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Allergietests - welche gibt es?

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Allergietest - damit du weißt, worauf du allergisch bist!
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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 11.11.2020Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Wenn ständig die Nase läuft, plötzlich die Haut rote Pusteln und Quaddeln zeigt oder Magen- und Darm nach dem Essen bestimmter Nahrungsmittel regelmäßig rebellieren, dann könnte eine allergische Reaktion dahinter stecken.

Viele Allergien sind schwer zu erkennen

Manche Allergien werden schnell offenkundig, wenn in immer wieder gleichen Situationen die immer wieder gleichen Körperreaktionen folgen. Doch viele Allergieauslöser sind nicht so leicht herauszufinden, weil sie sich als Bestandteile in Materialien verstecken, wie beispielsweise Färbemittel, Waschmittelrückstände oder Metallverbindungen. Bei anderen ist es deshalb schwierig, weil die Fülle der allergieauslösenden Stoffe keine direkte Beobachtung zulässt, wie zum Beispiel das gemeinsame Auftreten von Hausstaub und Tierhaaren oder sich überlagernde Blütezeiten von Pflanzen. Um herauszufinden, was nun die Symptome verursacht, ist die Durchführung von Allergietests möglich.

Diese werden beim Arzt oder im Krankenhaus durchgeführt. Wenn berechtigte medizinische Gründe vorliegen, wird der Allergietest von der Krankenkasse übernommen. Es wird in drei verschiedene Testmethoden unterschieden: Hauttests, Bluttest und weitere Provokationstests.

Hauttests

Bei den Hauttests werden verschiedene Stoffe, die im Verdacht stehen beim Patienten die Allergie auszulösen, auf die Haut aufgetragen. Das Verfahren ist bei den jeweiligen Tests etwas unterschiedlich. Prick-Test: Hier wird zunächst die Flüssigkeit mit den Allergenen auf die Haut der Innenseite des Unterarms aufgetragen und diese dann an den betreffenden Stelle leicht mit einer sogenannten Lanzette angestochen. Die Substanz kann in die obersten Hautschichten eindringen. Dort sitzen die Mastzellen, die bei einer Allergie für die Immunreaktion des Körpers sorgen. Zeigen sich nach 15 bis 20 Minuten Quaddeln in einer Größe von >3mm, dann ist der Allergietest positiv ausgefallen - ein Allergieauslöser gefunden. Der Scratch-Test verläuft umgekehrt. Zunächst wird die Haut eingeritzt und dann die Lösung aufgetragen. Auch hier wird nach der Größe der Quaddeln die Immunreaktion bewertet. Bei dem Intrakutantest wird die Lösung mit dem Allergen in einer kleinen Menge in die Haut gespritzt. Auch hier erfolgt die erste Auswertung nach 20 Minuten, jedoch können sich auch noch spätere Immunreaktionen des Körpers zeigen. Beim Reibetest wird die Substanz oder das Material mehrmals (etwa 10 Mal) mit leichtem Druck über die Haut des Unterarmes gerieben. Beim Epikutan- oder Patch-Test wird das allergene Extrakt mittels Pflastern auf die Haut aufgebracht und abgedeckt von äußeren Einflüssen zwischen 24 bis 48 Stunden belassen.


Weitere Provokationstests

Bei manchen Allergikern treten die Symptome erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf, also nicht unmittelbar nach dem Kontakt mit dem Allergen. Auch bei Nahrungsmittelallergien oder Medikamentenallergien spielt diese zeitliche Verzögerung eine Rolle. Nicht immer geben Hauttests hierzu ein klares Ergebnis. Für diesen Fall besteht die Möglichkeit unter strenger ärztlicher Aufsicht Tests durchführen zu lassen. Die in Verdacht stehenden Medikamente oder Nahrungsmittel werden dem Patienten verabreicht. Auch weitere provokative Verfahren, wie Inhalationstests oder der Intranasal oder Konjunktivaltest können durchgeführt werden. Dabei wird zunächst mit einer sehr kleinen Dosis gearbeitet und diese im Testverlauf gesteigert. Die auftretenden Reaktionen werden genau beobachtet und protokolliert.


Bluttests

Bei diesem Testverfahren wird dem Patienten eine geringe Menge Blut entnommen. Dieses wird auf Antikörper (Immunoglobuline - Ig) hin untersucht. Bei Allergien handelt es sich um Immunoglobuline E (IgE). Entscheidend ist, in welcher Höhe die IgE im Blut vorkommen. Es gibt mehrere Verfahren der Bluttest, die unterschiedlich auswerten. Der RIST (Radio-Immuno-Sorbens-Test) ermittelt den Gesamtgehalt des IgE im Blut. Hieran kann der Sensiblisierungsgrad des Patienten erkannt werden. Für die konkrete Allergie sind jedoch die speziellen Immunoglobuline der jeweiligen Allergene relevant. In dem RAST-Verfahren (Radio-Allergens-Sorbens-Test) wird hierauf untersucht. Ein neueres Verfahren ist beispielsweise das sogenannte CAP-FEIA (Fluoroenzymeimmunoassay). Aufgrund der Verwendung von unterschiedlichen (herstellerabhängigen) Systemen in den Labors sind die Messergebnisse teils nur schwierig bis gar nicht vergleichbar.


Die Sicherheit und Risiken der Testverfahren

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Ergebnis von Testverfahren mitbestimmen oder verfälschen können. Zum einen gibt es sogenannte Testversager, das heißt: der Test weist fälschlich ein positives oder negatives Ergebnis aus, obwohl dies nicht zutreffend ist. Beispielsweise können Medikamente, bestehende Erkrankungen oder aber auch der vorherige Kontakt mit Allergenen das Ergebnis verändern. Dann sind weitere Untersuchungen erforderlich. Zu den Verfahren der Hauttests werden noch wissenschaftliche Diskussionen geführt, denn es wird auch die Ansicht vertreten, dass die Durchführung der Tests möglicherweise erst eine künftige Allergie auslöst. Risiken und Nebenwirkungen, wie im Extremfall der anaphylaktische Schock, können im Zusammenhang mit den Haut- und Provokationstests auftreten. Eine Aufklärung des Patienten und die medizinische Betreuung rund um den Allergietest sind daher erforderlich.

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