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Konkrete Anzeichen des 5. Entwicklungsschubs

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Wickeln und Anziehen ist in Schubphasen nicht immer einfach
Wickeln und Anziehen ist in Schubphasen nicht immer einfach

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AutoreninfoKatharina Krause
aktualisiert: 27.07.2021Vierfache Mutter und Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung
So ziemlich alle Babys schreien jetzt schneller, als es ihre Eltern von Ihnen gewohnt sind. Sie wirken quengelig, launisch und einfach nur unzufrieden. Babys, die einen starken eigenen Willen haben, besitzen auf einmal keine Ausdauer mehr. Sie werden schnell ungeduldig und können richtiggehend zu einer Plage werden. Ebenfalls allen Babys gemein ist, dass sie weniger schreien, wenn sobald sie auf dem Schoß sitzen oder wenn man beim Spielen bei ihnen bleibt.

Gerade erst hast du die letzte anstrengende Zeit hinter dir, da steht auch schon der nächste Entwicklungsschub ins Haus. Verständlicherweise ist davon kaum jemand wirklich begeistert, bedeutet doch jeder dieser Schübe wieder viel Geschrei, Stress und Ärger. Der ganze Tagesablauf steht erneut Kopf und irgendwie will nichts so richtig funktionieren. Vielleicht bist du gerade auch schon mitten in der Schubphase und fragst dich, was mit deinem Kind los ist und wieso es so mies drauf ist. Schauen wir uns einmal die gängigsten Probleme an, die dein Kind dir derzeit machen kann, vielleicht erkennst du das ein oder andere ja wieder. Um möglichst gut durch eine Schubphase zu kommen, ist es wichtig, sich auf die Launen deines Babys einzulassen und selbst zu erkennen, dass dein Baby dies alles nicht macht, um dich zu ärgern, sondern weil sich seine Sicht auf die Welt einmal mehr vollkommen verändert und diese Veränderungen dein Kind ängstigen.

Bei Mama und Papa bleiben

Da dein Kind gerade versteht, dass es einen Abstand zwischen Dingen und Personen geben kann und was dieser bedeutet, wirst du bemerken, dass es sehr ungehalten reagiert, wenn du den Raum verlassen willst. Dein Kind hat ganz einfach enorme Verlustängste. Diese kommen daher, dass es nicht versteht, dass du noch da bist, auch wenn es dich nicht mehr sehen kann. Es versteht, dass es nicht in der Lage ist, dir zu folgen und das macht dein Kind ganz verrückt. Jedes Mal, wenn du es ablegst, hat es nun Angst, dass du es allein lassen könntest und somit wird es sofort motzig, sobald du dies auch nur versuchst. Hier hilft nur, die Ängste zu akzeptieren und dafür zu sorgen, dass dein Kind dich möglichst oft sehen kann, selbst wenn du es einmal abgelegt hast.

Stiller als sonst

Es ist vollkommen normal, dass Kinder in dieser Phase weniger Geräusche von sich geben, als sie dies den Rest der Zeit vielleicht getan haben. Manche von ihnen liegen oft reglos da und sehen sich um oder starren in die Gegend und wirken dabei nicht anwesend. Die meisten Kinder stellen für einige Zeit das Lautieren sogar komplett ein. Hierbei musst du dir keine Sorgen machen, denn das Lautieren wird ganz von alleine wieder kommen. Es ist eine vollkommen normale Entwicklung, die dein Kind durchmacht und du solltest dir nicht zu viele Sorgen darum machen. Wenn es deinem Kind ansonsten gut geht, kannst du es ruhig ein Weile so mit sich und der Welt beschäftigt sein lassen. Bist du jedoch der Meinung, dass dein Kind krank ist, solltest du einen Kinderarzt konsultieren.

Schlafen

Auch hier bemerkt man am ehesten in der Nacht, dass sich das Kind in einer Schubphase befindet. Die meisten Babys schlafen jetzt wieder deutlich weniger als zuvor und selbst wenn sie schlafen, ist dies meist ein recht unruhiger Schlaf. Sie wollen einfach nicht ins Bett, schlafen schwerer ein oder wachen früher wieder auf. Es gibt solche Kinder, die tagsüber überhaupt nicht mehr ins Bett wollen, andere, die die Nacht nicht mehr ins Bett wollen und das ein oder andere Baby will überhaupt nicht mehr ins Bett ganz egal, ob Tag oder Nacht. Darüber hinaus kannst du beobachten, dass dein Baby womöglich ziemlich unruhig schläft. Teilweise können Babys im Schlaf so aufgeregt herumtoben, dass man denkt, sie hätten Albträume und nicht selten wacht ein Kind durch sein eigenes Toben auch auf.

Fremdeln

Bisher war dein Kind vermutlich ein kleiner Sonnenschein, der jeden angelacht und sich von jedem gern bespaßen lassen hat. Doch nun ändert sich auch dies. Spätestens jetzt haben viele Babys den Punkt erreicht, an dem sie von fremden Menschen nicht mehr angesehen, angesprochen oder gar angefasst werden möchten. Den meisten Babys ist gemein, dass sie auch auf keinen Fall bei einer fremden Person auf dem Schoß sitzen möchten. Mutter und Vater müssen immer in ihrem Blickfeld bleiben, selbst dann, wenn kein Fremder anwesend ist. Du solltest dein Kind nicht zwingen, bei einer fremden Person auf den Schoss oder den Arm zu gehen. Wenn dein Kind das nicht möchte, solltest du dieses respektieren. Sobald das Baby mit der fremden Person warm geworden ist, wird es sein Interesse an dieser Person sicher auch zeigen, doch bis dahin sollte ein Fremder den vom Baby gewünschten Abstand akzeptieren.

Aufmerksamkeit

Die meisten Babys wollen jetzt, dass du rund um die Uhr bei Ihnen bleibst, mit ihm spielst oder ihm einfach nur zusiehst. Auf keinen Fall können sie es akzeptieren, wenn du den Raum verlässt oder sie gar ignorierst. In diesem Alter erkennen Babys das erste Mal, was Abstand und Aufmerksamkeit bedeuten und viele Kinder ertragen es nicht, wenn du etwas tust, was nichts mit ihnen zu tun hat. Hier ist es wichtig, einen goldenen Mittelweg zwischen den Bedürfnissen deines Kindes und deinen Pflichten zu finden.

Körperkontakt

In der Regel wollen Babys in diesem Alter auf dem Schoß oder Arm bleiben und auf keinen Fall hingelegt werden. Doch selbst, wenn sie dann auf dem Schoß oder Arm sind, sind sie auch nicht wirklich zufrieden. Es sieht etwas, dass es dann doch wieder unternehmen oder anschauen möchte und wenn man ihm dieses ermöglicht, erkennt es plötzlich, dass es gar nicht mehr auf dem Schoß oder Arm ist und fängt wieder an zu quengeln. Eine verzwickte Situation, die sich aber gut durch gemeinsame Erkundungstouren durch das Haus oder den Garten kompensieren lässt.

Jungen und Mädchen

Vielleicht stellst du jetzt erstmals deutliche Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen fest. Mädchen, die nach Körperkontakt verlangt haben, wollen dann meist auch mit dir spielen und vielleicht sogar kuscheln. Jungen hingegen wollen oft von dir aus einfach auf Entdeckungsreise gehen und halten gar nichts von gemütlichen Kuschelrunden auf deinem Schoß. Die Herren wollen unterhalten werden und etwas erleben und das bitte zügig. Gerade Eltern, die schon ein Kind anderen Geschlechts haben, merken hier sicher einen drastischen Unterschied.

Essen

Sowohl bei den Babys, die voll gestillt werden, als auch bei jenen, die mit der Flasche gefüttert werden, kann man nun beobachten, dass sie gelegentlich weniger oder gar nichts trinken. Auch andere Speisen sind weniger gefragt. Die Mahlzeiten dauern nun oft auch länger und es erscheint fast so, als ob das Kind am Essen oder Trinken weniger Interesse hat als vorher. Hieraus kann es leicht zu einem Kampf zwischen den Eltern und dem Nachwuchs kommen, denn naturgemäß reagieren viele Eltern ängstlich und besorgt, wenn das Kind eine Mahlzeit auslässt. Auch hier hilft es, wieder Ruhe zu bewahren und sich nicht verunsichern zu lassen. Es ist in solch einer Phase sicher noch kein Kind verhungert. Sollte die Nahrungsverweigerung nicht nur eine oder zwei Mahlzeiten betreffen, kannst du einen Kinderarzt konsultieren.

Kampf um die Windel

Dinge wie das Saubermachen oder Anziehen können jetzt zu einer wahren Geduldsprobe werden. Nicht wenige Babys wollen nicht, dass man sie zum Saubermachen hinlegt. Auch das An- oder Umziehen wird oft boykottiert. Die Babys wollen einfach nicht, dass irgendetwas an ihrer Kleidung verändert wird und finden das ganze Prozedere tierisch nervig. Dementsprechend ungehalten reagieren sie auch, wenn ihre Eltern sie auf die Wickelkommode legen. Hierbei können ein anderer, unbekannter Wickelort oder ein Spiegel für Ablenkung sorgen, damit das Wickeln und Umziehen nicht nur noch im Stress für Groß und Klein endet.

Kuscheltiere

Sehr wahrscheinlich kannst du jetzt auch beobachten, dass dein Baby häufiger zu seinem Schmusetier, Pantoffel oder Tuch greift. Alles, was weich ist, kommt hierfür in Frage und meist schmusen Babys damit, während sie am Daumen lutschen. Dieses Verhalten, welches die Kinder in der Regel schon vor einer Weile abgelegt hatten, taucht in den Schubphasen immer wieder einmal auf und wird von vielen Eltern als deutlicher Rückschritt in der Entwicklung wahrgenommen. Du solltest dir auch hierüber keinen großen Kopf machen, denn es ist ein normales Verhalten in diesem Alter. Lass dein Kind einfach machen und du wirst sehen, dass dieses Verhalten in kurzer Zeit wieder ganz von selbst verschwindet.

In aller Kürze:

  • Dein Baby schreit mehr, und wirkt alles in allem unzufriedener.
  • Es will deutlich mehr beschäftigt werden als vorher.
  • Auf keinen Fall darf der Körperkontakt abbrechen oder du den Raum verlassen.
  • Es schläft deutlich schlechter. Einschlafen ist ebenso anstrengend wie durchschlafen.
  • Es isst deutlich schlechter.
  • Es will weder sauber gemacht noch umgezogen werden.
  • Es fremdelt intensiver.
  • Es ist stiller als sonst.
  • Es ist weniger mobil.
  • Es lutscht wieder vermehrt am Daumen.
  • Es greift häufiger nach dem Kuscheltier.

[KaKra]

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