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Impfungen: Fluch oder Segen?

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Was ist gut für mein Kind?
Was ist gut für mein Kind?
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 16.02.2011Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie

5. Das Durchleben von Kinderkrankheiten stärkt das Immunsystem auf natürlichem Wege.

Vielfach wird auch das Argument angeführt, dass das Durchleben von Kinderkrankheiten wie Masern oder Mumps das Immunsystem des Kindes stärke und daher nicht unterbunden werden sollte.

Doch das Impfen selbst stellt zunächst keinen unnatürlichen Angriff auf den Körper dar. Das Immunsystem wird durch die Impfung den Krankheitserregern ausgesetzt und mit ihnen konfrontiert, ähnlich wie bei einer "natürlichen" Erkrankung. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass der geimpfte Mensch in der Regel gar nicht erkrankt und der Körper so nicht den gefährlichen Folgen der Krankheiten ausgesetzt wird.


6. Impfungen führen zu Allergien

Das gehäufte Auftreten von Allergien in den letzten 20 Jahren wird oftmals auf die große Zahl von Impfungen zurückgeführt, durch die das Immunsystem unterfordert werde und sich daher gegen sich selbst richte. Gegen dieses Argument spricht jedoch, dass laut Studien trotz staatlich verordneter Impfpflicht in der DDR die Zahl der Allergien erst nach der Wende drastisch anstieg, als Impfen zu einer individuellen Entscheidung der Eltern wurde. 

Ein anderer Fall liegt vor, wenn eine Person eine Unverträglichkeit gegen einen der enthaltenen Wirkstoffe aufweist. So können allergische Reaktionen aufgrund der Herstellungsprozesse von Impfstoffen beispielsweise bei Menschen mit einer Unverträglichkeit gegen Hühnereiweiß auftreten.

7. Manche Impfungen verursachen mehr Krankheitsfälle als die eigentlichen Krankheitserreger

Eine falsche Behauptung ist, dass es in den USA und Europa mehr durch Polio-Impfung verursachte Polio-Fälle gäbe, als durch Wildviren. Tatsächlich konnte die früher gefürchtete Kinderlähmung erst durch die jahrzehntelange, konsequente Impfung von Kindern beinahe ausgerottet werden. Auch hier kann erneut darauf hingewiesen werden, dass Impfverweigerer lediglich von der bereits erwähnten „Herdenimmunität“ der restlichen Bevölkerung profitieren, die eine Ausbreitung von Krankheiten verhindert und damit auch ungeimpfte Menschen zu einem gewissen Grad schützt.

Die Schluckimpfung mit Lebendimpfstoff, die in einem von vier Millionen Fällen durch Rückmutation des Erregers eine Impf-Poliomyelitis verursachen konnte und somit zur Erkrankung des geimpften Menschen geführt hat, wurde Ende der 1990er Jahre in Europa durch einen Totimpfstoff ersetzt. Bei diesem besteht diese Gefahr nicht mehr.

8. Der Impfstoff gegen Masern-Mumps-Röteln kann Autismus verursachen

Für Aufsehen sorgte vor einigen Jahren der Fall des britischen Arztes Andrew Wakefield, der behauptete, einen Zusammenhang zwischen dem zur Masern-Mumps-Röteln-Impfung verwendeten Impfstoff und der Häufung von Autismus-Fällen bei Kindern gefunden zu haben. Wie sich später herausstellte, hatte er für seine Arbeit Geld von einer Anwaltskanzlei erhalten, die im Auftrag von Eltern autistischer Kinder eine Sammelklage gegen Impfstoffhersteller führte. Mit seiner Kampagne sorgte er lange Zeit für beachtliche Verunsicherung bei Eltern und damit für einen fatalen Rückgang der MMR-Impfungen. In Großbritannien hat Wakefield inzwischen Berufsverbot.

Inzwischen gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz keine vom Staat verordnete Impfpflicht mehr. Ob und wogegen Du Deine Kinder impfen lässt, können Eltern daher prinzipiell selbst entscheiden. Auf jeden Fall solltest Du genau überlegen, ob Du Dein Kind tatsächlich den Risiken aussetzen willst, die ein fehlender Impfschutz gemessen an den meist harmlosen Nebenwirkungen des Impfens bedeuten kann.

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