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10 natürliche Pflegetipps bei Neurodermitis

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Neurodermitis: Betroffene leiden unter stark juckender Haut.
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AutoreninfoSylvia Koppermann
aktualisiert: 18.06.2014Mehrfache Mutter u. Autorin
Medizin, Gesundheit und Erziehung

Neurodermitis: Wenn die Haut juckt und brennt

Von Neurodermitis betroffene Haut braucht besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Durch die Erkrankung stark beeinträchtigte Haut zeigt sich meist in einem insgesamt sehr trockenen Hautbild. Das liegt daran, dass die natürliche Schutzfunktion der Haut gestört ist. Der Säureschutzmantel kann den benötigten ph-Wert nicht aufrecht erhalten, welcher jedoch wichtig ist, um Bakterien und Keime weitestgehend zu schwächen und davon abzuhalten, in den Körper einzudringen.

Auch funktioniert die Bildung des natürlichen Hautfetts nicht mehr ausreichend, was das Austrocknen und Aufreißen der Haut zur Folge hat. Die betroffenen Hautstellen jucken, schmerzen möglicherweise und reagieren besonders empfindlich auf Kontakte mit Schweiß oder Pflegeprodukten.

Gibt es ein ultimatives Mittel gegen Neurodermitis?

Es gibt kein ultimatives Mittel, das von Betroffenen als Allheilmittel betrachtet werden kann. Grund dafür ist, dass eine Neurodermitis verschiedenste Ursachen haben kann. Dazu zählt zum Einen eine erbliche Vorbelastung, aber zum anderen auch Überempfindlichkeitsreaktionen und Allergien auf bestimmte Stoffe. Je nach Ursache der Neurodermitis sollte also möglichst auch herausgefunden werden, was die Verursacher der Ekzeme sind und was diese begünstigt.

Der erste Schritt zur Pflege bei Neurodermitis sollte also immer darin liegen, die Auslöser zu analysieren und zukünftig, so weit es möglich ist, zu vermeiden.

Die richtige Pflege

Wie pflegt man die Haut am besten? Allgemein sagt man, dass nässende Haut eher Feuchtigkeit benötigt, trockene Haut dagegen Fett. Das wiederum bedeutet, dass man ein nässendes Ekzem mit Cremes und Salben behandelt, die auf Wasserbasis aufgebaut sind, denn Wasser hilft zum einen die nässenden Stellen abzutrocknen, kühlt zum anderen jedoch auch.

Problematisch ist, wenn vereinzelte nässende Stellen zwischen sehr trockener Haut liegen. Behandelt man beide Hautstellen gleich, kann dies zwar hilfreich sein, die nässenden Stellen abzutrocknen, erzielt jedoch den gleichen Effekt auch auf der ohnehin schon trockenen Haut, die an sich Fett benötigt. Es kann also nötig sein, die unterschiedlich betroffenen Hautstellen auch mit unterschiedlichen Cremes zu behandeln. Oft empfohlen wird Zinksalbe, wenn nässende und entzündliche Hautstellen abgetrocknet werden sollen.

Die richtige Kleidung tragen

Unterstützen kann man die Heilung der Haut, indem man darauf achtet, Kleidung zu tragen, die möglichst aus Baumwolle ist. Diese zeigt sich atmungsaktiv und liegt sich nicht zu eng an der Haut. Sie schwitzt weniger.

Häufiges Baden vermeiden

Häufiges Baden ist nicht empfehlenswert, wenn die Haut bereits trocken ist. Auch unter Zugabe von Cremebädern, ist der Effekt einer Rückfettung meist nur sehr gering gegeben. Seifen und Duschgel sollten mit Bedacht ausgewählt, am besten unter Absprache mit dem Hautarzt, und bei Verwendung nur sparsam benutzt werden. Pflege- und Kosmetikprodukte mit Duft- und Konservierungsstoffen sowie stark schäumende und damit seifenhaltige Inhaltsstoffe, sind ebenfalls nicht empfehlenswert.

Strapazierte Haut sollte nicht trocken gerubbelt werden. Die starke Reibung ist eine Reizung für die Haut und kann wunde Stellen verschlimmern. Auch größere Hitzeeinwirkungen sind nicht unbedingt geeignet, um eine Neurodermitis zu lindern. Starke Sonneneinwirkungen können Hautverbrennungen verursachen, die wiederum ihren eigenen Anteil einbringen, die Haut zusätzlich auszutrocknen und nachhaltig zu schädigen.

Welche Wirkstoffe haben sich bei Neurodermitis bewährt?

Da die Ursachen einer Neurodermitis von Betroffenem zu Betroffenem unterschiedlich sind, kann es durchaus möglich sein, dass Wirkstoffe, die dem einen Erkrankten gut helfen, sich beim anderen so gut wie wirkungslos zeigen. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass Neurodermitiker verschiedene Zusammensetzungen ausprobieren müssen, bis sie die richtigen Mittel gefunden haben, mit denen sich die strapazierte Haut etwas erholen kann.

Auch muss berücksichtigt werden, dass Neurodermitis nicht selten durch Allergien ausgelöst wird. Diese können insbesondere auch auf Bestandteilen von so bezeichneten Heilpflanzen basieren und dann als Wirkstoff zur Linderung ungeeignet sein, da die Gefahr einer Verschlimmerung nicht unerheblich ist.

Die nachfolgend aufgezählten Wirkstoffe haben sich bei vielen Menschen mit Neurodermitis als sehr hilfreich gezeigt, können jedoch nicht pauschal als heilend betrachtet werden.

Urea

Urea ist medizinisch aufbereiteter Harnstoff, der sich in vielen Cremes findet, die speziell auf trockene und strapazierte Haut ausgerichtet ist. Offene Stellen sollten allerdings nicht behandelt werden, da der Wirkstoff dann ein Brennen verursachen kann. Es gibt unterschiedlich stark konzentrierte Produkte mit Urea. Die Höhe der Konzentration wird daher am besten mit dem behandelnden Arzt abgesprochen.

Wilde Malve

Die wilde Malve hat sich vielfach bewährt, besonders bei entzündlichen und trockenen Hautstellen wirkt sie lindernd und regenerierend. In Produkten der Naturkosmetik erfreut sie sich zunehmender Beliebtheit.

Calendula / Ringelblume

Calendula hat eine leicht entzündungshemmende Wirkung und unterstützt die Abheilung belasteter Hautstellen. Daher wird sie auch gern in Wundsalben oder Cremes für den Windelbereich eingesetzt.

Neem / Niem

Neemöl hat den Ruf, entzündungshemmend, pilzhemmend und antibakteriell zu wirken, gleichzeitig auch die Heilung belasteter Hautstellen zu fördern.

Aloe Vera

Aloe Vera ist in der Kosmetikindustrie ein häufig verwendeter Bestandteil vieler Produkte, da sie, neben pflegenden Eigenschaften, auch entzündungshemmend, kühlend und Juckreiz lindernd wirkt.

Borretschöl

Borretschöl wird nachgesagt, dass es einen hohen Anteil an Gamma-Linolensäure hat, welche zu den wichtigsten Inhaltsstoffen der natürlichen Fettschutzschicht in der Haut gehört.

Nachtkerzenöl

Durch einen hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, vor allem Gamma-Linolensäure, wird Nachtkerzenöl als beliebter und lindernder Pflegezusatz bei Neurodermitis verwendet.

Grauhaarige Zistrose

Die Zistrose wurde bereits wissenschaftlich auf ihre Wirksamkeit bei Neurodermitis getestet und gilt als eine der wenigen Pflanzen, die vielversprechende Ergebnisse zeigen, auch wenn noch nicht ganz geklärt werden konnte, auf welche Grundlagen die Wirksamkeit beruht.

Johanniskraut

Johanniskraut zeigt in der Anwendung auf von Neurodermitis betroffenen Hautstellen entzündungshemmende Eigenschaften und lässt sogar den Schluss zu, dass es sich auch begrenzt positiv gegen Staphylokokken einsetzen lässt.

Bittersüßstengel

Dem Bittersüßstengel wird nachgesagt, dass er wie ein natürliches Kortison wirkt. Daher hat er sich bereits oft im Einsatz gegen Ekzeme bei Neurodermitis bewährt.

Dies ist nur eine kleine Auswahl an zahlreichen natürlichen Heilpflanzen und Wirkstoffen, die von Neurodermitikern verwendet und als tatsächlich lindernd beschrieben werden. Zu bedenken ist jedoch, dass immer eine ausführliche Beratung durch den behandelnden Arzt stattfinden sollte und vor Anwendung der Wirkstoffe Allergien auszuschließen sind.

[SyKo]

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