Autoreninfo | Mag. Ann-Kathrin Landzettel | ![]() |
aktualisiert: 22.02.2011 | Gesundheits- und Präventionsberaterin | |
Gesundheit, Prävention, Medizin und Psychologie |
Das Baby kommt mit einem organisch vollständig ausgebildeten Gehör zur Welt. Es nimmt Geräusche wahr und reagiert darauf. Das Hörvermögen bildet sich in den Monaten und Jahren nach der Geburt noch weiter aus. Hier ist es wie mit dem Sehvermögen: Äußere Reize regen die Entwicklung weiter an. In den ersten 3 Lebensjahren bildet sich das Hörvermögen besonders heraus. Das Gehirn lernt, Hörinformationen zu verarbeiten und zu deuten.
Mit 3 Monaten versucht es sich dann daran, Geräusche, die es hört, zu imitieren. Es quietscht, brummt und krächzt. Man könnte sagen, es ist die erste "Konversation", die das Baby mit seinen Eltern führt. Mit 5-6 Jahren ist das Hörvermögen vollständig ausgebildet, aber erst ab 8 Jahren kann das Kind Geräusche zur Gefahrenerkennung nutzen, zum Beispiel beim Überqueren der Straße. Die Schwierigkeit liegt hier bei der Lokalisierung. Schallquellen werden oft falsch interpretiert und Entfernungen falsch eingeschätzt.
Lesetipp: Zum Thema Gehörlosigkeit und der deutschen Gebärdensprache lies unseren Artikel "Deutsche Gebärdensprache".
Das Kind braucht jetzt gezielte Förderung und die ganze Aufmerksamkeit der Eltern. Diese können nämlich nur sehen und nicht hören, welche Bedürfnisse ihr Kind hat und ob ihm etwas fehlt. Seit 2002 ist Gebärdensprache als vollwertige Sprache anerkannt. Sie kann Eltern und gehörbehinderte Kinder bei der gemeinsamen Verständigung enorm unterstützen. Antworten auf Fragen haben Frühförderzentren, Fachverbände sowie Selbsthilfevereinigungen. Eltern können zum Beispiel durch Klatschen hinter dem Kopf des Babys testen, ob es hört. Erschreckt es, hört es das Klatschen.[AKL]