksam, werden vom Körper aber nach spätestens drei Monaten komplett wieder abgebaut, ohne dass das körpereigene Immunsystem beteiligt war. Eine passive Immunisierung erhalten beispielsweise Schwangere mit unzureichendem Rötelnimpfschutz, die Kontakt mit Rötelnkranken hatten und Angst vor einer Schädigung des Ungeborenen haben. Passivimpfungen werden nur zur Schadensbegrenzung, nicht aber zur Prävention verabreicht.

Lebende und tote Impfstoffe

Bei den aktiven Impfstoffen unterscheidet man zwischen Lebend- und Totimpfstoffen. Während Lebendimpfstoffe eine stark abgeschwächte (attenuierte) "lebende" Variante des Krankheitserregers enthalten, bestehen Totimpfstoffe aus abgetöteten Viren oder Bakterien, heute meist sogar nur aus Teilen davon. Da Totimpfstoffe allgemein als risikoärmere Impfvariante eingestuft werden, kommen bei den meisten gängigen Impfstoffe inzwischen nur noch abgetötete Erreger zum Einsatz. Hierzu zählen unter anderem die Impfstoffe gegen Diptherie, Tetanus, Polio, Keuchhusten, Meningokokken, Pneumokokken, Hepatitis B, Haemophilus influenzeae B, FSME, Grippe und Humane Papillomviren.

Vorteile von Totimpfstoffen

Im Gegensatz zu früheren Impfstoffen, die oft noch aus kompletten abgetöteten Bakterien oder Viren bestanden, enthalten viele neuere, "azelluläre" Impfstoffe meist nur noch einige Eiweiße der Bakterien- oder Virenhülle, aber keine Erbinformationen des Erregers mehr. Dies hat für eine deutlich bessere Verträglichkeit gesorgt. Trotzdem rufen diese Impfstoffe eine Immunantwort des Körpers hervor. Aufgrund ihrer schwächeren Wirkung sind bei einer Grundimmunisierung mit Totimpfstoffen allerdings oftmals zwei bis drei Impfungen nötig, ehe eine ausreichende Abwehrreaktion des Körpers erreicht wurde. Nach einigen Jahren ist eine Auffrischung nötig. Viele Totimpfstoffe sind für Säuglinge ab der 9. Lebenswoche zugelassen und können falls nötig auch Schwangeren im 2. und 3. Schwangerschaftsdrittel verabreicht werden.

Vorteile von Lebendimpfstoffen

Da Lebendimpfstoffe den Erreger in extrem schwacher Konzentration enthalten, können sie zwar die Krankheit nicht mehr auslösen, ahmen aber dennoch eine Infektion in leichter Form nach. Daher sind sie etwas weniger gut verträglich. In äußerst seltenen Fällen kann es zu einer Rückmutation des Erregers kommen, welche die Krankheit auslöst, vor der eigentlich ein Schutz erzielt werden sollte. Der durch Lebendimpfstoffe erzielte Impfschutz hält dafür nach einer Grundimmunisierung teils lebenslang an, ähnlich wie bei Menschen, welche die Krankheit tatsächlich durchlebt haben.

Masern, Mumps, Röteln und Windpocken

Masern, Mumps, Röteln und Windpocken werden Kindern heute noch als Lebendimpfstoff verabreicht. Diese sind erst ab dem vollendeten 11. Lebensmonat zugelassen. Eine Immunisierung mit Lebendimpfstoff (zum Beispiel gegen Röteln) muss mindestens drei Monate vor Beginn einer Schwangerschaft erfolgen.

Sowohl Tot- als auch Lebendimpfstoffe gibt es als Kombinationsimpfstoffe, die bis zu sechs Immunisierungen auf einmal abdecken. Dabei werden meist Totimpfstoffe mit Totimpfstoffen und Lebendimpfstoffe mit Lebendimpfstoffen kombiniert.

Mehr zum Thema Impfen kannst Du in unserem Extra "Impfen" nachlesen, beispielhaft auch Impfungen zu diesen Krankheiten:[BS]

Dein Kommentar

noch 1000 Zeichen.


quelle


×
×
Mamiweb - Startseite

Forum

Magazin


×

Login

oder

Noch kein Mamiweb-Mitglied?
Mitglied werden
x