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Kinder und Handys – worauf Eltern achten sollten

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Handys: Sicherheit im Notfall
Handys: Sicherheit im Notfall
AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 28.12.2010Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie

Das Handy ist für die meisten Kinder und Jugendlichen heute bereits fester Bestandteil ihres Alltags. Ob zur Kommunikation mit Freunden, zum Fotografieren, Musik Hören oder Spielen – moderne Handys bieten zahlreiche beliebte Funktionen. Eltern sind früher oder später mit dem Wunsch ihres Kindes nach einem Mobiltelefon konfrontiert oder sie plädieren aus Sicherheitsgründen (ständige Erreichbarkeit) sogar selbst für dessen Anschaffung. Ab welchem Alter ein Handy benötigt wird und welche Risiken ein Gerät mit sich bringen kann, sollten Eltern aber unbedingt vor dem Kauf bedenken.

Laut JIM-Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbundes Südwest hatten bereits 88 Prozent der 12- bis 13-jährigen im Jahr 2009 ein eigenes Handy. Auch die Zahlen der 6- bis 11-jährigen mit einem Mobiltelefon sind weiter im Steigen. 

Ab wann Kinder ein eigenes Handy haben sollten, ist dabei umstritten. Prinzipiell brauchen Grundschüler kein eigenes Mobiltelefon. Da manche Eltern sich aber sicherer fühlen, wenn ihre Kinder auf dem Schulweg oder Spielplatz ein Handy dabei haben, können spezielle Notfallhandys sinnvoll sein. Diese verfügen über eine Notruftaste und meist auch eine eingebaute Ortungsfunktion, mit der im Notfall der Aufenthaltsort des Kindes schnell bestimmt werden kann. Außerdem lässt sich bei diesen Geräten die Zahl der Rufnummern beschränken. So kann sichergestellt werden, dass das Handy tatsächlich nur im Notfall verwendet wird.

Etwa ab der 5. Klasse werden Handys für Kinder allerdings immer wichtiger. Denn es ist denkbar, dass sich das Kind ohne Handy bei Freunden oder in der Schule zunehmend als Außenseiter fühlt. Eltern müssen dann selbst entscheiden, ob und wann sie dem Wunsch nachgeben wollen. 

Vermutlich wird das Kind selbst bestimmte Vorstellungen davon haben, was für Funktionen das Handy - neben Telefonieren und SMS versenden  - haben sollte. Viele Handys können heute Fotos und Videos machen und diese per MMS versenden, auch ein eingebauter MP3-Player zum Musik Hören ist bei Kindern und Jugendlichen beliebt. 

Grundsätzlich gilt jedoch, dass Jugendliche nicht jeden Handy-Trend mitmachen müssen. So verringern zum Beispiel überflüssige Fernseh- oder Hörfunkfunktionen die elterliche Kontrolle über die Mediennutzung des Kindes und sorgen zudem für zusätzliche Kosten und Diskussionen. Auch die Möglichkeit, sich per Handy ins Internet einzuwählen oder über die Bluetooth-Schnittstelle Videos zu versenden oder zu empfangen, kann in diesem Zusammenhang für viel Ärger sorgen. Ein Modell ohne Bluetooth ist daher besser für Kinder geeignet. Damit das Handy nicht zum Surfen im Internet verwendet werden kann, genügt es, die Zugangsdaten aus den Interneteinstellungen des Geräts zu löschen.

Beim Kauf bietet sich oft ein gebrauchtes Handymodell an, das nicht nur billiger ist, sondern auch Diebstahl weniger attraktiv macht. Im Zweifelsfall sollte bei der Auswahl zudem nicht Schönheit, sondern eine robuste Oberfläche, die auch Stürze überstehen kann, ausschlaggebend sein. 

Das Sperren teurer 0900- und 0137-Nummern sowie des Internet-Zugangs besonders bei jüngeren Kindern ist sinnvoll, um unangenehme Kostenfallen zu vermeiden. Eine Prepaid-Karte mit einem festen monatlichen Guthaben hilft dabei die Kosten zu kontrollieren. Manche Anbieter haben aber auch spezielle Kinder-Tarife im Angebot, die oftmals günstiger sind, wenn ein Elternteil bereits bei einem bestimmten Anbieter einen Vertrag hat. In diesen kann das Kind dann mit einem Partner-Vertrag eingebunden werden. Bei vielen Anbietern können Eltern zudem regelmäßig online die Handyrechnung ihrer Kinder überprüfen, um explodierende Kosten rechtzeitig zu erkennen.

Leicht in die Kostenfalle können Jugendliche auch mit angesagten Klingeltönen, Logos oder Spielen fürs Handy tappen, die ein lukratives Geschäft für die Anbieter sind. Trotz der Vorschriften zur verbesserten Kennzeichnung von Kosten verbirgt sich hinter so manchem per SMS georderten Klingelton eigentlich ein Abo, das dann mit laufenden Abbuchungen die Rechnung sprengt. Es ist daher wichtig, mit dem Kind über diese Gefahren zu reden und gemeinsam Alternativen zu suchen: Auf manchen Internet-Seiten kann man Klingeltöne auch gratis downloaden oder selbst basteln. Kostenpflichtige Flirt-Lines, bei denen professionelle Chatter Jugendliche zum Antworten animieren, können ebenfalls richtig teuer werden. Das Kind sollte daher unbedingt wissen, dass es auf Nachrichten mit unbekanntem Absender nicht antworten darf.

Taucht auf der Handy-Rechnung trotz allem ein unliebsamer Anbieter auf, reicht es oft, auf die Internetseite zu surfen und die betreffende Telefonnummer zu sperren.



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