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Kopfverletzungen bei Kindern: Erste Hilfe

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Kopfverletzungen bei Kindern nie auf die leichte Schulter nehmen.
Kopfverletzungen bei Kindern nie auf die leichte Schulter nehmen.

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AutoreninfoMag. Birgit Schulz
aktualisiert: 30.07.2021Online Redakteurin
Gesundheit und Homöopathie

Kopfverletzung, Gehirnerschütterung & Co.

Kopfverletzungen kommen bei Kindern oft vor

Das Baby, das strampelt und von der Wickelkommode fällt oder das etwas ältere Kleinkind, das beim Spielen und Toben mit dem Kopf gegen den Heizkörper prallt oder einige Stufen die Treppe herunter kullert, sind keine Einzelfälle: Stürze auf den Kopf kommen bei Kindern leider häufig vor.

Nicht immer muss mit einem Sturz gleich eine schlimme Kopfverletzung verbunden sein. Dennoch solltest Du Unfälle dieser Art immer besonders ernst nehmen, um eine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres auszuschließen. Welche Anzeichen auf schwerere Kopfverletzungen hinweisen und welche Erste-Hilfe-Maßnahmen zu ergreifen sind, erfährst Du hier.


Gehirnerschütterung

Eine Gehirnerschütterung zeigt sich durch Schwindel, Kopfschmerzen und Benommenheit, die auch noch Minuten oder Stunden nach dem Unfall auftreten können. Klare Warnsignale sind immer Übelkeit und Erbrechen, auch eine Erinnerungslücke in Hinblick auf den Unfall oder Verwirrtheit können auftreten. Direkt nach dem Unfall kann es zu einer kurzen, teils nur sekundenlangen Bewusstlosigkeit kommen, die oft von Außenstehenden gar nicht wahrgenommen wird.

Lesetipp: Erste Hilfe: Was tun bei Verbrennungen?

Loch im Kopf (Platzwunde)

Für eine stark blutende Platzwunde am Kopf wird umgangssprachlich häufig die dramatisch klingende und nicht ganz zutreffende Bezeichnung „Loch im Kopf“ verwendet. Meist ist es die heftige Blutung, die Kind und Eltern am meisten in Aufregung versetzt, die aber im Grunde harmlos ist. Blutet Dein Kind am Kopf, solltest Du so schnell wie möglich einen Druckverband anlegen, um die Blutung zu stoppen, die aufgrund der guten Durchblutung der Hirngefäße recht stark sein kann. Danach gilt es, das Kind zu beruhigen und mit ihm in die Klinik zu fahren, denn oft muss die Wunde genäht oder geklammert werden. Da ein Sturz auf den Kopf jedoch auch innere Verletzungen der Hirngefäße verursachen kann, wird der Arzt Dein Kind vermutlich genau auf Anzeichen von Benommenheit, Schwindel oder Übelkeit untersuchen und es gegebenenfalls zur Beobachtung über Nacht da behalten.

Gehirnprellung oder -Quetschung

Durch einen Sturz können Blutgefäße unter der Schädeldecke platzen und einen Bluterguss verursachen, der Druck auf das Gehirn ausübt. Da Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma die Folge sein können, muss sofort ein Notarzt gerufen werden. Anzeichen sind unter anderem Schluckauf, Lähmungen, Erbrechen oder eine ungleiche Größe der Pupillen. Auch psychische Veränderungen wie Unruhe, plötzliche Aggressivität oder Gedächtnisstörungen sowie schwere Kopfschmerzen deuten auf eine Verletzung der Hirngefäße hin.

Lesetipp: Erste Hilfe: Was tun bei einem Knochenbruch?

Schädelbasisbruch

Schwindel, Erbrechen und das Austreten von Blut oder wässriger Nervenflüssigkeit aus Nase, Mund oder Ohren deuten auf einen Schädelbasisbruch hin. Später bilden sich meist Blutergüsse um die Augen, es kann zu Bewusstlosigkeit und Krämpfen kommen.

Was ist zu tun?

Wichtig ist, dass Eltern im Notfall wissen, mit welchen Maßnahmen sie ihrem Kind helfen können. Hier ein paar Erste Hilfe-Tipps:
  • Nach einem Sturz auf den Kopf solltest Du Dein Kind zunächst beruhigen und es am besten flach und mit leicht erhöhtem Kopf lagern.
  • Kann das Kind bereits sprechen, stelle ihm einige altersgemäße Fragen, um Anzeichen von Gedächtnisstörungen sofort erkennen zu können. Zum Beispiel: "Wie heißt Du?", "Wo sind wir hier?", "Wie heißt das Kuscheltier?"
  • Lies' ihm eine Geschichte vor oder unterhalte dich mit ihm, aber sorge dafür, dass es nicht einschläft, ehe ihr beim Arzt seid oder der Notarzt angekommen ist.
  • Bei Bewusstlosigkeit musst Du das Kind in die stabile Seitenlage (Babys in die stabile Bauchlage) legen, falls es zu Erbrechen kommt. Dabei sollten regelmäßig Puls und Atmung kontrolliert werden. Eine Decke verhindert das Auskühlen.
  • Setzen Atmung oder Herzschlag aus, zählt jede Sekunde. Zur Wiederbelebung ist auch für Ungeübte die Kombination aus Herzmassage und Mund-zu-Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung geeignet.
  • Da mit Kopfverletzungen nicht zu spaßen ist, solltest Du im Zweifelsfall auch den Arzt aufsuchen, wenn Dein Kind nach einem Sturz zunächst scheinbar fit und unverletzt wirkt, um unsichtbare Verletzungen des Schädelknochens oder der Gefäße auszuschließen.
[BS]

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