

Autoreninfo | Katharina Krause | ![]() |
aktualisiert: 31.08.2018 | Vierfache Mutter u. Autorin | |
Medizin, Gesundheit und Erziehung |
Lesetipp: So macht dein Kind NICHT das, was du möchtest
wollen wir uns in diesem Artikel damit beschäftigen, wie du deine Aufforderungen so formulierst, dass dein Kind deinen Wünschen nachkommt.Ablenkung vermeiden, Aufmerksamkeit sichern
Hierbei sind wir auch direkt bei einem weiteren sehr interessanten Punkt. Wenn du möchtest,
dass dein Kind wirklich das tut, was du von ihm verlangst, musst du dafür sorgen, dass du die
ungeteilte Aufmerksamkeit deines Kindes genießt und diese nicht durch irgendetwas anderes
wieder abgelenkt wird. Es ist unumgänglich, dass die Aufmerksamkeit deines Kindes, solange
du mit ihm sprichst, auch wirklich bei dir bleibt. Dies kannst du zum Beispiel dadurch erreichen,
dass du im gleichen Raum mit dem Kind bist und ihr euch gegenseitig anschaut, während ihr
miteinander redet. Kindern etwas zuzurufen und dann zu hoffen, dass
sie es auch tun, führt in den meisten Fällen dazu, dass nichts Vernünftiges dabei herauskommt.
Grundsätzlich solltest du auch dafür sorgen, dass deine nonverbalen Signale dem Kind
gegenüber angemessen sind. Du kannst davon ausgehen, dass dein Kind nicht unbedingt bereit sein wird, für dich etwas zu erledigen, wenn du genervt bist und
eigentlich überhaupt keine Lust hast, irgendetwas tun oder vielleicht sogar unter Stress stehst.
Versuche, darauf zu
achten, wie du mit deinem Kind sprichst, welche Gestik und Mimik du dabei hast und wie viel
von deinem Stress dein Kind dir womöglich anmerken kann. Je gelassener und druckfreier du
deine Aufforderungen formulierst, desto eher wird dein Kind auch bereit sein, diesen
nachzukommen.
Sinnvolle Aufforderungen
Nun sollten wir aber auch einmal zu dem Punkt kommen, wann eine Aufforderung denn überhaupt sinnvoll ist. Nicht immer, wenn wir unseren Kindern eine Aufforderung zurufen, muss diese auch tatsächlich eingehalten werden und das ist ein großes Problem. Kinder lernen relativ schnell, dass es in bestimmten Situationen nicht notwendig ist, deinen Aufforderungen zu folgen.Wenn du zum Beispiel sagst, sie sollen ihr Zimmer aufräumen und dann zum Essen kommen, du aber nicht kontrollierst, ob sie ihr Zimmer wirklich aufgeräumt haben, so überspringen sie das Aufräumen in der Regel, kommen zum Essen und wenn es auffällt, dass sie etwas nicht getan haben, ist der Moment eigentlich schon vorbei. Wichtig ist also, dass du Kontrolle ausübst und definitiv dahinter stehst, wenn du eine Aufforderung ausgesprochen hast. Diese muss auf jeden Fall kontrolliert werden und erst dann kannst du weitermachen. Wurde die Anweisung nicht zu deiner Zufriedenheit ausgeführt, so musst du dies einfordern, auch wenn es vielleicht schwerfällt. Tust du das nicht, erziehst du deinen Kindern an, dass sie bestimmten Aufforderungen einfach nicht nachkommen müssen und ihre Verweigerung keinerlei Konsequenzen für sie hat.
Anweisungen altersgerecht formuliert
Hier sind wir übrigens bei einem weiteren Punkt, der oft und gerne gerade von jungen Eltern falsch gemacht wird. Ein Kind ist nicht in der Lage, sich eine große Menge an Aufforderungen hintereinander zu merken. Grundsätzlich gilt: je jünger das Kind ist, umso schwieriger fällt es ihm, sich mehr als nur eine Aufforderung zu merken. Es ist dementsprechend viel sinnvoller, deinem Kind immer nur eine einzelne Aufforderung zu geben, dann abzuwarten, bis dein Kind diese erledigt hat und erst danach eine weitere Aufforderung zu formulieren. Gerade wenn du möchtest, dass die Aufforderungen ordentlich, komplett und sinnvoll ausgeführt werden, bringt es nichts, mit mehreren Aufforderungen hintereinander zu arbeiten. In den meisten Fällen wird entweder schlampig gearbeitet oder die Hälfte vergessen, sobald es sich um mehrere Aufforderungen handelt.Ein sehr beliebter Fehler ist es außerdem, sich nicht altersentsprechend auszudrücken. Du musst immer darauf achten, dass du deine Forderung so formulierst, dass dein Kind sie auch tatsächlich verstehen kann. Das bedeutet in der Regel, dass sie in Abhängigkeit des Alters deines Kindes entsprechend formuliert werden muss und dass du tunlichst darauf achten solltest, dass du sie konkret und so einfach wie möglich formulierst. Je länger du brauchst, um deinem Kind zu erklären, was es denn eigentlich tun soll, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass dein Kind entweder keine Lust mehr hat, überhaupt damit anzufangen oder es es nicht richtig machen wird. Die Aufmerksamkeitsspanne eines Kleinkindes beträgt in der Regel nur wenige Minuten und so ist es wohl nicht verwunderlich, dass es dir nicht erst 20 Minuten zuhören kann, bevor es anfängt, zu arbeiten. Beherzigst du diesen Ratschlag, wirst du bemerken, dass dein Kind vermutlich wesentlich eher gewillt ist, Dinge für dich zu tun, auch wenn es vorher eher ungern einer Aufforderung nachgekommen ist.
Sag ihm nicht, was es NICHT tun soll
Zum Schluss kann man noch folgenden Tipp geben: Grundsätzlich sollte man niemals sagen, was ein Kind nicht tun soll, sondern nur das, was es tun soll. Einem Kind zu sagen, dass es nicht mit dreckigen Händen an den Tisch kommen soll, bringt herzlich wenig. Viel besser wäre es, wenn du deinem Kind sagst, dass es sich die Hände waschen soll, bevor es an den Tisch kommt. Was für die meisten Erwachsenen wie Haarspalterei aussieht, ist für Kinder ein unglaublicher Unterschied. Für Kinder ist jedes Verbot erst einmal frustrierend und gleichzeitig auf der anderen Seite aber auch eine Art von Herausforderung. Je mehr Verbote es gibt, desto eher wird ein Kind der Meinung sein, dass es diese alle einmal austesten möchte. Darüber hinaus kann es natürlich auch passieren, dass du durch ein Verbot eine bestimmte Sache extrem interessant für dein Kind machst. Das ist sicherlich nicht das, was du willst, aber genau das passiert in der Regel, wenn du etwas verbietest. Also macht es wesentlich mehr Sinn, wenn du deinem Kind immer sagst, was es tun soll und sehr sparsam mit allen Aussagen umgehst, in denen du deinem Kind erklärst, was es nicht tun soll.Wenn du diese Ratschläge beherzigst, kannst du davon ausgehen, dass das Familienleben bei
euch zu Hause vermutlich deutlich besser und einfacher werden wird. Natürlich sind diese
Ratschläge kein Allheilmittel und viele davon werden einige Zeit brauchen, bis sie so gefestigt
sind, dass du nicht mehr permanent darüber nachdenken musst. In der Regel gibt es mit
Sicherheit einige Dinge, die bei euch zu Hause jetzt schon gut laufen und andere Dinge, die bei
euch noch komplett anders und vor allem deutlich schlechter laufen. Am einfachsten ist die
Umstellung, wenn du dir den Eckpunkt heraussuchst, von dem du der Meinung bist, dass er am
schlechtesten bei euch läuft und einfach einmal versuchst, diesen zu ändern. Es ist übrigens
auch nicht schlimm, wenn du feststellst, dass ein oder mehrere der gerade genannten Punkte
bei dir womöglich ganz anders funktionieren und du damit hervorragend klarkommst.
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass in der Erziehung von Kleinkindern viel Fingerspitzengefühl
erforderlich ist und dass das, was bei dem einen Kind klappt, nicht zwangsläufig bei einem anderen Kind
klappen muss. Jedes Kind ist unterschiedlich, genau wie seine Eltern unterschiedlich sind und
das sollte man sich immer vor Augen halten, wenn man eine Veränderung in seinem
Familienleben anstrebt. Wichtig ist nur noch zu wissen, dass es sicher einige Zeit brauchen
wird, bis sich ein neues Vorgehen richtig eingeschliffen hat. Dementsprechend bringt es nichts, wenn man etwas nur für ein oder zwei Tage versucht. Um etwas konkret
durchzusetzen, solltest du es über mindestens 21 Tage hinweg ausprobieren und dann das
Resultat bewerten. Erst nach 21 Tagen haben sich Gewohnheiten so gefestigt, dass sich lohnt, ein
Fazit zu ziehen. Hast du den Eindruck, dass irgendetwas noch nicht passt, ändere es und
ziehe nach weiteren 21 Tagen ein neues Fazit.
[KaKra]
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