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Die Waldorfschule

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So kann lernen auch funktionieren
So kann lernen auch funktionieren

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 30.01.2020Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Die Waldorfschule ist eine private Einrichtung, die die Ausbildung der Kinder über ein völlig anderes und individuelleres Lernkonzept durchführt. Die Individualität der Kinder wird gefördert und gleichzeitig die Teamfähigkeit gestärkt, darüber hinaus gibt es keine Noten. Was an einer Waldorfschule noch anders ist, das erfährst du hier.

Inhalt des Beitrags:
  1. Was ist das?
  2. Unterrichtsprinzipien
  3. Der Lehrplan
  4. Schulabschlüsse

Was ist das?

Hinter dem Begriff Waldorfschule versteckt sich nichts anderes als ein alternatives Schulkonzept, dass man auch bei den Montessori Schulen finden kann. Die größten Unterschiede zum herkömmlichen Schulsystem liegen bei der Waldorfschule darin, dass hier die Schüler nicht nach Leistungen aufgeteilt werden und es in vielen Fällen keine Noten gibt. Es ist ein alternativer Schulansatz, der stark polarisiert, und der für viele Diskussion zwischen Befürwortern und Skeptikern sorgt. Fakt ist aber, dass die Waldorfschulen, die auch bekannt sind unter dem Namen Rudolf Steiner Schule, eine Schule ist die sich stark an der Waldorfpädagogik orientiert, die von Rudolf Steiner zusammengestellt wurde. In Deutschland sind Waldorfschulen staatlich genehmigte und anerkannte Ersatzschulen in freier Trägerschaft und seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verbreiten sich diese Schulen auch in anderen Ländern. Weltweit gibt es etwa 1149 Waldorfschulen, wovon allein in Europa 779 zu finden sind. In Deutschland gab es im Jahre 2018 245 Waldorfschulen.

Unterrichtsprinzipien

Die Unterrichtsprinzipien der Waldorfschule unterscheiden sich sehr stark von dem Vorgehen, das man in den allgemeinen, staatlichen Schulen antrifft. So beginnt die Ausbildung in der Waldorfpädagogik schon mit dem Eintritt in den Kindergarten und geht dann nahtlos in die Grundschule und schließlich in die Sekundarstufe eins über.

Das Besondere an der Waldorfpädagogik ist die Tatsache, dass hier in einem dreigliedrigen System Wissen vermittelt wird. Die Waldorfpädagogik orientiert sich stark am anthroposophischen Menschenbild von Rudolf Steiner. Gefördert werden in der Waldorfschule intellektuell kognitive Fähigkeiten also sprich das Denken, künstlerisch kreative Fähigkeiten, die dem Fühlen zuzuordnen sind und handwerklich praktische Fähigkeiten, die das Wollen verkörpern. Besonders interessant hierbei ist, dass gerade in den ersten Jahren weitestgehend auf Schulbücher und ähnliche Unterrichtsmaterialien verzichtet wird und auch neue Medien nur sehr begrenzt eingesetzt werden. Als Hintergrund besteht hier, dass die Lehrer Schüler Beziehung intensiviert werden soll und für den Schüler verstärkt direkte sinnliche Erfahrungen möglich gemacht werden sollen. Nach den Grundsätzen der Waldorfpädagogik sind die Lehrer gefordert, durch ein lebendiges Unterrichtskonzept zu einer Autoritätsperson zu werden. Die Schüler selbst sollen vor allem durch praktischen Unterricht lernen und durch intensive Zusammenarbeit mit anderen Schülern soziale Kompetenzen entwickeln.

Der Lehrplan

Im Gegensatz zu dem vollkommen durchgeplanten normalen Schulen gibt es bei den Waldorfschulen keine wirklich starren Lehrpläne. Der Unterricht gliedert sich in den Epochenunterricht und den Fachunterricht. Hierbei beginnt jeder Schultag erst einmal mit einem zweistündigen Epochenunterricht, der in der Regel vom Klassenlehrer abgehalten wird und über mehrere Wochen hinweg ein einzelnes Thema aus verschiedenen Blickwinkeln heraus betrachtet. Der Fachunterricht hingegen wird wieder von verschiedenen Lehrern abgehalten und beinhaltet Dinge wie Sport, handwerkliche Fächer aber auch Religion und Fremdsprachen.

Besonders interessant sind die vielfältigen Fähigkeiten, die Kinder an einer Waldorfschule erlernen können, von denen unsere Kinder an herkömmlichen Schulen allerdings nur träumen dürfen. So gehört zum Beispiel das Fach Gartenbau fest in den Unterrichtsplan mit hinein. Aber die Kinder lernen auch andere Dinge, die ihren individuellen Interessen entsprechen und so kann es sein, dass im Zuge der normalen Ausbildung ein Kind lernt ein Motorrad zu reparieren oder Breakdance zu machen. Die Möglichkeiten sind hier vielfältiger als das, was eine herkömmliche Schule anbieten kann. Da die Waldorfpädagogik sehr individuell ist, gewinnt man viel Freiheit dadurch, dass man sich nicht an starre Unterrichtspläne hält. Am Ende der Schule sind die Abgänger der Waldorfschulen allerdings vom Wissenstand durchaus vergleichbar mit den Kindern, die eine herkömmliche Schule besucht haben.

Nur im 13. Schuljahr, so denn die Fachhochschulreife angestrebt wird, kommt ein richtiger Unterrichtsplan zum Einsatz, damit die Abschlüsse mit denen der Gymnasien vergleichbar bleiben.

Schulabschlüsse

Nach zwölf Jahren Unterricht erhalten die Kinder ein ausführliches Zeugnis, das ihnen helfen soll, sich auf dem Arbeitsmarkt behaupten zu können. Es besteht aber auch noch die Möglichkeit, ein 13. Schuljahr daran hängen, um das Abitur zu machen. Dieses letzte Jahr allerdings wird nicht im Stil der Waldorfpädagogik unterrichtet, sondern orientiert sich stark an Gymnasien, da eine Vergleichbarkeit der Abschlüsse gefordert wird.

Eine weitere Besonderheit an den Waldorfschulen ist die Tatsache, dass es keine richtigen Zeugnisse mit Schulnoten gibt, wie man sie aus den herkömmlichen Schuhen kennt. Die Kinder, die eine Waldorfschule besuchen, bekommen also nicht eine Bewertung, die zwischen sehr gut bis ungenügend liegt, sondern ihre Leistungen werden in ausführlichen Texten beschrieben, wie es in den ersten beiden Jahren auf der Grundschule bei allen Schülern der Fall ist. Dies gibt den Lehrern die Möglichkeit auf individuelle Fähigkeiten, Talente und natürlich auch die Entwicklung der Schüler selbst einzugehen. Auch auf die Entwicklung von sozialen Kompetenzen wird im Gegensatz zur herkömmlichen Schule hier sehr viel Wert gelegt.

 

[KaKra]

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