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Bettnässen - Ihr Kind ist nicht das einzige!

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Ihr Kind ist nicht das Einzige!
Ihr Kind ist nicht das Einzige!
AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 08.02.2011Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Wenn das Kind ins Bett macht, dann ist das weder für dich noch für das Kind eine besonders angenehme Situation. Tröste dich, denn so wie dir, geht es vielen Eltern. Hier in diesem Artikel erklären wir dir, wie du mit dieser Situation umgehen kannst und wie es schnell mit dem „Trockensein“ klappt.

Was du hier lesen kannst:

  1. Von dummen Fragen und sinnlosen Ratschlägen
  2. Gründe für das Einnässen
  3. Emotionen kontrollieren
  4. Geduld haben

1. Von dummen Fragen und sinnlosen Ratschlägen

Es ist nicht immer ganz angenehm, zuzugeben, dass irgendetwas bei seinem Kind noch nicht so richtig funktioniert. Trotzdem sind es genau diese Dinge, die Mütter, aber auch Väter, von anderen Kindern, immer wieder gerne erfragen. Hierbei kann man beobachten, dass in der Regel nur die Dinge erfragt werden, die bei den Fragenden selbst nicht das Problem sind, gleichzeitig aber jene Dinge gemieden werden, bei denen das Problem im eigenen Haushalt ebenfalls besteht. Zuallererst einmal sollte man sich als Elternteil angewöhnen, zu akzeptieren, dass die Kinder keine Maschinen sind, und es gar nicht schlimm ist, wenn sie dieses oder jenes noch nicht richtig können oder es bei dem ein oder anderen ab und an schon einmal Probleme gibt. Du kannst dir ziemlich sicher sein, egal welches Problem dein Kind auch immer haben wird, du bist mit diesem Problem nicht allein und es gibt vermutlich unzählige Eltern, die mit denselben Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie du. Gerade im Bereich des Bettenässens, selbst dann noch, wenn wir von Kindern im Grundschulalter reden, kann dies noch der Fall sein. Als Elternteil muss man sich mit allen möglichen Widrigkeiten herumschlagen und häufig eine ganze Menge an dummen Kommentaren und noch blöderen Ratschlägen ertragen. Hier hilft es nur, sich ein dickes Fell zuzulegen und sich klarzumachen, dass die dummen Ratschläge in der Regel gut gemeint sind, aber dass die Leute keine wirkliche Vorstellung von dem haben, was du schon ausprobiert hast und wie die Rahmenbedingungen tatsächlich sind. Statt sich also über diese Dinge zu ärgern, solltest du sie einfach so hinnehmen und dich salopp ausgedrückt mit dem Hintern darauf setzen.

2. Gründe für das Einnässen

Doch kommen wir nun einmal zu Dingen, die uns helfen können, die Ursache des Problems zu finden bzw. einer Lösung für das Problem näher zu kommen. Zu aller erst einmal gilt es herauszufinden, warum das Kind sich überhaupt einlässt. In vielen Fällen spüren die Kinder den Drang, auf die Toilette zu gehen einfach nicht oder sie spüren ihn erst so spät, dass sie es einfach nicht mehr rechtzeitig aus dem Bett heraus schaffen. In diesem Fall helfen auch alle guten Ratschläge von Verwandten in der Regel nicht viel, denn wenn der Körper noch nicht bereit ist, dann kann man eigentlich tun, was man will, es wird trotzdem nicht funktionieren. Ein weiterer Grund, warum viele Kinder nachts unsauber sind, ist, dass sie unsicher sind oder dass es emotional gerade sehr schwierig für sie ist. Dies heißt nicht unbedingt, dass sie emotional negativ belegt sind. Unsauberkeit kann selbst dann auftreten, wenn sie sich sehr freuen. Auch bei Veränderung kann man sehr schnell mit dem Bettnässen rechnen und auch hierfür kann das Kind in der Regel nichts. Grundsätzlich kann man sich beim Bettnässen ziemlich sicher sein, dass die Kinder das nicht aus Langeweile tun, oder gar, um dich zu ärgern, sondern dass es für die Kinder einfach passiert und sie selbst gar nicht so richtig erklären können, warum das vorkommt. Das Problem ist, dass Kindern das „Rückwärtsdenken“ also das überlegen, warum sie zum Beispiel nicht direkt aufgestanden und zur Toilette gegangen sind, sehr schwerfällt. Je jünger das Kind ist, desto weniger Chancen hat man hier, eine vernünftige Antwort zu bekommen. Normalerweise liegt in der Regel immer ein guter Grund vor, der besser ist, als das Kind wollte dich einfach ärgern. Grundsätzlich kannst du davon ausgehen, dass die allermeisten Entscheidungen, die dein Kind trifft, nicht dazu dienen, um dich zu ärgern oder Streit zu provozieren, sondern zum Teil aus uns unverständlichen, für das Kind in dem Moment aber recht plausiblen Gründen getroffen werden. Also merke, dass Bettnässen hat im Prinzip immer eine gute Begründung, auch wenn du sie nicht sofort siehst.

3. Emotionen kontrollieren

Wichtig beim Bettnässen ist es keinen Druck aufzubauen. Das heißt, natürlich, dass du deine Emotionen kontrollieren solltest und dem Kind nicht zeigen solltest, wie stark dich das nervt oder wie wütend du darüber wirst. Am besten ist es, ganz gelassen das Problem zu beheben oder Vorkehrungen zu treffen, dass wenn es wieder passiert, dies kein allzu großes Drama mehr darstellt. Je gelassener und ruhiger du mit der Thematik umgehst, desto besser. Denn ganz häufig ist der Grund für ein langanhaltendes Bettnässen die Tatsache, dass die Eltern zu emotional mit dem Thema umgehen. Es ist also durchaus sinnvoll, zu versuchen, das Ganze einfach hinzunehmen und das Kind mit heftigen Emotion zu verschonen.

4. Geduld haben

Das wichtigste beim Bettnässen ist Geduld. Manche Kinder brauchen eben etwas länger, bis sie auch nachts trocken sind und andere bekommen dies schneller hin. Es gibt immer die Möglichkeit, dass ein Kind, das bereits trocken war, in der Nacht noch einmal rückfällig wird und später noch einmal mit dem Bettnässen aus verschiedensten Gründen heraus beginnt. Egal, welches Szenario vorherrscht, bist du erst einmal in dieser Situation, hilft es nur geduldig zu sein und darauf zu warten, dass sich das Problem von selbst löst. In der Regel dauern diese Phasen einige Wochen vielleicht auch Monate, in denen du einfach lernen musst, damit umzugehen. Das heißt, übrigens nicht, dass man jede Nacht ein nasses Bett haben muss. Es ist durchaus legitim im Zweifelsfall auch noch einmal auf eine Windel oder etwas Ähnliches zurückzugreifen. Auch wasserdichte Unterlagen auf dem Bett oder Handtücher, die das Schlimmste schon einmal auffangen, können durchaus ein Mittel der Wahl sein. Egal für was du dich entscheidest, gehe im schlimmsten Fall davon aus, dass du eine ganze Weile mit dieser Notfalllösung arbeiten musst und du wirst sehen, früher als gedacht, stellt sich der erwünschte Erfolg ein.

 

[KaKra]

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1 Kommentar

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ohhh jaaaaa..... das Problem kenn ich allzu gut... mein Sohn hat bis er ACHT war eingenässt. Am Anfang ging es noch, aber nach 3 Jahren jede Nacht nasse Betten, war bei uns echt einiges schief gelaufen. Ich habe meinen Sohn angeschrien, dann kamen Vorwürfe, dass wenn er schon ins Bett macht, nicht bescheid sagt, sondern die nassen Sachen anbehält. Klingelhose, Medis (die aber nur 2 Tage, da er dann krank wurde) und zu guter Letz wieder Windeln (für Erwachsene). Das war das Beste, was wir machen konnten. Der Druck war raus, mein Sohn hatte keine Angst mehr im nassen Bett wach zu werden und siehe da, ein paar Monate später war das *undichte* Kind *dicht* er hat in den letzten 1,5 Jahren so selten ins Bett gemacht, dass man das an den Fingern abzählen kann. Bin stolz auf meinen Sohn. Es war aber eine sehr schwere Zeit, somal alle im Umkreis immer sagten, ohhh Gott, das ist doch nicht normal.

von butterfly970 am 23. 05. 2011

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mein sohn hatte auch das problem ich habe mit viel verständniss reagiert aber macnhmal auch nicht die kraft gehabt mitten in der nacht ihn ständig umzihen und bett machen vom arzt haben wir medis bekommen es sind tabletten die er vor dem schlafen gehen nehmen sollte bisher seit 1/5 jahr ist es wieder im griff und wir beide freuen uns wieder ohne tabletten und mit trokenen sachen durchzuschlafen :)

von Sunnylove2 am 10. 05. 2013

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Ein toller Artikel! Meine Tochter nässt auch mit 11 Jahren noch ins Bett, aber sie ist dafür gut in der Schule und wird von ihren Lehrern immer wieder gelobt wie hilfsbereit sie ist, das ist doch viel mehr wert, finde ich :)

von hanniii am 10. 01. 2018



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