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Wenn Kinder unter Mobbing leiden

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Warum immer ich?
Warum immer ich?
AutoreninfoMag. Valerie Dietrich
aktualisiert: 24.08.2010Online Redakteurin
Psychologie, Beruf und Karriere
Ob Kinder gerne in die Schule gehen, hängt unter anderem davon ab, ob sie gut im Unterricht mitkommen und dort Erfolgserlebnisse haben. Noch wichtiger ist es für die meisten Kinder allerdings, wie sie von ihren Klassenkameraden behandelt werden. Hat ein Kind schnell Freunde gefunden und fühlt es sich von den anderen akzeptiert und angenommen, macht ihm die Schule Spaß. Aber was tun, wenn das nicht so ist?

Für jedes Kind ist es eine schlimme Erfahrung, in der Schule ein Außenseiter zu sein. Wird es von anderen „gemobbt“, d.h. geärgert oder ignoriert, kann es sich nicht in die Klassengemeinschaft integrieren. Leider gibt es in fast allen Schulklassen Schüler, die von anderen absichtlich ausgeschlossen werden. Das beginnt oftmals auch schon in der Grundschule, da sich gerade dort „schwächere“ Kind noch nicht so gut wehren können.

Wie üben Kinder Mobbing aus?

Häufig beginnt es mit Beleidungen. Aber oftmals sind die von anderen Mitschülern genannten Gründe wie „Du bist zu dick!“ oder „Du bist seltsam/siehst komisch aus!“ etc. einfach nur vorgeschoben, damit die Außenseiterrolle des Kindes erhalten bleibt. Dass die Folgen davon für „das Opfer“ ein schlechteres Selbstwertgefühl und Schulprobleme sein können, ist nahe liegend.

Leider bekommen viele Eltern gar nicht mit, wenn ihr Kind solche Schwierigkeiten hat, da sich auch im Grundschulalter schon manche Kinder dafür schämen. Fragt man sie, ob alles in Ordnung sei, leugnen sie oft ihre Probleme. Haben Eltern ein gewisses Fingerspitzengefühl, können sie eventuell über genaues Beobachten des Kindes erforschen, ob es ihm wirklich gut geht.

Wie können Eltern heraus finden, ob ihre Kinder von Mobbing betroffen sind?

  • Man kann beim Lehrer oder der Lehrerin nachfragen, wie sich das Kind im Unterricht verhält, ob es sich meldet,
  • mit wem es sich in der Pause trifft und ob es mindestens einen Freund oder Freundin in der Klasse hat.
  • Wichtig zu wissen ist auch, ob die Klassenkameraden das Kind aus Gruppenaufgaben ausschließen,
  • ob es im Sportunterricht integriert wird
  • und vor allem, ob es sich vom Verhalten her sehr von den anderen unterscheidet.
In vielen Fällen bekommen es Lehrer schließlich auch mit, wenn ein Kind gemobbt wird - was natürlich am idealsten ist, damit sie auch rechtzeitig einschreiten und die Eltern informieren können.

Mobbing ausgesetzt zu sein, kann für ein Kind schwerwiegende Folgen haben. Darum ist es sehr wichtig, dass wir als Eltern darüber informiert sind. Jedem Kind ist es ein Grundbedürfnis, Anerkennung und Selbstbestätigung zu bekommen. Und wenn ihm genau das fehlt, braucht es von uns ganz viel Hilfe und Unterstützung. Von Mobbing kann im Grunde jedes Kind betroffen sein, vor allem aber jene, die sensibler sind als andere.

Wie soll man sich als Eltern verhalten, wenn man weiß, dass das eigene Kind gemobbt wird?

Wird dem Kind körperliche Gewalt zugefügt, oder es geradezu drangsaliert, müssen wir natürlich sofort eingreifen. Ansonsten ist es sinnvoll, sich nicht direkt einzumischen, sondern seinem Kind zu zeigen, wie es sich mit Worten wehren und den Konflikten selbstständig stellen kann. Hat sich der/die „Gemobbte“ erst einmal dazu überwunden, für sich selbst einzustehen, können auch schüchterne Kinder ein neues Selbstwertgefühl entwickeln und das Selbstvertrauen bekommen: „Ich schaffe das!“

Wie können Eltern ihre Kinder im Umgang mit Mobbing stärken?

Doch damit das Kind dies tatsächlich schafft, muss sein Selbstbewusstsein erst einmal wieder aufgebaut werden. Dafür braucht es von zu Hause ganz viel Anerkennung und Liebe. Außerdem sollte man dafür sorgen, dass es so viele Situationen wie möglich mit Gleichaltrigen verbringt, mit denen es Spaß hat und von denen es so akzeptiert wird, wie es ist.

Das kann in der Nachbarschaft, im Verwandtenkreis oder in Vereinen der Fall sein. Dadurch tankt das Kind neue Kraft und kann sich gestärkt den Situationen in seiner Klasse stellen. Gut ist natürlich außerdem, wenn sich das Kind mit gleichgesinnten Mitschülern, die ebenfalls gehänselt werden verbündet, um sich so besser zur Wehr setzen zu können.


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