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Refluxkrankheit

refluxkrankheit

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AutoreninfoNatalija Krenz
aktualisiert: 26.06.2013Online Redakteurin
Gesundheit und Erziehung
Die Refluxkrankheit, im Volksmund auch "Sodbrennen" genannt ist eine häufige Erkrankung des Verdauungstrakts. Die Ursachen für das Sodbrennen werden bei Erwachsenen meist auf den Konsum von fetthaltigen Speisen, alkoholischen Getränken oder das Rauchen zurückgeführt. Beim Liegen, Bücken oder schwerem Heben treten die Symptome in besonders deutlicher Form zu Tage.

Da im Kindes- oder gar Säuglingsalter davon auszugehen ist, dass weder Tabak noch Alkohol eine Rolle im Leben des Patienten spielen, liegt die Ursache hier meist in einer Schwäche des Speiseröhrenschließmuskels. Auch bei gesund lebenden erwachsenen Personen kann jener Muskel eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit besitzen und so ein Zurücklaufen der Magensäure verursachen. Der niedrige ph-Wert des Magensafts begründet auf lange Frist eine Verätzung der Speiseröhre, greift auf die Luftröhre über und kann schmerzhafte Kehlkopfentzündungen verursachen. Patienten jeden Alters weisen damit oft Symptome auf, die eher an eine chronische Bronchitis oder ein Asthma-Leiden erinnern.

Sodbrennen bei Säuglingen

In den ersten Lebensmonaten spucken Kinder mehrmals täglich die aufgenommene Nahrung zu einem Teil wieder aus. Dieser Umstand ist völlig normal, da bei Babys die Muskulatur des Verdauungstrakts noch nicht voll funktionsfähig ist und ein Zurückfließen der Speisen aus dem Magen noch nicht immer verhindert werden kann. Dennoch kommt eine Refluxösophagitis auch in jenem Alter vor, was das Unterscheiden zwischen normalem Spucken und ernsthafter Erkrankung für Eltern oft schwierig macht. Gibt ein Säugling nach beinahe jeder Mahlzeit seinen Mageninhalt wieder Preis und macht er durch Schreien auf sich aufmerksam, sollten Eltern hellhörig werden.

Symptome bei Kindern

  • Trinkschwäche: Bereitet die Flüssigkeitsaufnahme Kindern Schmerzen, verweigern jene häufig das Trinken. Je nach Alter des Betroffenen sollten Eltern konkrete Rückfragen an das Kind stellen und sich gezielt nach einem brennenden Gefühl "im Bauch" erkundigen.
  • Unruhe: Zeigen sich gerade Säuglinge bei und nach der Fütterung unruhig und lehnen sie häufig eine Nahrungsaufnahme ab, besteht durchaus Handlungsbedarf. Durch lautes Schreien während des Essens machen sie unmissverständlich auf ihre körperlichen Beschwerden aufmerksam.
  • Atonisches Erbrechen: Läuft Kindern im Liegen, ohne jedwede Vorwarnung Nahrungsbrei aus dem Mund, deutet dies auf eine Refluxerkrankung hin.

Wege zur Diagnose

Um von Seiten eines Arztes Gewissheit über das Krankheitsbild des Kindes zu erhalten, werden kleine Patienten häufig einer Langzeit-ph-Messung unterzogen. Via Sonde wird über einen Zeitraum von 24 Stunden der Säure-Basenhaushalt des Magens gemessen.

Darüberhinaus besteht auch die wesentlich angenehmere Möglichkeit, einen Ultraschall des Bauchraumes vorzunehmen. Die Abläufe die dort jedoch für den Mediziner sichtbar werden, stellen nur eine Momentaufnahme dar und zeigen erst bei weit fortgeschrittener Erkrankung bestimmte Auffälligkeiten.

Deutlich unkomplizierter ist eine Röntgenaufnahme, zu der im Vorfeld dem Kind ein Kontrastmittel in Form einer breiigen Flüssigkeit oral verabreicht wird. Hierbei erkennt der Arzt, welche Mengen an Mageninhalt ungehindert in die Speiseröhre zurücklaufen.

Nur in letzter Konsequenz wird bei Kindern eine Ösophagoskopie, sprich eine Speiseröhrenspiegelung anberaumt. Die unangenehme Prozedur verlangt nach einer Vollnarkose, was sie lediglich bei besonders schwerwiegenden Fällen zum Einsatz kommen lässt.

Behandlung einer kindlichen Refluxerkrankung

Neben der Gabe von Medikamenten wie Omeprazol oder Ranitidin, die die Produktion der Magensäure eindämmen können, stehen Eltern mehrere "Hausmittel" zur Option.

Kinder, die über Sodbrennen klagen, sollten in erhöhter Position schlafen. Kopf- oder Stillkissen können dafür verwendet werden. Ein Säugling kann nach der Nahrungsaufnahme für eine halbe Stunde in senkrechter Position gehalten werden, außerdem dürfen die Speisen bei nicht mehr gestillten Kindern eingedickt werden.

Generell ist darauf zu achten, dem Kind mehrere kleine Mahlzeiten zu geben. Große Mengen an Lebensmitteln überfordern den Magen und den Speiseröhrenschließmuskel des Kindes unnötigerweise.

Ursachen, Prognose und Komplikationen

Empirische Untersuchungen haben ergeben, dass gerade Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft Tabak konsumiert haben oder schmerzlindernde Medikamente nehmen mussten, zu einer Refluxerkrankung neigen. Nach der Diagnostizierung derselben und einer gezielten Behandlung verschwinden die Symptome zumeist sehr schnell, da die Funktionsfähigkeit des Schließmuskels mit zunehmenden Alter des Kindes von selbst eintritt. Erlernen Kinder alsbald das Laufen, führt dies durch die aufrechte Körperhaltung zu einer weiteren Verbesserung des Krankheitsbildes.

Bevor jedoch das Sodbrennen verschwindet, kann es Komplikationen wie

  • Lungenentzündungen
  • chronische Bronchitis
  • Nasennebenhöhlenentzündungen oder
  • permanentes Husten verursachen.

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