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Stimmungsschwankungen in der Schwangerschaft

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Viele Schwangere leiden unter plötzlichen Gefühlsausbrüchen
Viele Schwangere leiden unter plötzlichen Gefühlsausbrüchen

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AutoreninfoMag. Reka Schausberger
aktualisiert: 04.06.2017Mehrfache Mutter
Erziehung, Familie, Psychologie

Zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt

Viele Frauen leiden während ihrer Schwangerschaft an plötzlichen Stimmungsschwankungen. Dabei kann die Stimmung von einem Moment auf den anderen von einem Hoch in ein Tief umschlagen und umgekehrt. Das berühmte "Himmelhoch jauchzend - zu Tode betrübt" trifft es ziemlich genau.

Dies ist für die Schwangeren und für ihr Umfeld oft verwirrend. Die Stimmungsschwankungen treten vermehrt zu Beginn, etwa ab dem zweiten Monat der Schwangerschaft, auf. Dies ist auf die Hormonumstellung des Körpers zurückzuführen.

Hormone und ihre Wirkung

Während normalerweise die Eierstöcke Hormone wie das Progesteron und Östrogen produzieren, fällt diese Aufgabe während der Schwangerschaft schrittweise dem Mutterkuchen zu. Etwa ab dem fünften Schwangerschaftsmonat produziert der Mutterkuchen die Hormone alleine. Für den Körper hat dies zur Folge, dass er in den ersten vier Schwangerschaftsmonaten zwei Hormonproduzenten hat, deren Produktion nicht unbedingt fein säuberlich aufeinander abgestimmt und ausgeglichen ist. Kleinste Hormonschwankungen können somit zu plötzlichen Gefühlsausbrüchen wie großer Traurigkeit, extremen Glücksgefühlen, starker Antriebslosigkeit oder enormer Gereiztheit führen. Meist pendelt sich nach einigen Monaten die hormonelle Produktion wieder ein - und damit werden auch die Gefühlsschwankungen weniger. Bei manchen Frauen treten jedoch während der gesamten Schwangerschaft keine erkennbaren Stimmungsschwankungen ein.

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Angst vor Veränderung

Eine Schwangerschaft bedeutet neben viel Freude auch eine große Veränderung im Leben. Es heißt, Verantwortung für ein weiteres Menschenleben zu tragen und ein Stück der bisherigen Freiheit aufzugeben. Natürlich wird dies alles durch das große Glück aufgewogen. Es ist jedoch ganz normal, dass während der Schwangerschaft Ängste und Unsicherheiten auftreten. Viele Frauen fragen sich, ob sie mit der Verantwortung umgehen können und wie das Kind ihre private und berufliche Situation verändern wird.

Auch finanzielle Sorgen, Angst um die Gesundheit des Kindes sowie um die eigenen Kräfte, und die Angst vor der Geburt selbst, kommen nicht selten vor. Der innere Druck durch die Erwartungen an sich selbst, wird häufig durch das Umfeld verstärkt, dass von der Schwangeren vor allem Freude und Glück erwartet.

Depression in der Schwangerschaft


Bei bis zu 70 Prozent aller Schwangeren können zumindest vorübergehende Phasen von depressiven Verstimmungen auftreten. Normalerweise flauen diese nach einigen Monaten wieder ab. In manchen Fällen kann sich jedoch eine ernstzunehmende Depression oder eine andere psychosoziale Erkrankung daraus entwickeln. Treten Stimmungsschwankungen über einen längeren Zeitraum auf oder sind sie besonders stark ausgeprägt, sollte ein erfahrener Arzt, in schwerwiegenden Fällen auch ein Psychologe oder Psychiater, zur Rate gezogen werden.

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Behandlung von Stimmungsschwankungen

Grundsätzlich gilt erst einmal, die Gefühlsschwankungen anzunehmen. Sie sind ganz natürlich und gehen wieder vorbei. Wem es jedoch immer schlechter geht, der sollte lieber einen Arzt aufsuchen.

Hormonpflaster können eventuell ein hormonelles Gleichgewicht schaffen. Das Gespräch mit anderen Schwangeren, zum Beispiel in einem Geburtsvorbereitungskurs, kann eigene Ängste lindern. Auch eine Hebamme weiß oft guten Rat.

Eines der besten Hilfsmittel ist Ablenkung. Sie sorgt für mehr innere Gelassenheit und hilft dabei, den Gefühlen nicht all zuviel Aufmerksamkeit zu schenken. Ein Spaziergang oder ein wenig Sport an der frischen Luft schenkt neue Energien. Momente der Entspannung, beispielsweise durch das Lesen eines Buches, ein Schaumbad oder einen Kinobesuch, schaffen einen inneren Ausgleich.

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