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Die vier Geburtsphasen

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Die Geburt lässt sich in 4 Geburtsphasen einteilen
Die Geburt lässt sich in 4 Geburtsphasen einteilen

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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 21.07.2021Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie
Bei der Geburt durchlaufen Mutter und Kind vier Phasen Die Geburt eines Kindes besteht aus insgesamt vier Phasen, in denen der Körper der Frau Höchstleistungen vollbringen muss.

Bereiten die anfänglichen Wehen zunächst den Muttermund auf die Geburt vor, ist bei den Pressphasen, dem Höhepunkt der Geburt, die aktive Mitarbeit der werdenden Mutter gefragt. Auch das Kind, das sich durch den Geburtskanal arbeiten muss, leistet seinen Teil bei der Geburt.

Die vier Geburtsphasen


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Die 4 Geburtsphasen

1. Eröffnungsphase

Die Eröffnungsphase kündigt sich durch anfangs unregelmäßige Wehen von 30 bis 60 Sekunden Länge an, die nach und nach in kürzeren und regelmäßigeren Abständen auftreten. Die Wehen öffnen den Muttermund für die bevorstehende Geburt. Wenn die Wehen mit Abständen von etwa fünf Minuten auftreten und der Muttermund circa zwei Zentimeter geöffnet ist, hat die Eröffnungsphase der Geburt begonnen. Diese dauert mehrere Stunden und ist die längste Phase der Geburt. In dieser liegt der Kopf des Kindes quer auf dem Muttermund und weitet diesen durch den Druck, den dieser ausübt, um durchschnittlich einen Zentimeter pro Stunde.

Die Öffnung vollzieht sich jedoch nicht kontinuierlich. Bei Erstgebärenden dauert die Eröffnungsphase meist deutlich länger als bei Mehrgebärenden, da sich bei ihnen erst der Gebärmutterhals verkürzt, ehe sich der Muttermund öffnet. Beide Vorgänge laufen ab dem zweiten Kind parallel ab. Durchschnittlich dauert die Eröffnungsphase zwischen sechs und zwölf Stunden. Dies kann jedoch von Frau zu Frau sehr stark variieren.

Lesetipp: Warum haben so viele Frauen Angst vor der Geburt?

2. Übergangsphase

Das Ende der Eröffnungsphase wird auch als Übergangsphase bezeichnet. In der Übergangsphase ist der Muttermund acht bis zehn Zentimeter geöffnet. Die Wehen sind in dieser Phase meist am stärksten und sehr schmerzhaft, gleichzeitig nimmt der Druck nach unten zu. Die Frau darf allerdings nicht pressen, ehe der Muttermund nicht komplett geöffnet ist. Ist die Fruchtblase noch nicht vorher geplatzt, dann passiert das häufig in dieser Phase. Eine geplatzte Fruchtblase verstärkt die Wehen und befördert so den Geburtsprozess.

Wenn der Muttermund mit etwa zehn Zentimetern Durchmesser vollständig geöffnet ist, tritt der Kopf des Kindes durch ihn hindurch und in das Becken der Mutter ein. Dazu muss das Kind eine 90-Grad-Drehung machen. Bei einer planmäßigen Geburt sollte es sich mit dem Gesicht in Richtung des mütterlichen Steißbeins gedreht haben, ehe es ins Becken eintritt.

3. Austreibungsphase

In der Austreibungsphase wird das Baby schließlich unter aktiver Mitarbeit der Mutter aus dem Körper gedrückt. Bei einer normalen Geburt dauert dies, im Gegensatz zur Eröffnungsphase, nur etwa 30 bis 90 Minuten, ist jedoch der anstrengendste Teil der Entbindung. Zunächst richtet sich der Kopf des Kindes auf der Beckenbodenmuskulatur aus, um besser durch den Geburtskanal zu passen, der aus dem Becken der Mutter, der Scheide und dem Beckenboden besteht.

In dieser Phase reichen meist noch die Wehen, um das Kind voranzutreiben. Liegt das Kind tief genug im Geburtskanal, drückt es auf den Darm der Mutter und löst so den Pressdrang aus. Erst jetzt sollte die Frau bei jeder Wehe aktiv mitarbeiten. Eine Presswehe dauert etwa zwei bis drei Minuten. Der Pressdrang hält oft nur einige Sekunden an. Etwa zehn Presswehen genügen oft, um. Der Rest des Körpers folgt mit der nächsten Wehe.

Lesetipp: Lies mehr zum Thema in unserem Beitrag: Austreibungsphase.

4. Nachgeburtsphase

Die Nachgeburts- oder Plazentaphase wird von der Mutter meist nicht mehr sonderlich schmerzhaft erlebt. Durch das plötzliche Absinken des Progesteron-Spiegels direkt nach der Geburt, zieht sich die Gebärmutter zusammen. Dabei löst sich die Plazenta von der Gebärmutterwand ab und wird durch die sogenannten Nachgeburtswehen aus dem Körper der Frau ausgestoßen. Dabei kommt es zu einem Blutverlust von bis zu 400 Millilitern. Dieser ist jedoch harmlos, sofern er nicht stärker wird.

Die Austreibung der Nachgeburt kann auch durch sanftes Ziehen an der Nabelschnur unterstützt werden. Wichtig ist vor allen Dingen, dass die Nachgeburt vollständig ausgestoßen wird. Sonst kann eine Ausschabung nötig sein.

Übrigens: Wer auf eine PDA verzichtet, der erleichtert seinem Baby die Geburt. Denn durch die bewusst erlebten Geburtsschmerzen produziert Dein Körper Glückshormone, die auch zum Baby gelangen und dessen Schmerzen bei der Geburt lindern.

[BS]

Quellen:

Österreichisches Hebammengremium

Hebammen-Gesundheitswissen: Für Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach | von Silvia Höfer, Nora Szász | ISBN-10:‎ 383381408X

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